DER SICHERHEITSDIENST

EINSATZ VON DROHNEN IN DER SICHERHEITSWIRTSCHAFT 51 DSD 2 | 2023 gen als auch eine Fernidentifizierung ermöglichen. Bei der Geo-Sensibilisierung sendet die Drohne ein Signal an den Piloten, dass ein gesperrter Luftraum angeflogen wird, bei der Fernidentifizierung werden unabhängig davon permanent die Drohnenkennung (Remote ID), der Standort, die Höhe, die Geschwindigkeit, der Standort und die Position der Kontrollstation/des Piloten sowie die Zeitmarke gesendet. Diese Daten können prinzipiell von jedem mit einem Mobiltelefon empfangen und gelesen werden. Manche Hersteller integrieren sogar bereits eine GeofencingFunktion, bei der vorprogrammierte gesperrte Lufträume durch die Drohne selbst erst gar nicht angeflogen werden können. „Spezielle“ Kategorie für Profis Die „offene“ Kategorie verdeutlicht, welche Drohnen ohne größeren Aufwand betrieben werden dürfen. Für viele Anwendungen im Sicherheits- oder Safety-Bereich reicht das aber nicht aus. Neben den erlaubten Mindestabständen zu Personen ist auch die in der offenen Kategorie zwingende permanente Sichtverbindung VLOS (Visual Line Of Sight) ein Problem, wenn es etwa um die Inspektion komplexer Industrieanlagen geht oder die Sichtverbindung durch das Gelände nicht immer gegeben ist. Für den Flug außerhalb der Sichtweite (BVLOS) und andere Manöver gibt es die „Spezielle“ Kategorie. Um eine Genehmigung zu erhalten, kann der Nutzer entweder eine vorausgefüllte Risikoanalyse für Standard-Missionen (STS) mit zertifizierter Drohne nutzen, eine vorausgefüllte Risikoanalyse für Standard-Missionen mit nicht zertifizierter Drohne (PDRA) oder eine umfangreiche Risikoanalyse durchführen, wenn keines der Szenarien zutrifft (SORA). Dies ist dann relevant, wenn der Einsatzzweck und das Gebiet Standardszenarien nicht zulassen, etwa im urbanen Umfeld oder in dicht bebauten Industrieanlagen. Hier ist immer eine Einzelfallprüfung notwendig. Mit einem Light UAS Operator Certificate (LUC) kann ein Unternehmen sogar eine Zertifizierung beantragen, um Missionen selbst genehmigen zu können. Ein LUC lohnt sich dann, wenn ein Unternehmen Änderungen an bestehenden Betriebsgenehmigungen oder neuen Betriebsgenehmigungen bei der Behörde beantragt, Deklarationen erstellt oder dies plant. Die dritte Kategorie „Certified“ ist für Drohneneinsätze vorgesehen, bei denen das vorliegende Risiko vergleichbar mit jenem in der bemannten Luftfahrt ist. Dies gilt etwa für Drohnen, die Gefahrgüter oder Personen transportieren oder für den Flug über Menschenansammlungen mit Drohnen von über drei Metern Größe. Bedrohung und Abwehr Der Einsatz von Drohnen an sich unterliegt immer gewissen Risiken, weswegen die Regularien dazu dienen, dieses so weit wie möglich insbesondere für Unbeteiligte zu minimieren. Ganz anders verhält es sich, wenn Drohnen missbräuchlich genutzt werden. Ihre Eigenschaften, die sie zu ausgezeichneten Helfern in der Luft machen, sind es auch, die sie für nicht legale Zwecke attraktiv machen. Die Szenarien reichen vom Ausspionieren von Industrieanlagen und Kritis-Einrichtungen bis hin zu Abhöraktionen von Büros und dem Transport illegaler Substanzen oder Gütern, etwa in JVA. Ein hohes Risiko, selbst ohne kriminelle Energie, besteht vor allem in der Nähe von Flughäfen. Allein 2022 kam es an deutschen Flughäfen zu 134 Behinderungen des Flugverkehrs durch Drohnen. HobbyDrohnenpiloten, die Nahaufnahmen von Flugzeugen erhaschen wollen, sind hier eine ebenso große Gefahr für den FlugbeDrohnen eignen sich sehr gut für Inspektionsaufgaben im industriellen Umfeld. Bild: Azur Drones

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