GELD UND WERT 20 DSD 4 | 2022 CashCon 2022 Bargeld am Puls der Zeit – wohl kein Auslaufmodell! Von Tilo Arnold und Frank Horst Senior Manager Financial Services, GS1 Germany GmbH Leiter Forschungsbereich Inventurdifferenzen + Sicherheit der EHI Retail Institute GmbH Tilo Arnold Frank Horst Obwohl die Bargeldnutzung zu Transaktionszwecken insgesamt rückläufig ist, bleibt Bargeld ein nach wie vor beliebtes Zahlungsmittel in Deutschland. Davon konnten sich die Teilnehmer auf dem wichtigsten Branchentreff, dem diesjährigen Bargeldkongress „CashCon 2022“, einer Gemeinschaftsveranstaltung von EHI Retail Institute und GS1 Germany in Kooperation mit ALVARA und der BDGW, die Anfang September in Leipzig stattfand, überzeugen. Rund 110 Teilnehmer aus Handel, Banken und der Geld- und Wertbranche diskutierten aktuelle Veränderungen und zukünftige Erwartungen, unterstützt durch Präsentationen von Branchenexperten. Den Eröffnungsvortrag hielt Burghard Balz, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, zum aktuellen Planungsstand und der möglichen zukünftigen Bedeutung eines digitalen Euro. Seinen Kernaussagen zufolge soll ein digitaler Euro für jedermann leicht zugänglich werden und darüber hinaus auch einfach, schnell, sicher sowie kostengünstig übertragbar sein. Er stellte auch klar, dass das Konstrukt eines digitalen Euros nicht als Ersatz für den physischen Euro gedacht ist. Der digitale Euro – sollte er tatsächlich eingeführt werden – wäre eine sinnvolle Ergänzung zum Bargeld, da die Menschen auch im digitalen Raum Zugang zu Zentralbankgeld hätten, welches sicher, kostengünstig und wertstabil wäre. Das Eurosystem befasst sich mit dem Thema „digitaler Euro“, um die Souveränität im europäischen Zahlungsverkehr sicherzustellen. Denn europäische Zahlungsdienstleister haben bisher keine einfachen Lösungen, um Zahlungen von Person zu Person durchzuführen. Stattdessen müssen Nutzer oft auf internationale Kartensysteme und Anwendungen zurückgreifen, die von großen Technologiefirmen angeboten werden. Die Ausgabe eines digitalen Euros wäre hingegen nicht von Geschäftsinteressen getrieben und die generierten Daten würden von den Zentralbanken auch nicht kommerziell genutzt. Hinzu kommt, dass die Menschen immer seltener mit Bargeld bezahlen und E-CommerceUmsatz wächst. Der digitale Euro würde auch CashCon 2022 – Bargeld am Puls der Zeit
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