Die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland wachsen im Jahr 2023 um 7,9 Prozent. Die Top 10 steigern ihren Umsatz sogar um 12,6 Prozent. Dies ist eine Trendwende im Vergleich zum Vorjahr, als die mittelgroßen Unternehmen ihre Jahresleistung noch stärker steigerten als die Marktführer.

Dagegen sinkt die Zahl der Beschäftigten bei den Top 25 im Durchschnitt um 0,2 Prozent. Der Preiseffekt durch Lohnerhöhungen und der zunehmende Einsatz von Sicherheitstechnik wirken sich somit spürbar auf die Marktentwicklung aus. Der Umsatz steigt um 8,1 Prozentpunkte stärker als die Zahl der Beschäftigten. Im langjährigen Durchschnitt liegt dieser Effekt bei zwei bis drei Prozentpunkten.

Die Stimmung in der Branche bleibt angesichts des stabilen und deutlichen Wachstums grundsätzlich positiv. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich etwas weniger Unternehmen optimistisch.

Dies sind erste Ergebnisse der Lünendonk-Liste „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland“, die ab sofort kostenlos unter www.luenendonk.de zum Download bereit steht. Die vollständige Marktstudie, die sich in diesem Jahr unter anderem mit der Qualität von Sicherheitsdienstleistungen beschäftigt, erscheint voraussichtlich im September.

Das Ranking im Detail
Die deutsche Landesgesellschaft der Securitas erreicht im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 1,16 Milliarden Euro und steigert damit die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent. Im Geschäftsjahr 2022 hatte das schwedische Unternehmen mit 20.000 Mitarbeitenden erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschritten.

An zweiter Stelle folgt die Kötter Unternehmensgruppe mit einem Umsatz von 512,0 Millionen Euro (+6,9 %) und überschreitet damit erstmals die 500-Millionen-Euro-Grenze. Der Gesamtumsatz des Essener Unternehmens, das auch andere Gebäudedienstleistungen erbringt, liegt nun bei 627,0 Millionen Euro.

Die Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft, zu der unter anderem die Sicherheit Nord gehört, belegt mit 489,0 Millionen Euro und 11.750 Beschäftigten den dritten Platz. Komplettiert werden die Top 5 durch die Niedersächsische Wach- und Schliessgesellschaft, die einschließlich der VSU auf einen Umsatz von 380,0 Millionen Euro kommt, sowie Pond mit 312,2 Millionen Euro.

Die Wisag Sicherheit & Service erreicht mit einem Umsatzplus von 12,4 Prozent nun 269,2 Millionen Euro. Bis zum siebten Platz, den Klüh mit einem Sicherheitsumsatz von 186,3 Millionen Euro belegt, gibt es keine Veränderungen im Ranking.

Piepenbrock verbessert sich um zwei Ränge
Der Osnabrücker Gebäudedienstleister Piepenbrock hat seinen Sicherheitsumsatz um 40,0 Prozent auf jetzt 177,8 Millionen Euro gesteigert. Das ist die stärkste Umsatzsteigerung unter den analysierten 25 führenden Unternehmen, die nicht auf anorganische Sondereffekte zurückzuführen ist. Aufgrund veränderter Auftragsstrukturen und tariflicher Lohnentwicklungen wurde das Wachstum mit weniger Mitarbeitenden erzielt. Die Sicherheitssparte des Familienunternehmens trägt rund die Hälfte zum Wachstum des Gesamtumsatzes auf nunmehr 886,1 Millionen Euro bei.

Auf Platz neun folgt die W.I.S. aus Köln mit einem nahezu stabilen Umsatz (155,8 Mio. €) und auf Platz zehn erstmals das von Berlin aus international tätige Gebäudedienstleistungsunternehmen Dussmann. Mit einem Plus von 24,2 Prozent auf nunmehr 123,0 Millionen Euro ist der Umsatz nach 99,0 Millionen Euro im Vorjahr erstmals dreistellig. Dussmann liegt damit knapp vor Stölting (122,6 Mio. €) und ICTS (120,2 Mio. €).

ICTS konnte mehrere Großaufträge gewinnen, die 2023 wirksam wurden, und unter anderem dadurch die Jahresleistung verdoppeln. Auf Platz 13 folgt die erstmals in das Ranking aufgenommene Siba aus Karlsruhe mit einem geschätzten Umsatz von 108,0 Millionen Euro.

Apleona ersetzt Gegenbauer
Apleona Security Services mit 107,6 Millionen Euro Umsatz und 2.160 Mitarbeitern ersetzt nach der Fusion mit Gegenbauer das Unternehmen im Ranking. Mit einem Wachstum von 14,3 Prozent liegt die Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft nun auf Platz 15 der Rangliste. In den Umsatzzahlen ist unter anderem die übernommene ESS – Erlanger Sicherheits- und Service-Gruppe enthalten.

Auf Platz 16 folgt die Berliner Ardor SE mit 82,4 Millionen Euro. Dies entspricht einem leichten Umsatzrückgang von 3,2 Prozent. Mit nur 0,8 Millionen Euro weniger liegt die Karlsruher big-Gruppe auf Rang 17.

Die Abstände auf den folgenden Rängen sind gering. Eufinger (Rang 18, geschätzter Umsatz: 77,0 Mio. €) und Secura Protect (Rang 24) trennen weniger als zehn Millionen Euro Jahresumsatz. City Schutz und ESD liegen mit jeweils 72,5 Millionen Euro auf dem geteilten Rang 22.

Neu im Ranking ist die SDM SE aus München, die 2023 die IWSM Industrie- und Werkschutz Mundt übernommen hat. Unter anderem durch die Übernahme verdreifacht sich der Umsatz des Unternehmens nahezu auf 45,6 Millionen Euro.

Lünendonk-Partner Thomas Ball ordnet die Ergebnisse ein: „Die private Sicherheitswirtschaft leistet mit einem vom Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) geschätzten Volumen von 13,4 Milliarden Euro einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit in Deutschland. Allein die Top 25 beschäftigten 2023 über 94.000 Mitarbeitende im Sicherheitsgewerbe. Die deutlichen Lohnsteigerungen sind eine wichtige Voraussetzung, um Qualität weiterhin angemessen zu bezahlen und damit einen wichtigen Beitrag für die Volkswirtschaft zu leisten.“

Bezug
Die Lünendonk-Liste 2024 „Führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland“ steht ab sofort unter www.luenendonk.de zum kostenfreien Download bereit. Die vollständige Marktstudie erscheint im September und basiert auf einer Analyse von 49 führenden Sicherheitsdienstleistern und wird kostenfrei verfügbar sein. Die Marktstudie enthält regionale Auswertungen, zahlreiche Marktstrukturdaten sowie Einschätzungen zu aktuellen Themen und Trends. Die Studie wird ermöglicht durch die Studienpartner Apleona, Bayern Corporate Services, SecMarket und Wisag Sicherheit & Service.

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