DER SICHERHEITSDIENST

8 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Dienstleistungen einer Alarmempfangsstelle Von Mirko Dohse Als im Jahr 2012 die erste Alarmempfangsstelle (AES) nach DIN EN 50518 vom VdS in Deutschland zertifiziert wurde, war ungewiss, wie sich die Leitstellenlandschaft entwickeln würde. Heute sind bundesweit mehr als 60 Leitstellen gemäß der aktuellen, inzwischen mehrfach überarbeiteten DIN EN 50518 zertifiziert und bieten vielfältige Dienstleistungen am Markt an. Der Blick nach Europa zeigt, dass sich die Anzahl der nach DIN EN 50518 zertifizierten Alarmempfangsstellen in den zurückliegenden Jahren insbesondere in Deutschland nachhaltig entwickelt hat. Während bei unseren europäischen Nachbarn zertifizierte Alarmempfangsstellen häufig an ein oder zwei Händen abzuzählen sind, liegt Deutschland hier mit derzeit ca. 65 Alarmempfangsstellen weit voraus. Ohne an dieser Stelle über mögliche Ursachen und Gründe für die Entwicklung zu spekulieren, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass sich die Dienstleistung des sogenannten Alarmproviding unter den deutschen Alarmempfangsstellen besonders stark verbreitet hat. Die Idee des Alarmproviding, also der „AlarmBereitstellung“, ist eng verbunden mit dem Begriff der Sicherungskette, welcher 2013 im Rahmen der VdS Richtlinie VdS 3138 für Notruf- und Serviceleitstellen (NSL), eingeführt wurde. Die Sicherungskette gliedert die bis dahin häufig unter dem Begriff der „Fernüberwachung“ subsumierten Prozesse in einzelne Dienstleistungen auf und ermöglicht es so, diese in unterschiedlichen Unternehmsteilen oder in Kooperation mit anderen Unternehmen zu erbringen. Die AES übernimmt als Alarmprovider den normenkonformen Empfang von Alarmen und Meldungen eines Schutzobjektes und leitet diese an die NSL weiter, welche die operative Bearbeitung übernimmt und die jeweiligen Interventionsmaßnahmen einleitet und koordiniert. Attraktiv ist dies für Notruf- und Serviceleitstellen, die normen- und/oder richtlinienkonforme Dienstleistungen anbieten wollen, aber die Zertifizierung ihrer Leitstelle nach DIN EN 50518 aufgrund des beträchtlichen Aufwandes scheuen. Darüber hinaus kann die NSL auf die vielfältigen Empfangsmöglichkeiten des Alarmproviders zurückgreifen und so, ohne regelmäßige Investition in Empfangstechnik, Aufschaltungen von Gefahrenmeldeanlagen (GMA) der unterschiedlichsten Hersteller anbieten. Zur Realisierung der Meldungsweiterleitung an die NSL nutzen die Alarmprovider unterschiedliche Methoden und technische Einrichtungen, in der Regel ist hierbei das von dem Alarmprovider eingesetzte Gefahrenmanagementsystem (GMS) von zentraler Bedeutung. Aufbauend auf das Alarmproviding entstehen weitere Dienstleistungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Bezug auf operative und technische Redundanz. Bei Ausfall oder Einschränkung der operativen und/oder technischen Leistungsfähigkeit der NSL, etwa durch kurzfristigen Personalausfall oder technische Störungen, kann der Alarmprovider die operative Bearbeitung von Alarmen kurzfristig übernehmen. Eine weitere Kooperationsmöglichkeit bietet sich für den Bereich des Alarm Monitoring und Reporting an. Für normen- und/oder richtlinienkonforme Aufschaltungen müssen diverse Daten, wie etwa die Zeitstempel der jeweiligen Prozessschritte der Meldungsverarbeitung, doLeiter Alarmempfangsstelle der FSO GmbH www.fso.de Mirko Dohse Bild: FSO GmbH

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