67 DSD 3 | 2024 WIRTSCHAFTSSCHUTZ zuständiges Geschäftsführungsmitglied für den Fachausschuss Wirtschaftsschutz im BDSW RA Dr. Berthold Stoppelkamp können. Manipulationen dieser Daten können dann letale Folgen haben. Tödliche Folgen können auch Hackerangriffe mit erpresserischem Hintergrund haben, wie ein Fall an der Düsseldorfer Uniklinik zeigt. Im September 2020 waren durch einen Hackerangriff 30 Server des Klinikums verschlüsselt worden. Die Hacker erwiesen sich als Erpresser und forderten eine Kontaktaufnahme. Als bekannt wurde, dass eine Patientin wegen des Ausfalls der IT in ein Wuppertaler Krankenhaus umgeleitet werden musste und an den Folgen daran verstarb, brachen die Erpresser den Kontakt ab. Die angespannte Sicherheitslage in Krankenhäusern veranlasst bereits einige Klinikleitungen, auf die Hilfe von privaten Sicherheitsdiensten zurückzugreifen. Bislang ein nicht unkompliziertes Thema. Nachdem im Jahr 2019 im Hamburger Universitätsklinikum ein Mann nach einem Einsatz des Wachpersonals starb, titelte die Zeitung„Welt“ bezogen auf die Qualifikation privater Sicherheitskräfte: „Ein großer Teil des Personals ist für die Aufgaben nicht ausgebildet.“ Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienste und Wohlfahrtspflege (BGW) sieht den Einsatz privater Sicherheitsdienstleister als Unterstützung des medizinischen Personals positiv, mahnt aber gewisse Voraussetzungen an: „Gerade in Einrichtungen des Gesundheitsdienstes ist es wichtig, dass die dort eingesetzten Sicherheitskräfte bestimmte persönliche und soziale Kompetenzen mitbringen.“ Diese seien jedoch nach Auffassung der BGW „nur zum Teil trainierbar“. Die BGW betont, ein „reiner Türsteher“, der sich nur durch„eine stabile, muskulöse Statur, nicht aber die nötige Sozialkompetenz auszeichnet“, komme nicht infrage. Genauso wenig jemand, der durch das Tragen einer Uniform mehr Geltung und Ansehen erzielen möchte und dann, wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wird, leicht aus der Fassung gerate. Der Sicherheitsdienst im Krankenhaus sollte daher einer gründlichen Personalauswahl unterzogen sein. „Der Einsatz eines professionellen Sicherheitsdienstes kann also dazu beitragen, den vielschichtigen Sicherheitsaufgaben eines Krankenhauses gerecht zu werden …“ Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz Von Rechtsanwalt Dr. Berthold Stoppelkamp Verfassungsschutzbericht 2023 Dieser weist auf hybride Bedrohungen wie Cyberangriffe und Spionage, insbesondere durch das russische Regime sowie die extremistischen Bedrohungen durch Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus hin. Für das Jahr 2023 wurden insgesamt 39.433 Straftaten mit extremistischem Hintergrund ausgewiesen (2022: 35.452) – dies ist ein neuer Höchststand. www.verfassungsschutz.de DsiN-Sicherheitsindex 2024 Der diesjährige DsiN-Sicherheitsindex zur Sicherheitslage von Verbrauchern und Verbraucherinnen im Internet erreicht mit 55,7 Punkten den tiefsten Stand seit Beginn seiner Erhebung im Jahre 2014. Ursächlich dafür sind die drastisch gestiegenen Sicherheitsvorfälle. Der Index zeigt einen Zuwachs um 10 Prozent auf 61,2 Punkte an (+ 6,6 Punkte). www.sicher-im-netz.de BSI-Handbuch Management von Cyberrisiken Die Inhalte des Handbuchs und der Toolbox sind nicht ausschließlich für börsennotierte Unternehmen relevant. Auch mittelständische Unternehmen sowie andere Organisationen, wie Vereine, Kammern etc., können die dargestellten Grundprinzipien als Leitfaden für die Bewertung von Cyberrisiken und dem verantwortungsvollen Umgang mit diesen nutzen. www.allianz-fuer-cybersicherheit.de Umsetzungsplan der Deutschen Resilienzstrategie Das BBK hat über 70 Maßnahmen zu dem am 15. Juli 2024 vorgestellten Umsetzungsplan beigetragen. Die Verknüpfung des Bevölkerungsschutzes und der zivilen Verteidigung mit dem Risiko- und Krisenmanagement aller Ressorts schafft eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung hin zu einer nachhaltigen und robusten Gesellschaft. www.bbk.bund.de
RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==