12 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK dienung der App resultieren, können das Alarmereignis und die durchgeführten Sicherungsmaßnahmen durch Erfassung eines Vor-Ort-Berichtes (als Freitext oder mittels Abarbeitung eines vorgegebenen Fragenkataloges) und ergänzenden Bildinformationen dokumentiert werden. Als Ergebnis resultieren strukturierte Informationen zu einer Intervention, die sowohl beim Interventionsdienst als auch bei der Auftraggeberleitstelle und letztendlich beim Kunden in identischer Form als Alarmprotokoll verfügbar sind. Betrachtet man die Gesamtheit der Geschäftsprozesse eines Sicherheitsunternehmens, sind mit Interventionseinsätzen auch immer Arbeitsschritte zur Abrechnung der personellen Dienstleistungen verbunden. Dieses gilt sowohl für die Rechnungserstellung an den Kunden des Schutzobjektes als auch ggf. vom Interventionsdienstleister an die Auftraggeber-NSL. Auf der Basis von Zeitdefinitionen (Abrechnungsintervalle/tarifliche Zuschläge) und den vereinbarten Dienstleistungskonditionen kann das GMS die erfassten Alarmdaten aller relevanten Abrechnungspositionen für den Rechnungsprozess automatisch generieren. Arbeitet eine Leitstelle im Interventionsbereich mit vielen Subunternehmern zusammen, können auch die für diese Beziehungen vereinbarten Konditionen in ähnlicher Weise hinterlegt werden, um den Prozess der Eingangsrechnungskontrolle zu vereinfachen. Aufseiten der Kunden ist die alltägliche Nutzung von Smartphone-Apps für die unterschiedlichsten Bereiche in zunehmender Form zur Normalität geworden. Um für das NSL-Personal den Kommunikationsaufwand und für den Kunden etwaige Kosten zu minimieren, kann mittels Kunden-App die Notwendigkeit einer aktiven Reaktion seitens der Leitstelle gesteuert werden. Dazu wird z. B. eine Benutzergruppe des Schutzobjektes über das Ereignis informiert und kann in einem vorgegebenen Zeitrahmen entscheiden, ob sie sich selbst um den Vorfall kümmern oder der Sicherheitsdienstleister aktiv werden muss. Auch bei Ereignissen aus Scharf-/Unscharf-Überwachungen besteht hierbei die Möglichkeit, dass der Kunde Zeitverlängerungen mittels App selbst einrichten kann, ohne die Leitstelle damit zu belasten. Unabhängig von den hieraus ableitbaren Optimierungseffekten führt die Kommunikation über eine für die NSL gebrandete App zu einer stärkeren Kundenbindung, selbst wenn sie nur als SMS-Alternative zur informativen Weitergabe von Auslösungen und aktuellen Objektzuständen genutzt wird. Die zunehmende Dynamik innerhalb einer modernen Gesellschaft schürt die Erwartungshaltung nach sehr schneller Informationsweitergabe. In diesem Kontext sind alle Protokollautomatismen des GMS ein wichtiges Hilfsmittel für die Leitstelle. Wenn im Rahmen einer Alarmbearbeitung die für ein Schutzobjekt vorgegebenen Kriterien erfüllt sind, wird das Alarmprotokoll mit Beendigung des Vorgangs automatisch den Bezugspersonen des Kunden via E-Mail zugestellt. Abschließend soll auch ein Auge auf die Technik geworfen werden, denn das Testen von Aufschaltungen durch die Errichter ist ein weiterer Punkt, der erhebliche Leitstellenressourcen bindet. Über entsprechende Online-Applikationen können die StandardTest-Szenarien durch die Techniker in Eigenregie im Hintergrund abgewickelt werden. Es entfällt für alle Beteiligten die Mehrfachkommunikation zur Testanmeldung und Prüfung der Übertragungen. Derartige Funktionalitäten führen bei größeren Leitstellen zu viel Freiraum bei den NSL-Mitarbeitern, der in die Qualität von wichtigen anderen Aufgaben investiert werden kann.
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