56 4 | 2021 DER SICHERHEITSDIENST SICHERHEITSFORSCHUNG BASIC – Grundlagenarbeit zur Projekthalbzeit abgeschlossen Von Tim Hageney, Esther Kern und Kirsten Wiegand Die Befragung der Kreditinstitute, des Handels, der Geld- und Wertdienstleister in Europa – Rahmendaten Um ein vollumfängliches Bild zu den Notfall- und Krisenkonzepten der Akteure des Bargeldkreislaufs zu erlangen, wurden neben den Geld- und Wertdienstleistern in Deutschland (siehe DSD 2/2021) auch die Kreditinstitute, der Handel sowie, über die European Security Transport Association (ESTA), die Geld- und Wertdienstleister in Europa befragt. Ziele der Befragungen waren u. a. die Ermittlung der Handlungspraxis der Bargeldakteure in Not- und Krisenfällen und der Wirkung von vorhandenen Notfall- und Krisenkonzepten. Ein besonderer Fokus lag auf der Interaktion mit anderen Akteuren des Bargeldkreislaufs. Außerdem sollten die relevanten Schnitt- und Schwachstellen des Bargeldkreislaufs aus Sicht der verschiedenen Akteure ermittelt werden. Übergeordnetes Ziel war es, den Handlungsbedarf bzw. die Lücken für das Sicherheitsrahmenkonzept zu erkennen, welches ab Ende 2021 ausgearbeitet wird. Hier ist der Hinweis zu nennen, dass die Befragungen der Kreditinstitute und des Handels nur Stichproben darstellen und nicht repräsentativ für den Markt angesehen werden können. Dennoch berücksichtigen wir die Erkenntnisse zu diesen Akteuren in den folgenden Darstellungen und werden uns bemühen, diese im weiteren Projektverlauf zu verifizieren. Notfall- und Krisenplanungen – die Bargeldakteure im Vergleich In allen Umfragen wurde gefragt, mit welchen Ereignissen bzw. Not- und Krisenfällen die jeweiligen Akteure schon einmal konfrontiert waren. Dabei wurde allerdings noch nicht näher spezifiziert, inwiefern sich diese Vorfälle auf die Handlungsfähigkeit der Akteure tatsächlich ausgewirkt haben, also welche Arbeitsprozesse infolge der jeweiligen Vorfälle ggf. beeinträchtigt waren. ImVergleich zwischen den befragten Akteuren zeigt sich, dass, bis auf die Kreditinstitute, alle Akteure mehrheitlich schon einmal von Ausfällen ihrer IT-Systeme betroffen waren. Mit Personalausfällen haben Geld- und Wertdienstleister in Deutschland schon häufiger Erfahrungen gemacht als Geld- und Wertdienstleister in anderen europäischen Ländern. Gebäudeausfälle wurden selten benannt. Das BASIC-Projekt hat Ende Juni 2021 seine Projekthalbzeit erreicht. Damit wurde auch die Erarbeitung der grundlegenden Projektarbeiten abgeschlossen. Ergänzend zur Befragung der Geld- und Wertdienstleister wurden mittlerweile auch drei weitere Umfragen durchgeführt. Die im Zuge dieser Arbeiten gewonnenen Erkenntnisse werden nun u. a. durch detailliertere Experteninterviews vertieft. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Teilnehmern der Umfragen und noch einmal bei unseren bisherigen Interviewpartnern für ihre wertvolle Unterstützung bedanken. Im Folgenden möchten wir Ihnen aktuelle Projektergebnisse vorstellen und einen Ausblick auf die weiteren Arbeiten geben. Tim Hageney ist Leiter Betrieb der Cash Logistik Security AG. Esther Kern ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Brandenburgischen Instituts für Gesellschaft und Sicherheit gGmbH (BIGS). Abb. 1: Grundlagenarbeiten für das Sicherheitsrahmenkonzept / Quelle: Eigene Darstellung
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