49 DSD 2 | 2024 AUS- UND WEITERBILDUNG EUropean MOdules in Security Services Ein europäisches Projekt für Bildungseinrichtungen im Sicherheitsgewerbe Von Andrea Metschke Das Berufskolleg West der Stadt Essen pflegt seit Jahren nicht nur intensive Kontakte auf nationaler Ebene im Rahmen des „Bundesarbeitskreises der Lehrkräfte für Schutz und Sicherheit an beruflichen Schulen“, sondern baut auch auf europäischer Ebene ein Netzwerk mit Berufsbildungseinrichtungen auf, die Sicherheitskräfte ausbilden. Zur langjährigen Zusammenarbeit gehören u. a. die Durchführung von Mobilitäten von Auszubildenden zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit (Auslandspraktika) und Bildungspersonal (Job-Shadowing), die im Rahmen des von der Europäischen Kommission kofinanzierten Programmes ERASMUS+ ermöglicht werden. Bereits im Jahr 2020 kam, initiiert von der Geschäftsstelle für EU-Projekte und berufliche Qualifizierung der Bezirksregierung Düsseldorf (GEB), die Idee für ein Projekt auf Ebene der Lehrkräfte auf. Neben dem Berufskolleg West der Stadt Essen waren die Partnereinrichtungen in Finnland (Tredu), in den Niederlanden (Albeda College) und in Tschechien (SPŠCH) involviert. Das Projekt fand als sog. Key-Action 2 „Small-Scale Partnership“, ein Projekt unter ERASMUS+, das mit Fördermitteln in Höhe von 60.000 Euro durch die Europäische Kommission kofinanziert wurde, von 2022 bis 2024 statt. Unterschiedliche Ausbildungsstrukturen im Sicherheitsgewerbe auf europäischer Ebene Die Motivation der Lehrkräfte an dem Projekt teilzunehmen, war vielschichtig: den Austausch von Expertise im Unterrichten von Sicherheitskräften zu forcieren, die Ausbildung in den Nachbarländern näher kennenzulernen, die Herausforderungen im Unterrichten der in der Regel heterogenen Zielgruppe zu diskutieren und die Ausbildung qualitativ weiterzuentwickeln. Konkret bestand das Interesse darin, Gemeinsamkeiten in den Curricula herauszuarbeiten und Unterrichtsinhalte zu ermitteln, die die Chancen von Auszubildenden auf dem europäischen Arbeitsmarkt verbessern. Für das Projekt wurde der Titel „EUMOSS – European Modules in Security Services“ vergeben mit dem Ziel, digitale Module für den Unterricht zu entwickeln, die die genannten Kriterien erfüllen, von hoher Relevanz für die Auszubildenden sind und länderübergreifend eingesetzt werden können. Die Herausforderungen des Projekts bestanden u. a. in der Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Große Unterschiede gibt es vor allem in der institutionellen Ausgestaltung der Ausbildung. In Deutschland dominiert das Duale System, die Auszubildenden bewerben sich bei Ausbildungsunternehmen für eine Ausbildung und werden dort in die Praxis gebracht, während am Berufskolleg theoretische Inhalte vermittelt werden. Die Auszubildenden sind in der Regel mindestens 18 Jahre alt. Die Ausbildung schließt mit einem Abschlusszeugnis der Berufsschule, einem Prüfungszeugnis der IHK Klassenleitung/EU-Koordinatorin am Berufskolleg West der Stadt Essen Andrea Metschke
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