DER SICHERHEITSDIENST

42 DSD 2 | 2024 JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG 57. Jahresmitgliederversammlung des BDSW Von Silke Zöller Am 16. Mai trafen sich Vertreter von BDSW-Mitgliedsunternehmen sowie Gäste aus Politik, Verbänden und Behörden im Konzerthaus Freiburg zur 57. Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft. Wie in den vergangenen Jahren ging der internen Jahresmitgliederversammlung im Kreise der BDSW-Mitgliedsunternehmen ein öffentlicher Veranstaltungsteil voraus. In seiner Eröffnungsrede verwies BDSW-Präsident Gregor Lehnert auf den Schwerpunkt der letztjährigen Versammlung – bereits dort befasste man sich intensiv mit dem Schutz und den Standards für den Schutz Kritischer Infrastrukturen und wartete auf Referentenentwürfe für ein Sicherheitsgewerbegesetz und ein KRITIS-Dachgesetz. Zu beiden wichtigen Themenkomplexen liegen diese Referentenentwürfe, die der BDSW kommentiert hat, zwar zwischenzeitlich vor, durch den Deutschen Bundestag beschlossen ist aber auch ein Jahr später noch keines dieser Gesetze. Die Notwendigkeit der Gesetzesvorhaben zeigt sich in Zeiten vermehrter geopolitischer Krisen und Unwägbarkeiten, wie beispielsweise den anhaltenden Krieg in der Ukraine, die Spannungen zwischen Iran und Israel sowie die Auseinandersetzungen Israels mit der Hamas, zunehmend deutlicher. All diese Konflikte, aber auch die zunehmende Zahl an Flüchtlingen, Gewalt auf Demonstrationen und ein deutlich härterer politischer Diskurs sowie weitere Steigerungen von extremistischen Vorfällen haben viel mehr als früher Auswirkungen auf die Sicherheitslage und insbesondere auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in Deutschland und die politische Auseinandersetzung. Deshalb ist die Resilienzsteigerung unserer Gesellschaft und Wirtschaft in Europa und Deutschland das wichtigste sicherheitspolitische und wirtschaftspolitische Ziel, was es zu verfolgen gilt. Keine im Europawahlkampf antretende Partei kann es sich erlauben, sich zu diesem Ziel nicht zu bekennen und Lösungsansätze zu entwickeln. Auch die deutsche Sicherheitswirtschaft und damit der BDSW stellt sich diesen Herausforderungen, denn sie spielt dabei mittlerweile eine wichtige Rolle. Lag der Branchenumsatz in Deutschland 2022 noch bei 11,9 Milliarden Euro jährlich, rechnet der Verband für 2023 mit einer Steigerung des Jahresumsatzes auf 13,4 Milliarden Euro. Zudem stieg im letzten Jahr die Beschäftigtenzahl – trotz Arbeitskräftemangel – um 7.500 auf fast 285.000. Somit ist die Branche – entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend und der momentan insgesamt schwächelnden Wirtschaft – gewachsen. Die Rolle der Europäischen Union, der Parteien und der Bevölkerung beleuchtete im Nachgang Rainer Wieland, MdEP-Vizepräsident des Europäischen Parlaments, in seinem Grußwort. Er stellte die Relevanz der Branche für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands heraus und merkte, wie Gregor Lehnert vor ihm, die enorme Relevanz der zukünftigen Entscheidungen für die grundsätzliche Lebenswirklichkeit der Bevölkerung in ganz Europa an. Dem Gedanken„Europa ist viel mehr Lösung als Problem“ folgend, erörterte dann auch Dr. Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein und ehemaliger OB der Stadt Freiburg, wie sich die politische, soziologische und gesellschaftliche Situation Freiburgs, Baden-Württembergs, aber auch Deutschland und Europas als Ganzes verändert hat. Den thematischen Schwenk zurück in die tagtäglich komplexer werdende operative Tätigkeit der anwesenden Sicherheitsunternehmer vollzog Tobias Wiemann, Leiter der Unterabteilung ÖS I, Abteilung Öffentliche Sicherheit im Bundesministerium des Innern und für Heimat, mit Pressesprecherin des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) Gregor Lehnert, BDSW-Präsident Rainer Wieland, MdEP Dr. Dieter Salomon, IHK Südlicher Oberrhein Silke Zöller Öffentlicher Teil der 57. Jahresmitgliederversammlung im Runden Saal des Konzerthauses Freiburg

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