DER SICHERHEITSDIENST

VERANSTALTUNGSSCHUTZ 8 DSD 2 | 2023 Nach der Großveranstaltung ist vor demMega-Event – Überlegungen zu Herausforderungen der EURO24 Von Dr. Patricia M. Schütte, Malte Schönefeld und Prof. Dr.-Ing. Frank Fiedrich Wie wichtig gerade in schwierigen Zeiten unterhaltende und gemeinschaftsstiftende Großveranstaltungen sind, wurde durch deren Fehlen in Pandemiezeiten wirkmächtig vor Augen geführt. Seit knapp einem Jahr ist die Bremse der Veranstaltungsbranche gelöst und Events werden wieder voll umgesetzt. Dabei mehren sich nicht nur Stimmen, die das als Wiederaufschwung der Branche feiern. Auch jene, die darauf hinweisen, dass nun die Konsequenzen der zweijährigen Zwangspause durch COVID-19 erst im vollen Betrieb richtig spürbar werden, sind laut zu vernehmen. Letztere zeigen, wie beispielsweise private Dienstleister, d. h. hier Veranstaltungsordnungsdienste, insbesondere in Bezug auf ihre Personalressourcen deutlich an ihre Grenzen kommen. Nach wie vor sind rechtliche und Qualifizierungsfragen ungeklärt bzw. in (stetiger) Diskussion (Eisenmenger 2023; Löhr 2020). Es fehlt sozusagen derzeit an vielen Ecken in der Veranstaltungssicherheit. Manches, weil es über die Pandemie in den Hintergrund geraten ist, anderes, weil man es vermeintlich nicht mehr benötigte.„Jetzt“ wirft bereits ein neues globales Ereignis seine Schatten voraus, die EURO24, welches alle Beteiligten, aber auch insbesondere jene der Veranstaltungssicherheit vor neue und alte Herausforderungen stellt. Sport-Mega-Events als Herausforderungen für die Sicherheitsproduktion? Sport-Mega-Events (SME) sind Ereignisse von großer Tragweite, die normale Großveranstaltungen in vielerlei Hinsichten übertreffen. Von allem darf es hier sicherlich ein bisschen mehr sein: mehr Besucherinnen und Besucher, mehr Aufmerksamkeit, größere Reichweite, umfangreichere Ressourcenbedarfe aller Beteiligten, höhere Kosten, möglicherweise auch größere Gewinne (z. B. in ökonomischer, sozialer, kultureller HinSozialwissenschaftlerin und seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität Wuppertal. Seit 2021 ist sie Leiterin der Forschungsgruppe Management und Organisation in der Gefahrenabwehr am Fachgebiet und in dem Kontext verantwortlich für Forschungsprojekte, die sich mit Themen der Zusammenarbeit verschiedener Gewerke im Kontext von Veranstaltungen sowie Veranstaltungssicherheit auseinandersetzen. Neben der Forschung und Lehre beteiligt sie sich an Gremien und Vereinen, die den Transfer wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis fördern und begleiten. Dr. Patricia M. Schütte Bild: # 1128858904 / istockphoto.com

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