KRITISCHE INFRASTRUKTUR (KRITIS) 32 DSD 2 | 2023 Atomindustrie eingeleitet. Die durch den beginnenden Klimawandel verursachten Flächenüberflutungen im asiatisch-pazifischen Raumzerstörendie Ernährungsgrundlage für Millionen Menschen. Der russische Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat mit der Beendigung des Projekts Nord Stream 2 und der Reduzierung der Gaslieferungen aus Russland die Energieversorgung in Deutschland massiv beeinträchtigt. Am 26. September 2022 sprengten unbekannte Täter Lecks in die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Der Anschlag verdeutlicht erneut die Verwundbarkeit der Gasversorgung Deutschlands und anderer europäischer Staaten. Am 8. Oktober 2022 wurden zwei Datenleitungen des Betriebsfunks der Deutschen Bahn in Herne und in Berlin-Karow durchtrennt. Gegen 2 Uhr durchschnitten die Täter zunächst an einer Bahnstrecke bei Herne in einem Kabelschacht, der mit einem massiven Betondeckel gesichert war, die Leitungen mit einer Trennscheibe. Gegen 7 Uhr wurde ein Kabelschacht in Berlin-Karow geöffnet und das Lichtwellenleiterkabel, das als Redundanz für die bei Herne durchschnittenen Kabel diente, durchtrennt. Dadurch fiel das Zugfunknetz GSM-R in Norddeutschland aus. Der gesamte Zugverkehr in Norddeutschland, aber auch internationale Zugverbindungen, waren stundenlang blockiert. Die Täter müssen Hinweise auf den spezifischen Zweck der Datenleitungen gehabt haben. Ebenfalls im Oktober 2022 sind drei Angriffe auf Internet-Tiefseekabel bekannt geworden. Cyberattacken bedrohen kontinuierlich KRITIS. Zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine verloren durch einen offenbar gezielten russischen Hackerangriff auf das Satellitennetzwerk Kl-SAT die Betreiber Tausender Windräder in Deutschland die Verbindung zu ihren Anlagen. Ende April 2022 bekannte sich die russische Hackergruppe Killnet zu Attacken auf die Webseiten deutscher Ministerien und Sicherheitsbehörden. Das BSI beobachtet seit Jahren eine zunehmende Entwicklung hin zu aufwendig vorbereiteten ATP- (Advanced Persistent Threat-) Angriffen, von denen sich weltweit die Betreiber vonKRITISbedroht sehen. Darüber hinaus bilden die in den letzten Jahren beobachteten Angriffe auf die Softwarelieferketten von IT-Dienstleistern zu ihrer Kundschaft eine neue, besonders beunruhigende Bedrohung. KRITIS-Strategie Leitprinzipien der 2009 von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Strategie zumSchutz von KRITIS sind die enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen Staat und Wirtschaft sowie Eignung und Verhältnismäßigkeit staatlicher Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus von KRITIS. Bild: Tierney/stock.adobe.com
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