DER SICHERHEITSDIENST

61 DSD 4 | 2022 CoESS: Vorstand bestätigt – Friedrich P. Kötter erneut zum 1. Vizepräsidenten gewählt Die Mitglieder der Confederation of European Security Services (CoESS) wählten am 14. Oktober 2022 einen neuen Vorstand. BDSW-Vizepräsident Friedrich P. Kötter wurde dabei erneut zum 1. Vizepräsidenten des europäischen Dachverbandes der privaten Sicherheitsdienste gewählt. Der Verwaltungsrat der KÖTTER Security ist seit 2014 Vizepräsident, bereits vorher war er im Vorstand aktiv. Er leitet zudem den Arbeitskreis Airport Security der CoESS. Auch der übrige Vorstand der CoESS wurde im Amt bestätigt: Vinz van Es als Vorsitzender, Eduardo Cobas Urcelay als 2. Vizepräsident und Johan Ohlsson-Malm als Schatzmeister wurden wiedergewählt. Mit seinem persönlichen Engagement in der CoESS will Friedrich P. Kötter wirksam die deutschen Interessen in der 1989 in Rom gegründeten CoESS vertreten. Dieser Austausch, so Kötter, gebe dem BDSW die Möglichkeit, Einfluss auf politische Entscheidungen auf europäischer Ebene zu nehmen und frühzeitig Informationen zu erhalten und weiterzugeben. Die CoESS setze sich für das Wachstum der Sicherheitswirtschaft ein und wolle den Kunden professionelle Sicherheitslösungen von hoher Qualität liefern. Die Bedeutung moderner Sicherheitstechnik werde immer wichtiger. Dies zeige auch der Schwerpunkt der diesjährigen Mitgliederversammlung, der auf dem Thema künstliche Intelligenz lag. Hier befinde sich die CoESS im engen Austausch mit dem Europäischen Parlament. EUROPA Drohnen und künstliche Intelligenz (KI) in Sicherheitsdienstleistungen. Insbesondere das Thema KI wurde während einer Podiumsdiskussion mit Kai Zenner, Experte für Digitalpolitik im Büro des deutschen Europaabgeordneten Axel Voss (EVP), und Pauline Norstrom, KI-Expertin des britischen CoESS-Mitgliedsverbands BSIA, ausführlich behandelt. Die CoESS ist seit mehr als zwei Jahren sehr engagiert in den Debatten auf EU-­ Ebene über die künftige EU-Verordnung über den Einsatz von risikoreicher KI und entsprechende Haftungsregeln. Für viele ist der Einsatz von risikoreicher KI in der Sicherheitswirtschaft noch Zukunftsmusik, doch der technologische Wandel vollzieht sich rasant. Daher müssen wir auf EU-Ebene sicherstellen, dass EU-Verordnungen, die, wenn sie einmal in Brüssel beschlossen wurden, auf nationaler Ebene nicht mehr geändert werden können, auch über die nächsten zehn Jahre hinweg Innovation und Rechtssicherheit in unserer Branche garantieren. Es wurden daher mehrere Fallbeispiele für den Einsatz von KI in Sicherheitsdienstleistungen erörtert, z. B. in der Risikoanalyse, der Alarmtriage, der Zugangskontrolle mithilfe biometrischer Verifizierung und der automatischen Erkennung verbotener Gegenstände in der Luftsicherheit. Kai Zenner stellte die Sichtweise der EVP-Fraktion dar und warnte, dass die derzeitigen Beratungen im Europäischen Parlament Innovationen durch übertriebene Verbote biometrischer Technologien und administrative Belastungen behindern könnten. Pauline Norstrom präsentierte Leitlinien zum rechtlichen und ethischen Einsatz von automatisierten Gesichtserkennungstechnologien, die vom BSIA entwickelt und anschließend vom britischen Innenministerium veröffentlicht wurden und nun die Grundlage für eine künftige Norm in Großbritannien bilden. Wiederwahl des Vorstands Neben diesen aktuellen Diskussionen hatten die CoESS-Mitglieder auch die Ehre, Florian Graf als neuen BDSW-Hauptgeschäftsführer im Forum der Generalsekretäre der nationalen Verbände auch persönlich zu begrüßen. Wichtig ist auch, dass die Mitglieder den CoESS-Vorstand wiedergewählt haben, darunter Vinz van Es aus den Niederlanden als Präsidenten und Friedrich P. Kötter als ersten Vizepräsidenten der CoESS. Das einzig neue Vorstandsmitglied ist Wim Bartsoen, Chief Digital Security Officer bei der Securitas, der den Vorsitz des CoESS-Ausschusses für Fernüberwachung von Antonello Villa (ConFedersicurezza – Italien) übernehmen wird. Um Stabilität und Kontinuität in der Verbandsführung zu fördern, betonten die Vorstandsmitglieder erneut, dass die Zusammenarbeit der nationalen Verbände auf EU-Ebene wichtiger ist denn je. Das von der EU finanzierte INTEL-Projekt zum Arbeits- und Fachkräftemangel in der Sicherheitswirtschaft erweist sich als äußerst nützlich für den grenzübergreifenden Austausch bewährter Verfahren. Darüber hinaus werden in Brüssel immer mehr Rechtsvorschriften ausgearbeitet, die sich auf unsere Branche auswirken – und damit wächst die Verantwortung der CoESS, rechtliche Rahmenbedingungen zu gewährleisten, die Qualität, Professionalität und Innovation für Sicherheitsunternehmen fördern. Im Sekretariat der CoESS sind wir daher mehr als froh, einen sehr engen und konstruktiven Dialog mit dem BDSW zu führen, und freuen uns auf die Fortsetzung der wertvollen Zusammenarbeit, wie wir sie erst kürzlich während der Veranstaltung des INTEL-Projekts zum Thema Arbeitskräftemangel im September 2022 in Berlin erlebt haben. (v.l.) Johan Ohlsson-Malm, Vinz van Es, Friedrich P. Kötter und Catherine Piana

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