DER SICHERHEITSDIENST

58 DSD 4 | 2022 EUROPA „Stell dir vor, es gibt Arbeit und keiner geht hin!“ Workshop zum INTEL EU-Förderprojekt „Skills Intelligence für die Sicherheitswirtschaft“ Von Silke Zöller Wie wichtig Arbeits- und vor allem Fachkräfte für die Wirtschaft sind, zeigt sich gerade deutlicher denn je. Auch die Sicherheitswirtschaft ist seit Jahren von fehlenden Beschäftigten in vielen Bereichen der Branche betroffen. Diese Situation verschärft sich allerdings durch diverse Faktoren immer weiter. Um nationale sektorale Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften bei der Bekämpfung des Arbeits- und Fachkräftemangels in der Sicherheitswirtschaft zu unterstützen, führen der europäische Dachverband der Sicherheitswirtschaft – die Confederation of European Security Services (CoESS) – und UNI Europa – der europäische Gewerkschaftsverband der Dienstleistungsgewerkschaften ein EU-Förderprojekt namens INTEL „Skills Intelligence für die Sicherheitswirtschaft“ durch. Hierzu wurde vom 1. September bis 8. November 2021 eine EU-weite Studie zum Arbeits- und Fachkräftemangel unter drei Zielgruppen aus 25 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. Befragt wurden 41 nationale Sozialpartner, 38 Sicherheitsunternehmen sowie 12 Kundenvertreter. Die Umfrage wird seit 2021 durch thematische Online-Workshops auf EU-Ebene sowie 2022 durch nationale Workshops in Deutschland, Schweden und Kroatien sowie die Abschlussveranstaltung mit der Europäischen Kommission in Brüssel am 24. Februar 2023, unterstützt. Der erste nationale Workshop des Projektes fand am 1. September 2022 in Berlin statt. BDSW-Hauptgeschäftsführer Florian Graf begrüßte Fachleute aus Sicherheitsunternehmen, Fachschulen sowie Behörden und Organisationen. Seine Darstellung der vorliegenden Herausforderungen für die Branche aus Verbandssicht, ihre Beschäftigten und auch die qualifizierenden Einrichtungen war sehr eindrücklich. Der Faktor Mensch wird für die gesamte Branche ein noch wichtigeres Thema als ohnehin bereits und wird die Arbeit vieler Akteure maßgeblich bestimmen. Die Unternehmen wie auch der Verband müssen effektive Strategien erarbeiten, wie sie die Branche für zukünftige Arbeits- und Fachkräfte attraktiver gestalten und langfristig zu einem interessanten Arbeitsplatz werden lassen. Alexander Frank, Head of EU Affairs der CoESS, stellte die ersten Studienergebnisse und Schlussfolgerungen daraus vor. Die auf die Ergebnisse abgestimmten Empfehlungen und Vorschläge zur Nutzung bisher bewährter Praktiken mit Lösungsansätzen aus verschiedenen EU-Mitgliedstaaten werden imdritten Quartal 2022 veröffentlicht. Diese beinhalten beispielsweise die Kooperation der Sozialpartner mit Behörden und Arbeitsagenturen, die Zusammenarbeit der Sozialpartner in Ausbildungsinstituten, sektoralen Beobachtungsstellen und neuen Umschulungs- und Weiterbildungswege. Zudem umfassen sie Aktivitäten von Unternehmen, um Inklusion und Diversität am Arbeitsplatz zu erhöhen, sowie die gezielte Förderung bestimmter Beschäftigten- und Bevölkerungsgruppen. Die Abschlusskonferenz des INTEL-Projektes auf EU-Ebene findet am 24. Februar 2023 in Brüssel statt. Diese hochrangige StakeholderKonferenz mit EU-Entscheidungsträgern (EUKommission, Parlament, Botschaften der Mitgliedstaaten) wird durch die Veröffentlichung der Projektstudie und dem Launch einerWebsite – einschließlich einer Erklärung seitens CoESS und UNI Europa über die nächsten Schritte zur Bekämpfung des Arbeits- und Fachkräftemangels – unterstützt. Einen Einblick in die gesamtwirtschaftliche Problematik des derzeitig bereits bestehenden und zukünftig zu erwartenden Beschäftigtenmangels gab den Teilnehmern des Workshops Pressesprecherin des BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft The State of Labour and Skills Shortages in the European Private Security Services: A Study Co-funded by the European Union Support for Social Dialogue - VP/2020/001 Authors: Inga Pavlovaite, Ella Huhtela, Davide Gianluca Vaccaro, Laura Sanz Date: June 2022 INTEL: Skills Intelligence for the Private Security Services Silke Zöller

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