DER SICHERHEITSDIENST

GELD UND WERT 10 DSD 4 | 2022 haben sich als erfolgreich erwiesen: Bei der einen hebt der Deckel der Zylinderkonstruktion ein wenig ab. Bei der zweiten werden zwei Türen eingebaut. Eine RC2Zugangstür schützt dabei den Wertebereich. Drückt eine Explosion diese Tür nach außen, verhindert eine weitere innen liegende Tür aus engmaschigem Edelstahlgitter jeglichen unbefugten Zugriff auf den Tresor. Denn durch die Gitterstruktur kann der Explosionsdruck entweichen. Als Faustregel gilt: Je höher der SicherheitsstandardeinesGeldautomaten, umso höhere Befüllmengen sind durch Versicherungen abgedeckt. Drei Fragen an … Die Diebold Nixdorf-Experten Stefan Leßmann und Roland W. Sorke über weltweites Lernen von Kriminellen, das Identifizieren möglicher Risiken und die Ableitung wertvoller Maßnahmen. Was macht einen sicheren Geldautomaten aus? Stefan Leßmann: Der Grad an Sicherheit ist immer relativ. Es ist und bleibt ein Hase-Igel-Wettlauf gegen die Kriminellen. Wichtige Erfolgsfaktoren sind aus unserer Sicht dabei auf der einen Seite die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Polizeibehörden, Fachinstituten und den Versicherungen und auf der anderen Seite die globale Sicht auf unterschiedlichste Angriffsszenarien. Diebold Nixdorf als weltweit aktiver Anbieter von Bankenlösungen ist im ständigen Austausch mit allen Stakeholdern am Markt und greift bei der Entwicklung von Sicherheitslösungen stets auf die Erfahrungen aus unterschiedlichsten Ländern und Kontinenten zurück. Wesentlich sind die kontinuierliche Analyse und Weiterentwicklung. Diese Strategie ermöglicht uns aktuell zu sagen: Wir haben mit der DN Series die sicherste Geldautomaten-Familie der Welt! Warum wird dieser sichere Geldautomat nicht überall aufgestellt? Roland W. Sorke: Sicherheit kostet Geld. Und solange die Versicherungen die entstandenen Schäden ersetzen, gibt es für Banken wenig ökonomische Anreize, in die Sicherheit der Geldautomaten zu investieren. Wobei es weitere wichtige Aspekte gibt, die man beachten sollte: Viele Geldautomaten stehen in Filialen, die sich wiederum oft auch in Wohngebäuden befinden. Bei einer Sprengung ist die Filiale teils wochenlang geschlossen und muss aufwendig instand gesetzt werden. Und nicht zuletzt erhöht das Risiko möglicher Kollateralschäden den Reputationsverlust des Instituts. Die Existenz einer Bankfiliale mit nachts zugänglichen Geldautomaten kann manchmal sogar die Attraktivität ganzer Wohnanlagen erhöhen. Was raten Sie Banken, die demnächst Geldautomaten austauschen müssen? Stefan Leßmann: Natürlich könnte ich jetzt sagen, kaufen Sie die neue DN Series und Sie sind fein raus. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Wir unterstützen die Durchführung einer umfassenden Risikoanalyse jeweiliger Standorte und die Verknüpfung verschiedener Schutzmaßnahmen. Nicht jede Sicherheitsmaßnahme muss zwingend an jedem Standort Sinn machen. Ein intensiver Austausch auf Fachebene mit allen Beteiligten ist hier der richtige Weg, um die Investitionen von Banken so effizient wie möglich zu gestalten. Wir bieten unseren Kunden ein sehr breites Spektrum an Lösungen an, um die stets individuellen Anforderungen und die der jeweiligen GAA-Standorte bestmöglich abdecken zu können. Ein wichtiger Baustein in der aktuellen Situation ist dabei die intelligente Tintenlösung. Je besser und intelligenter der Schutz ist, desto unattraktiver wird ein Angriff für die Täter. Sicherheitsrisiken können dadurch deutlich eingedämmt werden.

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