6 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Wer macht den Job? Die neue Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine(n) Von Matthias Trautner Der prognostizierte und bereits spürbare Fachkräftemangel setzt neue Ideen frei. Während zahllose Publikationen den Umstand, dass es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte in diversen Wirtschaftsbereichen gibt, beklagen, wird an anderer Stelle neu und weitergedacht. Fähigen Nachwuchs zu finden, ihn auszubilden und für die nötigen Jobs zu motivieren, ist eine Seite der Lösung. Doch selbst wenn man davon ausgeht, junge Menschen und/oder ausländische Fachkräfte in ausreichender Zahl zu rekrutieren, ist heute schon abzusehen, dass in nicht allzu ferner Zukunft neben der Pflegebranche auch in Branchen wie Immobilien- oder Gebäudewirtschaft die menschliche Arbeitskraft und Expertise nicht ausreichen werden. Als Unternehmenseinheit Bosch Service Solutions des weltweit operierenden Technologiekonzerns Robert Bosch GmbH richten wir unseren Fokus zukunftsgewandt aus. Aus jahrzehntelanger Erfahrung mit Sicherheitslösungen aller Art beschäftigen wir uns aktuell mit der Implementierung digitaler Lösungen innerhalb digitaler Prozesse. Die Digitalisierung hält in immer mehr Lebensbereiche Einzug. Doch sind bisher alle Lösungen darauf ausgerichtet, dass der Mensch sie initiiert, leitet und auch überwacht. Im besten Fall sind die Lösungen so ausgeklügelt, dass es feste Pläne gibt, wenn die Software Fehler oder Ausfälle meldet. Letztendlich aber entscheidet der Mensch, was im jeweiligen Fall zu tun ist. Diese Menschen müssen sowohl über technische Kenntnisse als auch über inhaltliches Wissen, den jeweiligen Einsatzort betreffend, verfügen und müssen daher Experten auf ihrem Gebiet sein. Und hier sind wir wieder beim Ausgangsproblem angelangt: Fachkräftemangel. Denn selbst bei umfassender Unterstützung durch technische Geräte und digitale Services fehlen schon heute diese hoch qualifizierten Expertinnen und Experten. Die Teams von Bosch SO entwickeln digitale Lösungen, die das menschliche Können widerspiegeln und damit weitestgehend übernehmen können, sodass das jeweilige Sicherheitsniveau gewährleistet und die vorhandenen Fachkräfte zielgerichteter eingesetzt werden können. Einige dieser Lösungen sind mittlerweile im Sicherheitsbereich erfolgreich im Einsatz. Andere sind im eher theoretischen Umfeld in der Erprobung, zeigen aber bereits vielversprechende Ergebnisse. Im Folgenden sollen die praktischen Beispiele vor allem darstellen, in welchen Bereichen digitale Lösungen wie Bots das menschliche Vermögen, zielgerichtet, flexibel und komplex entscheiden zu können, unterstützen. Der Schwerpunkt der Bosch-SO-Projekte liegt immer auf der Sicherheitstechnik in Verbindung mit kundenorientierten Services. Beschäftigen wir uns zunächst mit einem Projekt in Planung: 1) Bosch Aufzugnotruf (AZNR) Field Service: Automatisierung von Testanrufen Um die Funktionalität des Aufzugnotrufs jederzeit zu gewährleisten und das Ausfallrisiko zu minimieren, ist das regelmäßige Testen des Aufzugnotrufs gesetzliche Vorgabe. Indem die Durchführung der Testanrufe digitalisiert und automatisiert wird, ergeben sich viele Vorteile: • Die Mitarbeitenden, die bisher das Testen übernommen haben, können qualitativ hochwertigere Tätigkeiten ausführen. • Das Testen kann häufiger stattfinden, was das Sicherheitsniveau erhöht. • Der aktuelle Status ist immer bekannt, und es wird aufgezeichnet, wann die nächste Kontrolle ansteht. • Mögliche Fehler werden automatisch festgestellt und in eine Reparaturanfrage eingesetzt – natürlich automatisiert. Die Vorteile liegen hier auf der Hand: den Verantwortlichen ist der aktuelle Status einer Anlage jederzeit bekannt. Die Testanrufe des Notrufplans können nicht hinausgezögert oder vergessen werden. Die Statusübersicht aller Anlagen kann den jeweiligen Kunden zugänglich gemacht werden. Manuelle Nachfragen, ÜberprüLeiter Produktmanagement Monitoring der Bosch Service Solutions GmbH (SO) www.boschservicesolutions.com Dipl.-Ing. Matthias Trautner
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