58 DSD 3 | 2024 EINSATZ VON DROHNEN Die Bedeutung von Drohnen aus Sicht der Sicherheitswirtschaft Im Gespräch mit Cornelius Toussaint und Gerd Kupferer Eine Welt ohne Drohnen ist heute kaum noch vorstellbar. Nach Aussage des Sachgebietsleiters im Referat „Unbemannte Luftfahrtsysteme“ (UAS) des Luftfahrt-Bundesamtes (LBA), Dr. Falk Götten, ist der UAS-Markt der wachstumsstärkste Luftfahrtmarkt.1 Technologische Miniaturisierung, steigende Prozessorleistungen und nutzerorientierte Software haben dazu geführt, dass das Fliegen einer Drohne – fast – kinderleicht geworden ist. Daher erfreuen sich Drohnen großer Beliebtheit im Konsumenten- und Unternehmensbereich sowie bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben oder im militärischen Sektor. So breit wie ihre Nachfragerstruktur, so vielfältig und vielschichtig können ihre Aufgaben sein. Diese reichen von der Mini-Indoor-Spieldrohne mit Bewegungssensor über Drohnen, die zur Bilderfassung und Vermessung mit hochauflösenden Kameras aufsteigen, bis hin zu Drohnensystemen, die zur Aufklärung und Erkundung von Glutnestern, Bränden oder Personen zum Einsatz kommen. Die Vielfältigkeit der Drohnen wird ebenso aber auch von denjenigen genutzt, die deren Potenziale für die Optimierung ihrer kriminellen„Geschäftsmodelle“ maximal ausreizen. 1 „Die Wartezeit ist noch zu lang“, von Dr. GÖTTEN, Falk, in: Drones Magazin, 01/2024, Seite 23 Die Verantwortlichen der Sicherheitswirtschaft haben ebenso wie diejenigen von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben erkannt, welche positiven und negativen Aspekte mit der Kommerzialisierung von Drohnen einhergehen. Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft BDSW hat eigens für die Nutzung und die Abwehr von Drohnen einen Fachausschuss ins Leben gerufen. Diesem sitzen Cornelius Toussaint und Gerd Kupferer vor. Thematisch hat sich der Fachausschuss – grob – in einer zweigliedrigen Arbeitsaufteilung aufgestellt. Obgleich eine strikte Trennung aufgrund fließender Übergänge zum Teil schwierig ist, unterteilt der Fachausschuss in die Bereiche a) Nutzung und Einsatz von Drohnensystemen zur Optimierung von Sicherheit sowie b) Drohnenmanagement und Abwehr unfreundlich gesonnener Drohnen. Der Bereich a) wird von Cornelius Toussaint koordiniert und gesteuert, während Gerd Kupferer den Bereich b) verantwortet. Wir hatten die Gelegenheit, mit Cornelius Toussaint und Gerd Kupferer über die Chancen und Risiken von Drohnen zu sprechen. Ob der aktuellen internationalen Lage ging es auch um die Frage, welche Bedeutung beide der Entwicklung potenziell autonomer Drohnen und Fireand-Forget-Drohnen (auch bekannt als Kamikaze-Drohnen) beimessen. Doch zunächst die Frage an beide, seit wann gibt es den Fachausschuss Drohnen im BDSW und warum engagieren Sie sich in diesem ehrenamtlich? Cornelius Toussaint: Als inhabergeführtes Familienunternehmen sind wir seit mehreren Jahrzehnten Mitglied im BDSW. Ehrenamtliches Engagement im Verband gehört damit für uns zur Unternehmens-DNA. Der Verband benötigt unser Wissen, welches wir gerne einbringen, um aktiv an den Rahmenbedingungen mitgestalten zu können. Hieß der Verband vor über zehn Jahren noch Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen, führten auch technologische Entwicklungen dazu, dass eine Umfirmierung in den Bundesverband der Sicherheitswirtschaft zeitgemäß erschien. Analog hierzu sehe ich auch die Aufstellung des Fachausschusses Drohnen im BDSW. Dieser ist seit 2023 aktiv und grob in zwei Bereiche aufgegliedert. Einerseits geht es um die Nutzung und den Einsatz von Drohnen zur Optimierung unserer Sicherheitsdienstleistungen inklusive Geschäftsführender Gesellschafter der CONDOR Gruppe Head of Sales Special Security Application von Securiton Deutschland Darüber hinaus leiten Cornelius Toussaint und Gerd Kupferer gemeinsam den Fachausschuss Drohnen im Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW). Cornelius Toussaint Gerd Kupferer
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