54 DSD 3 | 2024 LUFTSICHERHEIT Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland Was ist aus Sicht der Luftsicherheitsunternehmen dringend erforderlich? Von Alexander Borgschulze Der Luftverkehr ist einer der sensibelsten Bereiche Kritischer Infrastrukturen. Sein sicherer und zuverlässiger Betrieb ist ein unverzichtbarer Baustein für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes in einem zunehmend vernetzten, mobilen und globalisierten Umfeld. In diesem sehr sensiblen, aber genauso komplexen Tätigkeitsfeld sind viele Akteure involviert, deren Abstimmung und gemeinschaftliches Agieren ausschlaggebend sind, um einen gut funktionierenden und vor allem sicheren Luftverkehr zu ermöglichen. Diesem Credo folgend agieren der BDLS und seine Mitgliedsunternehmen, da die Luftsicherheitsunternehmen nicht nur ein wichtiger Teil dieses Gefüges, sondern direkt betroffene Akteure sind. Nach Auswertung der Erfahrungen und Erkenntnisse rund um den deutschen Luftverkehr der vergangenen Jahre – vor der Coronakrise mit außergewöhnlichen Steigerungsraten, aus der Zeit des nahezu völligen Einbruchs als Folge der COVID-Pandemie und aus der Phase unmittelbar danach mit dem teilweise rasanten Wiederanstieg der Verkehrsströme im Luftverkehr –, sind aus Sicht der Luftsicherheitsunternehmen einige Maßnahmen zur Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland zwingend erforderlich. Neben den o. g. Erfahrungen sind die mittelfristige demografische Entwicklung in Hinblick auf die Verfügbarkeit von Arbeitskräften bei anhaltend hoher Beschäftigungsquote in der Bundesrepublik Deutschland sowie die Erkenntnisse und Erfahrungen bedeutender EU-Staaten bei der Organisation der Luftsicherheitsaufgaben bei der Verbesserung der Luftsicherheit zu berücksichtigen. Ziel muss die Erarbeitung von Optimierungsmöglichkeiten im System „Luftsicherheit“ in personeller, technischer und organisatorischer Hinsicht sein. Diese sollen auch künftig einen stabilen und sicheren Luftverkehr gewährleisten, mit besonderem Augenmerk auf den Prozess „Sicherheitskontrollen“. Personalsituation Nach dem erwarteten Wiederanstieg des Luftverkehrs auf das Niveau des Jahres 2019 und darüber hinaus ist immer absehbarer, dass der Arbeitskräftemarkt mittelfristig den erforderlichen Nachwuchsbedarf nicht ausreichend zur Verfügung stellen kann – trotz der im Vergleich zu klassischen Lehrberufen weit überdurchschnittlichen Entlohnung des Luftsicherheitspersonals. Dies zwingt zu einem ressourcenschonenden, wirtschaftlicheren und flexibleren Umgang mit dem vorhandenen Personal. Wesentlicher Baustein dafür ist die Notwendigkeit, das Personal für die Aufgabenbewältigung gem. §§ 5, 8, 9 und 9a des Luftsicherheitsgesetzes nach einheitlichen Standards und Inhalten aus- bzw. weiterzubilPräsident des Bundesverbandes der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) www.bdls.aero Alexander Borgschulze
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