DER SICHERHEITSDIENST

NAMEN UND NACHRICHTEN 54 DSD 1 | 2024 Das GARANDUS-Prinzip basiert auf den fünf wesentlichen Dimensionen der Unternehmenssicherheit: ∙ Team ∙ Aufmerksamkeit ∙ Struktur ∙ Technik ∙ Nachhaltigkeit Diese betrachten wir gemeinsam und durchleuchten Abhängigkeiten und Wechselwirkungen. In jedem Unternehmen und für jeden Sicherheitsaspekt sind diese Ebenen unterschiedlich zu gewichten. Wenn wir für einen Kunden ein integrales Sicherheitskonzept erarbeiten, werden diese Dimensionen berücksichtigt. Sie führen zu Lösungen, die effizient sind und reibungslose Abläufe gewährleisten. Diese Philosophie wird in allen Ebenen des Unternehmens gelebt und ist nicht nur in der Kundenbetreuung eine ideale Basis, sondern auch für die Gewinnung, Bindung und Führung von Mitarbeitern. Das Identifikationspotenzial ist enorm. Welchen Vorteil haben die Kunden? Till Niesmann: Sicherheit ist individuell und situationsabhängig. Integrale Lösungen bauen auf einem bedarfsorientieren Kreislauf auf, bei dem wir als Dienstleister die sich weiterentwickelnden Kundenziele stets in den Mittelpunkt stellen. Wir verfolgen den Ansatz, dem Kunden ein ganzheitliches Konzept aus einer Hand zu präsentieren. Dies beinhaltet die Beratung in allen Bereichen der personellen und technischen Dienstleistungen sowie nach Feststellung des Bedarfs die Erstellung lösungsorientierter Sicherheitskonzepte, die für jeden Kunden individuell und zielgerichtet zugeschnitten sind. Diese umfassen z.B. im Bedarfsfall auch den Bereich Arbeitsschutz oder Brandschutz. Sie sprechen von integralen Lösungen, was ist hier gemeint? Till Niesmann: Sicherheit ist von vertrauenswürdigen Menschen abhängig, die sich mit Wissen und ihren persönlichen Stärken (Aufmerksamkeit, Kommunikationsfähigkeit, Reaktionsvermögen), Emotionen (Zusammengehörigkeits- und Verantwortungsgefühl) einbringen. Das integrale Sicherheitskonzept nach dem GARANDUSPrinzip berücksichtigt deshalb stets das Zusammenspiel aller fünf wesentlichen Elemente der Unternehmenssicherheit: Mensch, Wissen, Organisation, Technik und Nachhaltigkeit. Wir wissen, dass trotz aller Sicherheitsmaßnahmen Unternehmenssicherheit fragil ist. Es gehört zu unserer Arbeit, die Sicherheitsbedürfnisse und Sicherheitsanforderungen der Kunden zu identifizieren und in ganzheitliche Konzepte zu übersetzen – und schlussendlich auch für den Kunden zu erfüllen. Die Anforderungen der Kunden an Sicherheitsdienstleister verändern sich stetig. Was wünschen sich die Kunden von einem Sicherheitsunternehmen? Till Niesmann: Die Kunden wünschen sich Sicherheitsspezialisten, die die komplexen Anforderungen im allgemeinen Wandel der jeweiligen Sicherheitslage Rechnung tragen und dass die Dienstleistung Sicherheit, unabhängig von der politischen Lage oder von demografischen Veränderungen, reibungslos im Alltag funktioniert. Was ist Ihrer Meinung nach derzeit die größte Herausforderung für die gesamte Sicherheitsdienstleistungsbranche? Till Niesmann: Eindeutig der Personalmangel! Die größte Herausforderung für uns als Arbeitgeber ist es, die Menschen mit der richtigen Passung, die für uns als Mitarbeiter zur Verfügung stehen, so zu begeistern, dass sie sich mit ihrer Aufgabe identifizieren können und diese mit Freude ausüben. Dazu gehört auch eine stetige Weiterbildung der Mitarbeiter und die Unterstützung der Mitarbeiter durch Technik. Das Image der Sicherheitswirtschaft hat ja leider in der Vergangenheit immer mal wieder gelitten. Welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie, um die Attraktivität der Branche für potenzielle neue Mitarbeiter zu steigern? Till Niesmann: Die Sicherheitsbranche muss raus aus dem Niedriglohnsektor. Hierfür ist aber die Bereitschaft der Kunden und öffentlichen Auftraggeber erforderlich, die Dienstleistung Sicherheit adäquat zu bezahlen. Wichtig wäre zudem, das Qualifikationsniveau und die Ausbildungsstandards zu erhöhen. Ich persönlich wünsche mir auch einen höheren Respekt und mehr Anerkennung der Gesellschaft gegenüber der Dienstleistung Sicherheit und somit gegenüber den Mitarbeitern. Wie wird die zukünftige Rolle von Technik sein und wird diese den Menschen ersetzen? Till Niesmann: Nein, KI und Technik im Allgemeinen werden den Menschen in der Sicherheitswirtschaft nicht ersetzen. Die Technik dient dem Menschen und nicht andersherum! Ich sehe die Technik als Ergänzung und als Möglichkeit der Erleichterung der täglichen Aufgaben. Wichtig ist dennoch der unverstellte Blick auf technische Möglichkeiten und Schnittstellen, unabhängig von Marken und limitierenden Gedanken. Nur so können wir unsere Kunden angemessen beraten. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Zeit und das interessante Gespräch!

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