DER SICHERHEITSDIENST

45 DSD 2 | 2022 JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG Das sei „genau das, was wir wollen.“ Mit einem Rückblick auf die Geschichte und die neuere Entwicklung der Branche veranschaulichte er noch einmal die Bedeutung des Gewerbes, aber auch die Herausforderungen. Seit über 100 Jahren leiste die deutsche Sicherheitswirtschaft einen großen Beitrag zum Schutz der deutschen Wirtschaft und insbesondere der Kritischen Infrastrukturen, die gerade in den letzten Monaten, in der Gegenwart und für die Zukunft eine ganz große Bedeutung erlangt haben. „Seit drei Jahrzehnten wird das Wirken unserer Branche auch für die Öffentlichkeit immer deutlicher“, konstatierte der BDSW-Präsident in seiner Rede. Hierzu zählen „der Schutz von Großveranstaltungen, der Schutz des öffentlichen Personenverkehrs, der Schutz von Einkaufszentren, Krankenhäusern, Arbeitsagenturen, Flüchtlingsunterkünften, Impfzentren und seit einiger Zeit wohl auch schon der Schutz von Pressevertretern bei der Berichterstattung über kritische Demonstrationen beispielsweise. Dies hat zu verstärkter öffentlicher Wahrnehmung und Akzeptanz unserer Branche geführt“, fügte er, das gewonnene Selbstbewusstsein der Branche widerspiegelnd, hinzu. Ignorierte dabei nicht das Risiko, „dass man uns natürlich auch gründlich auf die Finger schaut. Das muss man wissen, wenn man mediale Aufmerksamkeit wünscht, dann muss man auch aufpassen, dass die Dinge, wenn sie mal nicht so laufen, wie man sich das vorstellt, auch sehr kritisch beäugt werden.“ Bei Corona großes Risiko auf uns genommen Lehnert forderte dabei auch eine gebührende Würdigung der Sicherheitsdienstleister und ihrer 260.000 Beschäftigten für ihre Dienste in Coronapandemie ein. Die Unternehmen in der deutschen Wirtschaft haben sie gebraucht, „um bestimmte Kontrollmaßnahmen, Einhaltung von Tests und ähnliche Bereiche durchzuführen, gerade in der Zeit der akuten Gefährdung durch Corona“. Dabei habe man das Risiko auf sich genommen, sich selbst zu infizieren, denn in der Anfangsphase gab es keine Impfungen.„Ich hoffe, dass es die Politik irgendwann mal honoriert. Ich habe kein Problem damit, wenn sich Pfleger und andere Berufe zuWort melden und sagen, wir sind arg in Bedrängnis und haben einen hohen Stellenwert. Mit Verlaub, wir und die Polizei haben den auch. … Das muss auch mal gegenüber der Politik zum Ausdruck gebracht werden und ich werde keine Gelegenheit auslassen, das zu tun“, so Lehnert. Kritik äußerte Lehnert an der Dauer der Sicherheitsüberprüfungen für neu gewonnene Mitarbeiter, die im günstigsten Falle vier Wochen, bei Geheimschutzüberprüfungen aber bis zu neun Monaten betragen kann. Ebenfalls kritische Worte fand er zum gesetzlichen Mindestlohn, der laut Koalitionsvertrag per 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro pro Stunde angehoben werden soll. Es bestehe kein Zweifel daran, dass das Parlament vor der Sommerpause dieses Gesetz verabschieden wird. Das „Handelsblatt“ hat formuliert: Das ist „die größte Gehaltserhöhung der deutschen Geschichte“. Das Blatt spricht von einem stürmischen Herbst. „Das werden für uns harte Zeiten“, prophezeite der BDSW-Präsident. „… könnte allerdings den Personalmangel in der Branche verstärken“ Anschließend ergriff Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei und des Personalamtes Hamburg, das Mikrofon. Er hob hervor, dass man in Hamburg langjährige Erfahrungen in der Kooperation zwischen Polizei und der Sicherheitsbranche habe. Seit 20 Jahren gebe es diese fest etablierte Kooperation mit festen Kommunikationsstrukturen und regelmäßigen Treffen. Man Gregor Lehnert, Präsident des BDSW Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei und des Personalamtes Hamburg André Trepoll, MdHB, Vizepräsident der Hamburger Bürgerschaft Rita Schwarzelühr-Sutter, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, während ihrer Videobotschaft

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