DER SICHERHEITSDIENST

46 DSD 2 | 2022 JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG habe verschiede Projekte gemeinsam entwickelt und „das hat sich wirklich sehr bewährt. Es gibt Bereiche, in denen wir auf die Zusammenarbeit angewiesen sind.“ Es habe aber auch Zeiten gegeben, in denen es auch negative Schlagzeilen gab. „Wir haben hier in Hamburg seit vielen Jahren keine Schlagzeilen mehr gehabt“, hob Pörksen hervor. Das habe damit zu tun, dass es Standards und Verabredungen gibt. Er selbst sei 2015 für den Aufbau der Flüchtlingseinrichtungen verantwortlich gewesen. Das hätten wir ohne sie nicht gekonnt“, lobte er die Sicherheitsdienstleister. In Hamburg sind seit 2007 die Verträge für die Branche auf Antrag beider Tarifparteien allgemeinverbindlich. Das habe dafür gesorgt, dass der Wettbewerb geordnet wurde und es keine Unterbietungen gab. Nach einem Grußwort des Vizepräsidenten der Hamburger Bürgerschaft, André Trepoll, wurde eine Videobotschaft von Rita Schwarzelühr-Sutter, ihres Zeichens Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat, eingespielt. In ihrem kurzen Statement unterstrich sie, dass die schrittweise Übernahme des Sicherheitsgewerbes durch das Innenministerium vollzogen wird. Gewisse Bereiche liegen jedoch noch beimWirtschaftsministerium. Für das seit Langem geforderte und im Koalitionsvertrag festgeschriebene Gesetz gebe es bereits einen Arbeitstitel: Sicherheitsgewerbegesetz. Damit wolle man schon kommunikativ deutlich machen, dass die Branche weit anspruchsvollere Aufgaben wahrnehme als lediglich Bewachung. Frau Schwarzelühr-Sutter gestand ein, strengere Anforderungen an Zuverlässigkeit und Sachkunde „könnten allerdings den Personalmangel in der Branche verstärken.“ Quote der Vertragsauflösung gesunken Um den Nachwuchs beim Personal drehte sich auch der Vortrag von Christian Graf, dem Chefjustiziar der Handelskammer Hamburg. Er stellte die Arbeit der Ombudsfrau vor, die im Rahmen der 2018/19 ins Leben gerufenen Exzellenzinitiative Hamburg bei Konflikten während des Ausbildungsverhältnisses frühzeitig vermittelnd eingreifen kann, bevor ein Fall – meist irreparabel – vor dem Kadi landet. Es gebe zwar den Schlichtungsausschuss bei den Industrie- und Handelskammern, aber dieser bedeute bereits einen gewissen Druck für den Auszubildenden. Um dies nicht so weit kommen zu lassen, sei die Ombudsfrau berufen worden, bei der der oder die Auszubildende einen vertraulichen Ansprechpartner habe. Hier habe man – so Graf – „ein niederschwelliges Instrument, um dem Auszubildenden zu helfen“, notfalls auch in einen anderen Betrieb zu wechseln. Bisher haben sich 42 Auszubildende an die Ombudsfrau gewandt, etwa zehn im Jahr. Bei 180 bis 200 Auszubildenden in Hamburg eine durchaus relevante Zahl. Graf stellte fest, dass seit der Aufnahme der Tätigkeit der Ombudsfrau die Quote der Vertragsauflösung gesunken sei. Auf die Aktivitäten im Bereich Wissenschaft und Forschung fokussierte Prof. Dr. Christian Graf, Chefjustiziar der Handelskammer Hamburg Prof. Dr. Sven Eisenmenger, Leiter des FORSI der Hochschule der Akademie der Polizei Hamburg Ralf Martin Meyer, Polizeipräsident der Polizei Hamburg

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