DER SICHERHEITSDIENST

VERANSTALTUNGSSCHUTZ 5 DSD 2 | 2023 Der Weg zu einer sicheren UEFA EURO 2024 Von Timo Seibert Nun ist es noch weniger als ein Jahr, bis am 14. Juni 2024 die 17. UEFA EURO in Deutschland eröffnet wird. Beim ersten Spiel in München werden dann über 66.000 Menschen aus ganz Europa in der – für die Turnierphase umbenannten – Munich Football Arena zu Gast sein. Die Vorbereitungen laufen auf allen Ebenen auf Hochtouren. Vorbereitungen durch Working Visits 1 an den Standorten Von September 2022 bis Februar 2023 liefen die „Working Visits 1“ in den zehn Austragungsstädten, den sogenannten Host Cities. Zwischen 60 und 80 UEFA- und EURO-2024-GmbH-Mitarbeitende aus diversen Fachabteilungen wie Safety & Security, Access Management, Communication, Medical Services, Mobility, Venue Management, Ticketing etc. haben Termine und Workshops in den Stadien und der jeweiligen Host City wahrgenommen. Gestartet wurde in Gelsenkirchen; es folgten Berlin, Hamburg, Dortmund, Köln, Leipzig, Düsseldorf, München, Frankfurt und Stuttgart. Die intensiven Wochen vor Ort sind notwendig, umdie lokalen Strukturen sowie die infrastrukturellen Besonderheiten der Standorte zu erfassen und mit den Netzwerkpartnern vor Ort die konkrete konzeptionelle Sicherheitsorganisation zu besprechen. So wurden unter anderem die verschiedenen Einlassoptionen diskutiert und zwischen dem Stadionbetreiber, der EURO 2024 GmbH sowie der Polizei, der Feuerwehr, dem Sanitätsdienst und anderen Netzwerkpartnern das Veranstaltungsformat festgelegt. Der „EURO-Fußabdruck“ ist an jedem Standort deutlich größer als im Ligaspielbetrieb. Dies liegt unter anderem daran, dass verschiedene Sicherheitsringe rund um die Stadien installiert werden. Es gibt einen sogenannten Traffic Perimeter, einen äußeren Sicherheitsring (Outer Security Perimeter) und einen inneren Sicherheitsring (Inner Security Perimeter). An jedem Übergang dieser drei genannten Ringe finden unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen, wie z. B. die Ticketaktivierung, der Bodycheck und die Ticketentwertung an den Drehkreuzen, statt. Aufgrund dieser veränderten Prozesse legen wir als Veranstalter großen Wert darauf, an den Standorten die notwendige Fokussierung zu schaffen. Ein Turnier wie eine Europameisterschaft ist nicht mit einem Ligaspiel oder einem Spiel in einem internationalen Vereinswettbewerb vergleichbar. Dies wird daran deutlich, dass der Bedarf an privaten Sicherheitskräften deutlich höher ist, um beispielsweise den äußeren Sicherheitsring abzusichern. Neben Sicherheitsaspekten ist auch der Servicegedanke für solch ein Turnier von enormer Bedeutung. Das internationale und meist ortsunkundige Publikum zu lenken und zu leiten hat daher hohe Priorität. Dies gewährleisten einige der 16.000 Volunteers, die für das Turnier sowohl in den Städten als auch im Bereich der Stadien ehrenamtlich im Einsatz sein werden. Kommunikation mit den Behörden Ende März 2023 fand ein weiterer Austausch mit den avisierten Polizeiführerinnen und -führern der zehn Standorte unter der durch den Unterausschuss „Führung, Einsatz, Kriminalitätsbekämpfung“ (UA FEK) der Innenministerkonferenz (IMK) eingerichteten „PG EM 2024“ in Frankfurt am Main statt. Vertreterinnen und Vertreter des Managements der EURO 2024 GmbH sowie der UEFA Safety & Security-Abteilung aus Nyon lieferten Input zu den verschiedenen Themen und Aktivitäten und tauschten sich intensiv mit den verantwortlichen Polizeiführinnen und -führern aus. Ebenso hat dieses Netzwerktreffen auch aufgezeigt, in welchen Bereichen noch offene Punkte existieren, die es gemeinsam zu schließen gilt. Private Sicherheits- und Ordnungsdienste Die Gespräche über private Sicherheits- und Ordnungsdienste wurden mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) weiter intensiviert. So wurde unter anderem beim sogenannten „BundLänder-Gewerbeausschuss“ in Berlin die unterschiedliche Situation an den zehn Standorten in Absolvent des Zertifikatsstudiengangs „Security Management“ an der European Business School (EBS) in Zusammenarbeit mit Bundeskriminalamt (BKA). Er verantwortet die Abteilung „Safety & Security, Medical and Anti-­ Doping“ der EURO 2024 GmbH. Der 47-Jährige hat langjährige Erfahrung bei der Hessischen Polizei gesammelt und konnte darüber hinaus bereits viele Jahre in Konzernsicherheiten großer Unternehmen in der freien Wirtschaft umfassende Kenntnisse in verschiedenen Funktionen im Sicherheitsbereich erlangen. Von 2013 bis 2019 war Seibert beim DFB e. V. angestellt und verantwortete als Abteilungsleiter Sicherheit alle Sicherheitsbelange rund um die in Deutschland stattfindenden Länderspiele und Pokalendspiele. Zudem war er im Rahmen der FIFA WM 2014 in Brasilien, der UEFA EURO 2016 in Frankreich sowie dem Confed Cup 2017 und der FIFA WM 2018 in Russland im Einsatz. Timo Seibert

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