DER SICHERHEITSDIENST

47 DSD 1 | 2023 GELD UND WERT Mehr Falschgeld im Umlauf Die Bundesbank hat im Jahr 2022 mehr Falschgeld gegenüber dem Vorjahr registriert. Insgesamt wurden in Deutschland gut 44.100 falsche Euro-Banknoten im Nennwert von 2,7 Mio. Euro aus dem Zahlungsverkehr gezogen. Damit stieg die Anzahl der Fälschungen gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent. „Die Falschgeldzahlen sind im Jahr 2022 leicht gestiegen. Dies dürfte daran liegen, dass die Coronaeinschränkungen der beiden Vorjahre größtenteils aufgehoben wurden und Volksfeste oder Weihnachtsmärkte wieder stattfanden, wo überwiegend mit Bargeld bezahlt wird“, sagte Burkhard Balz, das für Bargeld zuständige Mitglied im Bundesbank-Vorstand. Steigerung bei den 100- und 200-Euro-Fälschungen Deutliche Steigerungen wurden bei den 100- und 200-Euro-Fälschungen verzeichnet, da inmehreren Fällen hochwertige Güter mit Falschgeld bezahlt wurden. Infolgedessen fiel das Schadensvolumen falscher Banknotenmit 2,7 Mio. Euro deutlich höher gegenüber dem Jahr 2021 (1,9 Mio. Euro) aus. Insgesamt bleibt das Falschgeldaufkommen jedoch weiter sehr niedrig: Rein rechnerisch entfielen 2022 nur fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der größte Anteil der Fälschungen ist, wie in den Vorjahren, auf das sogenannte „Movie Money“ zurückzuführen. Das sind einfache Druckfälschungen ohne Sicherheitsmerkmale für Film und Theater. Die Fälschungen verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen: Noten Anzahl Anteil (gerundet) 5 € 807 2 % 10 € 3.959 9 % 20 € 12.514 28 % 50 € 18.083 41 % 100 € 5.397 12 % 200 € 2.396 5 % 500 € 989 2 % Gesamt 44.145 Die Zahl der Fälschungen lag im zweiten Halbjahr 2022 mit rund 24.400 Stück höher als im ersten Halbjahr (19.800 Stück). Auch Anzahl falscher Münzen in Deutschland höher Im Jahr 2022 konnten rund 73.400 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. 2021 waren es noch 41.100 Münzen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund neun falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Am häufigsten traten mit einem Anteil von 89 Prozent Fälschungen bei 2-Euro-Münzen auf. Der enorme Anstieg war im Wesentlichen einer Reihe von Sonderfällen geschuldet, bei denen Unternehmen über Jahre falsch verdächtige Münzen gesammelt und im Jahr 2022 bei der Bundesbank eingereicht hatten. Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich wie folgt: Münzen Anzahl Anteil (gerundet) 50 Cent 465 1 % 1 € 5.109 7 % 2 € 67.810 92 % Gesamt 73.384 Mit rund 40.800 Stück lag die Zahl falscher Münzen im zweiten Halbjahr deutlich über der im ersten Halbjahr 2022 registrierten Anzahl (rund 32.600 Fälschungen). Leichter Anstieg des Falschgeldaufkommens im Euroraum Im Euroraum ist das Falschgeldaufkommen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Insgesamt wurden 376.000 gefälschte Banknoten registriert. Dies entspricht einer Steigerung um 29.000 Stücke (+8,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Etwa 40 Prozent aller registrierten Fälschungen entfielen dabei auf den 50-Euro-Schein, während die 20-Euro-­ Fälschungen mit 23,6 Prozent auf dem zweiten Platz lagen. Der durch Falschgeld verursachte Schaden für den Euroraumwar mit 21,5 Mio. Euro höher als im Jahr 2021 (17,5 Mio. Euro). Der deutsche Anteil an Falschgeld betrug lediglich 11,7 Prozent am Gesamtaufkommen im Euroraum.

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==