DER SICHERHEITSDIENST

44 DSD 2 | 2022 JAHRESMITGLIEDERVERSAMMLUNG Das „Sicherheitsgewerbegesetz“ ist auf denWeg gebracht Jahresmitgliederversammlung in Hamburg im Zeichen großer Herausforderungen Von Peter Niggl Freier Journalist, beschäftigt sich seit Jahren mit Fragen der privaten Sicherheit. Peter Niggl Unser Treffen hier in Hamburg fällt in eine Zeit größerer Unsicherheit und Veränderungen“, konstatierte Gregor Lehnert zur Eröffnung des öffentlichen Teils der 55. Jahresmitgliederversammlung des BDSW. Und seine Feststellung vom „wunderschönen Ausblick heute Morgen“ war wenig metaphorisch gemeint. Die rund 150 Anwesenden hatten im 23. Stockwerk des Emporio Towers tatsächlich einen einmaligen Blick auf Hamburg, der Ausblick auf die Zukunft der Branche war dann doch eher etwas durchwachsen. Der BDSW-Präsident stimmte seine Zuhörer auf gesellschaftspolitische Großwetterlage ein: „Einerseits glauben wir die Coronazeit hinter uns, was so nicht ganz der Fall ist. Auf der anderen Seite hat uns ein anderes Phänomen der Welt eingeholt, nämlich der grausame Krieg in der Ukraine. Die heute noch nicht absehbaren gesellschaftlichen und vor allen Dingen auch wirtschaftlichen Folgen daraus, machen es gegenwärtig alles andere als möglich, einfach einen Blick in die Zukunft zu werfen.“ Es lasse sich für das Sicherheitsgewerbe wie für die gesamte Wirtschaft feststellen, „dass die Inflation in Deutschland aufgrund allein des UkraineKrieges und höherer Energiepreise und was sich daraus alles entwickelt und ergibt, auf den höchsten Wert seit 40 Jahren angestiegen ist.“ Und er fügte hinzu: „Wir arbeiten in nahezu allen Branchen der deutschen Wirtschaft und alle sind irgendwie davon betroffen. Das ist eine Riesenherausforderung für uns.“ „Private Sicherheitsdienste in einem eigenen Gesetz regulieren“ Positiv registrierte er, dass auch die neue Bundesregierung dem Sicherheitsgewerbe die gebührende Aufmerksamkeit schenken will. Lehnert unterstrich: „Wir begrüßen es, dass sich der Koalitionsvertrag dazu bekennt, eine Neuregelung des Rechts der privaten Sicherheitswirtschaft anzugehen. Das war uns wichtig, nachdem wir in der letzten Legislaturperiode leider auf den letzten Metern gescheitert sind. … Es war unser Ziel, in der Zwischenzeit dafür zu sorgen, wenn eine Regierung sich bildet, wie auch immer, aus welchen Parteien, dieses Projekt noch einmal aufgenommen wird. … Und die neue Bundesregierung bekennt sich im Koalitionsvertrag eindeutig dazu.“ Er zitierte den Kernsatz aus dem Koalitionsvertrag: „Private Sicherheitsdienste werden wir mit verbindlichen Standards in einem eigenen Gesetz regulieren.“ Der BDSW konnte 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnen während seiner 55. Jahresmitgliederversammlung in Hamburg begrüßen/Bilder: Thomas Beutel

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==