DER SICHERHEITSDIENST

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN UND MESSEN 12 DSD 1 | 2022 DieWiederauferstehung der Veranstaltungssicherheit Von Dirk Bernhardt Der Veranstaltungssicherheitsdienst und der -ordnungsdienst, als Teil der Sicherheitswirtschaft, wurden von der Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen hart getroffen. Mehr oder weniger über Nacht wurde dem Veranstaltungsgewerbe der „Boden unter den Füßen“ weggezogen. Künstler, Veranstalter, Musiker, Techniker und die Dienstleister, zu denen auch die Veranstaltungssicherheit zählt, sahen sich erstmals mit einer Situation konfrontiert, die nur sehr eingeschränkt Zukunftsperspektiven bot. Glaubte man anfangs noch, dass es nach ein paar Monaten unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen weitergehen würde, wurde einem spätestens mit Beginn des zweiten Lockdowns klar, dass diese Pandemie zu grundlegenden und existenziellen Veränderungen in der Veranstaltungssicherheit führen würde. „In der Pandemie wurden Veranstaltungen mit bis zu 90 Prozent weniger Service- und Sicherheitspersonal durchgeführt.“ Die Folgen Coronapandemie Betroffen vom Lockdown waren so gut wie alle Veranstaltungen im Bereich Musik, Sport, Show, Theater, Festival, Messe und Kongress. Aus den anfangs reduzierten Zuschauerzahlen wurden im weiteren Verlauf der Coronapandemie sehr schnell Veranstaltungsabsagen oder Geisterspiele in den Bundesligen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung waren bei den Veranstaltungsordnungsdiensten deutlich zu spüren, denn die wenigen Veranstaltungen, die stattfanden, wurden teilweise mit bis zu 90 Prozent weniger Service- und Sicherheitspersonal durchgeführt. Es fehlte schlichtweg der Bedarf. Für die in der Veranstaltungssicherheit tätigen Unternehmen führte diese Entwicklung zu mehreren negativen Folgen. Die Coronakrise griff die finanzielle Substanz der Veranstaltungsordnungsdienste in Deutschland an. Gleichzeitig setzte im Personalbereich ein Negativtrend ein, der sich langfristig auswirken sollte. Schon seit Jahren wird in Deutschland intensiv darüber diskutiert, ob Mitarbeiter im Veranstaltungsordnungsdienst grundsätzlich eine Sicherheitstätigkeit ausüben. Im Falle eines „Platzanweisers“, einer Standardposition im Veranstaltungsordnungsdienst, stellt man fest, dass es sich im Allgemeinen um eine Servicetätigkeit handelt. Ein großer Anteil dieser Servicetätigkeiten wird in Deutschland von Minijobbern ausgeführt. Da ist die Studentin, die neben ihrem Studium Geld dazuverdienen möchte, oder der Frührentner, der gerne wieder einen aktiveren Teil in seinem Leben hätte. Personal als vulnerable Ressource Das Tagesgeschäft imVeranstaltungsgewerbe ist geprägt von unregelmäßigen Spitzen mit einem besonders hohen und anderen Phasen mit einem niedrigeren Mitarbeiterbedarf. An einem Samstag gehen statistisch gesehen mehr Menschen auf eine Veranstaltung als an einem Montag oder Dienstag. Damit solche Tagesvarianzen ausgeglichen werden können, bildet die Berufsgruppe der Minijobber eine wesentliche Säule im Veranstaltungsordnungsdienst. Zu Beginn der Pandemie waren es zuerst die Minijobber, die von den Veranstaltungsabsagen betroffen waren. Die schnell abnehmende Anzahl an Veranstaltungen führte bei den Veranstaltungsdienstleistern in kürzester Zeit dazu, dass Mitarbeiter nicht mehr voll beschäftigt werden konnten. Hinzu kam die zunehmende Angst vor dem Coronavirus und die anfängliche Verunist CMO und CRO bei B.E.S.T. Veranstaltungsdienste GmbH Berlin. Dirk Bernhardt

RkJQdWJsaXNoZXIy Mjc4MQ==