GELD UND WERT 14 DSD 4 | 2025 Die Notenbanken des Eurosystems setzen sich in ihrer Bargeldstrategie klar für den Erhalt des Bargelds ein. Bargeld soll auch in Zukunft als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel leicht verfügbar sein und im Handel allgemein akzeptiert werden. Die nationalen Zentralbanken, allen voran die Deutsche Bundesbank, spielen hierbei eine wichtige Rolle. So setzte die Deutsche Bundesbank bereits 2023 klare Prioritäten für die Zukunft des Bargelds. Im Fokus steht die resiliente, wirtschaftliche und nachhaltige Bereitstellung von Bargeld als physisches Kernprodukt. Ein wichtiger Baustein hierbei ist die Modernisierung des Filialnetzes der Bundesbank. Vorgesehen sind vier neue, modern ausgestattete Filialen an logistisch günstigen Standorten sowie die Schließung wenig ausgelasteter Filialen – bei weiterhin gesichertem, flächendeckendem Zugang zu Bargeld für professionelle Akteure. Die Filialen der Bundesbank spielen somit weiter eine zentrale Rolle bei der Sicherung eines reibungslosen und sicheren Bargeldumlaufs, indem sie Banknoten und Münzen in den Verkehr bringen und sicherstellen, dass nur echtes und einwandfreies Bargeld im Umlauf bleibt. Sie halten damit insbesondere auch das Falschgeldaufkommen gering und stärken so das Vertrauen in das Bargeld. 2024 wurden in Deutschland rund 72.400 gefälschte Euro-Banknoten entdeckt. Das entspricht lediglich neun Falschnoten pro 10.000 Einwohner und unterstreicht die hohe Fälschungssicherheit des Euro-Bargelds. Auch das laufende Projekt zu neuen Euro-Banknoten unterstreicht das Engagement des Eurosystems für das Bargeld. Die neuen Banknoten sollen weiterhin fälschungssicher sein und mit einem attraktiven Design die Bürgerinnen und Bürger im Euroraum ansprechen. Vor Kurzem startete die Europäische Zentralbank einen europaweiten Design-Wettbewerb für die neue Euro-Banknotenserie. Dabei stehen die Themen „Europäische Kultur“ sowie „Flüsse und Vögel“ zur Auswahl. Sie sollen die kulturelle Vielfalt Europas und die Verbundenheit mit der Natur widerspiegeln. Die finale Entscheidung über das neue Design trifft der EZB-Rat, nachdem auch die Öffentlichkeit in den Auswahlprozess einbezogen wurde, voraussichtlich Ende 2026. Die Einführung der neuen Banknoten wird dann noch etwas dauern – ein Umstand, der den hohen Anspruch an die neue Serie eindrucksvoll unterstreicht. Abseits der Banknoten lohnt sich auch ein Blick auf die Münzlandschaft. Umfragen wie das Eurobarometer vom Dezember 2024 zeigen, dass sich eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung für die Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen ausspricht – auch in Deutschland, wo 53 Prozent diesen Schritt befürworten.1 In der Tat kehren die Kleinmünzen deutlich seltener zu den Zentralbanken zurück als größere Stückelungen, da sie oft gehortet werden oder verloren gehen. Angesichts der im Verhältnis zum Nennwert hohen ökonomischen und ökologischen Kosten für Herstellung und Logistik erscheint eine Reduzierung ihres Umlaufs sinnvoll. Das auf Initiative der Bundesbank gegründete 1 The euro area – Dezember 2024 – Eurobarometer survey, https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/3231
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