GELD UND WERT 11 DSD 4 | 2025 des Bargelds im europäischen Zahlungsverkehr, Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE) die Bedeutung des Bargelds im stationären Handel und die Herausforderungen im Zusammenspiel mit digitalen Zahlungsmitteln sowie Prof. Dr. Franz Seitz von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Weiden die ökonomischen Trends und Perspektiven der Bargeldnutzung. Im Mittelpunkt der anschließenden Podiumsdiskussion stand die Frage, wie sich die Bargeldinfrastruktur effizient und sicher erhalten lässt – und welche Rolle Bargeld künftig für finanzielle Inklusion, Datenschutz und gesellschaftliche Teilhabe spielt. Unter der Moderation von Oliver Arning diskutierten Dr. Friedemann Berg vom Bundesverband Bargeld zählt!, Michaela Schröder vom Verbraucherzentrale Bundesverband, MdB Anja Karliczek, Bundesministerin a.D. und Mitglied im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages, Ulrich Binnebößel vom HDE sowie Stefan Hardt für die Deutsche Bundesbank. Die Diskussion machte deutlich, dass Bargeld weit mehr ist als ein Zahlungsmittel – es steht für Vertrauen, Teilhabe und ökonomische Stabilität. Die zentrale Frage bleibt, wie diese Werte in einer zunehmend digitalen Zahlungswelt gewahrt werden können. Den Abschluss des öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung bildete der Vortrag von Prof. Dr. Christian Waldhoff von der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin über die „Annahmepflicht von Bargeld unter verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten“ – ein juristischer Blick auf das gesetzliche Zahlungsmittel Bargeld. Im Rahmen der Veranstaltung wurde deutlich, dass die aktuelle politische Diskussion zunehmend von einer einseitigen Präferenz für digitale Zahlungsmittel geprägt ist. Forderungen nach einer faktischen digitalen Bezahlpflicht – etwa durch gesetzlichen Zwang zur bargeldlosen Zahlung oder durch Einschränkungen des Bargeldverkehrs – sind für die Gesellschaft wie auch Wirtschaft eher gefährlich und nicht zielführend. Die jüngsten politischen Vorstöße sowie der wachsende Druck auf Handel und Gastronomie, sich stärker auf digitales Bezahlen auszurichten, nähren aus Sicht des Verbands, der Unternehmen der Branche wie auch anderer Akteure, die sich für das Bargeld einsetzen, die Sorge, dass die Wahlfreiheit der Bürgerinnen und Bürger zunehmend unter Druck gerät. Bargeld ist als gesetzliches Zahlungsmittel ein zentrales Element persönlicher Entscheidungsfreiheit. Die Anwesenden der Veranstaltung waren sich mehrheitlich Michaela Schröder, Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. Stefan Hardt, Deutsche Bundesbank Podiumsdiskussion (vl.) Moderator Oliver Arning, Ulrich Binnebößel, Stefan Hardt, MdB Anja Karliczek, Michaela Schröder und Dr. Friedemann Berg
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