88 DSD 3 | 2025 DAS LETZTE WORT Kontinuität und Aufbruch Von Rechtsanwältin Cornelia Okpara 100 Tage mit dem neuen Präsidium – das ist zunächst eine kurze Zeitspanne, aber zugleich eine prägende Phase, mit neuen Perspektiven, Aufgaben und Einstellungen. Nach vielen Jahren als stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und mehreren Phasen in kommissarischer Verantwortung habe ich viele Erfahrungen im Verband und mit den ehrenamtlichen Vertretern gesammelt – und doch verändert sich der Blickwinkel, wenn man eine solche Rolle endgültig übernimmt –, besonders in einer Zeit des Umbruchs. Diese ersten Monate mit dem neuen Präsidenten, Herrn Werner Landstorfer, und dem neu besetzten Präsidium haben mir gezeigt, wie stark unser Verband verwurzelt ist. Gleichzeitig ist deutlich geworden, dass unsere Stärke nicht nur in dieser Verwurzelung liegt, sondern vor allem in der Fähigkeit, uns gemeinsam weiterzuentwickeln. Der Verband lebt vom Miteinander zwischen Geschäftsstelle, Präsidium und Mitgliedern – und genau in diesem Zusammenspiel entstehen Nähe, Vertrauen und neue Impulse. Dieses Vertrauen ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis vieler Gespräche, sorgfältiger Abstimmungen und der Bereitschaft, gemeinsam Verantwortung zu tragen. Nähe entsteht nicht von selbst, sie wächst durch Dialog, durch gegenseitiges Vertrauen und durch das Bewusstsein, dass wir als Branche nur geschlossen und mit klarer Stimme erfolgreich sein können. Austausch macht den Verband lebendig und sorgt dafür, dass wir nicht nur aktuelle Herausforderungen meistern, sondern auch frühzeitig aufkommende Entwicklungen im Blick behalten. Unsere Mitglieder sind nah an der Praxis, sie wissen, wo der Schuh drückt, und sie geben uns wertvolle Impulse, die wir aufgreifen und in unsere Arbeit einfließen lassen können. Gleichzeitig stehen wir vor großen Herausforderungen. Die Anforderungen an Sicherheitsdienstleistungen steigen kontinuierlich – inhaltlich, organisatorisch und technisch. Fach- kräftesicherung, Qualifikation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind keine Schlagworte, sondern Handlungsfelder, die wir konsequent weiterentwickeln müssen. Dazu kommt der Anspruch, unsere Rolle in Politik und Gesellschaft noch deutlicher sichtbar zu machen. Denn nur wenn wir verstanden werden, wenn unsere Leistungen und Standards richtig eingeordnet werden, können wir die Wertschätzung erreichen, die unsere Branche verdient. Sichtbarkeit bedeutet nicht nur Präsenz, sondern auch die Fähigkeit, unsere Arbeit verständlich und nachvollziehbar zu vermitteln – nach innen wie nach außen. In den vergangenen 100 Tagen habe ich gespürt, dass wir die Kraft haben, diese Aufgaben gemeinsam zu schultern. Kontinuität und Aufbruch schließen sich nicht aus – sie ergänzen sich. Auf der Basis unserer langjährigen Erfahrung und mit der Offenheit für Neues können wir die Sicherheitswirtschaft zukunftsfest gestalten. Es ist diese Balance zwischen Bewährtem und Innovation, die uns handlungsfähig macht. Bewährtes gibt Halt, Neues eröffnet Chancen. Wer beides zusammendenkt, legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. Mein persönliches Fazit nach dieser Wegmarke lautet daher: Wir sind ein Verband mit starker Substanz und klarer Perspektive. Die nächsten Monate und Jahre werden anspruchsvoll, aber sie bieten zugleich große Chancen. Entscheidend ist, dass wir sie gemeinsam nutzen – mit Geschlossenheit und mit dem festen Willen, die Sicherheitswirtschaft als unverzichtbaren Partner für unsere Gesellschaft weiter zu stärken. Diesen Weg möchte der Verband gehen – Schritt für Schritt, im offenen Austausch, getragen von der Überzeugung, dass wir zusammen mehr erreichen als allein. Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) RAin Cornelia Okpara
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