DER SICHERHEITSDIENST

74 DSD 3 | 2025 EU Preparedness Union: CoESS engagiert sich in EU-Initiative zur besseren Vorsorge für Notlagen Von Alexander Frank EUROPA Europa steht an einem entscheidenden Punkt in Fragen der Sicherheit und Krisenvorsorge. Die im März 2025 vorgestellte EU-Strategie zur Preparedness Union soll daher eine neue Kultur der Bereitschaft fördern, die Bürger, Unternehmen und Mitgliedstaaten befähigt, Krisen vorzubeugen und im Ernstfall schnell sowie koordiniert zu reagieren. Für die Sicherheitswirtschaft bedeutet diese Entwicklung nicht nur neue Verantwortung, sondern auch die längst überfällige Anerkennung durch die öffentliche Hand. Die europäische Sicherheitslage ist so ernst wie selten zuvor: terroristische Bedrohungen, physische, cyber- und hybride Angriffe auf Kritische Infrastrukturen, der russische Krieg gegen die Ukraine und zunehmend schwerwiegende Naturkatastrophen schaffen ein volatiles Bedrohungsumfeld. Diese komplexe Situation erfordert, dass Staaten jederzeit bereit sind, Bürger, Volkswirtschaften und die für Demokratie und Alltag unerlässlichen gesellschaftlichen Funktionen zu schützen. Die neuen Realitäten verlangen ein höheres Maß an Vorsorge – und damit einen tiefgreifenden Mentalitätswandel aller Akteure in öffentlicher Sicherheit, Katastrophenschutz, Krisenmanagement und KRITIS. Bürger, Mitgliedstaaten und Unternehmen benötigen die richtigen Instrumente, um Krisen zu verhindern und im Ernstfall rasch zu reagieren. Die EU Preparedness Union Vor diesem Hintergrund präsentierte die Europäische Kommission im März 2025 ihre EU-Strategie für eine krisenfeste Union (Preparedness Union) – ein ehrgeiziger Rahmen zur Stärkung der Resilienz Europas. Ein Großteil der öffentlichen Aufmerksamkeit galt dem „72-StundenNotfallpaket“ – einer Empfehlung, dass jeder Haushalt in der Lage sein sollte, sich bei einem Notfall drei Tage lang selbst zu versorgen. Doch die Strategie enthält weit mehr als nur Haushaltsempfehlungen. Sie baut auf der umfangreichen Analyse des Niinistö-Berichts zu Vorsorge und Einsatzbereitschaft (2024) auf, der dringendes Handeln zur Stärkung der Kapazitäten Europas in mehreren Bereichen – u. a. Gesundheit, Sicherheit, Technologie, Klima und Verteidigung – forderte. Die CoESS wurde früh in den Prozess einbezogen, um sicherzustellen, dass die Stimme der Sicherheitswirtschaft Gehör findet. Die Strategie der EU-Kommission folgt einem integrierten „All-Hazards“-Ansatz und bindet Akteure auf allen Ebenen ein – von lokalen Behörden bis zur EU – sowie Bürger, Wirtschaft, Sozialpartner und Wissenschaft. Roxana Mînzatu, Exekutiv-Vizepräsidentin der Kommission, betonte: „Diese Strategie ist auf die Menschen und die Gesellschaft ausgerichtet und soll dafür sorgen, dass im Krisenfall alles nach Plan läuft und wir darauf vorbereitet sind, rasch und wirksam zu handeln. Dafür müssen wir die Krisenvorsorge in neuem Licht sehen, damit jeder weiß, was in Notfällen zu tun ist, und zwar unabhängig von der Art des Notfalls. Europa muss flexibel handeln und eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um die Effizienz zu steigern, Zeit zu sparen und Leben zu retten. Diese Strategie ist unsere Versicherungspolice, sodass wir für die Menschen in der EU da sind, wenn sie es am dringendsten benötigen.“ Stellvertretender Generaldirektor der CoESS – Confederation of European Security Services www.coess.eu Alexander Frank Bild: Chris Gallagher / unsplash.com

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