DER SICHERHEITSDIENST

59 DSD 3 | 2025 sondern können durch ihre digitale Anbindung per vorzeitiger Wertstellung bereits dem Bankkonto gutgeschrieben werden, selbst wenn das Bargeld noch nicht abgeholt wurde. Die digitale Transformation von Geschäftsmodellen ist aktuell für sämtliche Unternehmen ein prioritärer Punkt auf der Agenda. Die Deutsche Bundesbank hat passend zu diesem Diskurs im vergangenen Jahr eine Studie zur Zukunft des Bargeldes veröffentlicht. Welche Bedeutung hat die Nutzung von Bargeld in unserer Gesellschaft mit Blick auf die Zukunft? Michael Leppler: Bargeld ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil im Mix der Zahlungsmittel, davon bin ich überzeugt. Jedes Zahlungsmittel hat seine Berechtigung, sei es für die einzelne Person oder auch nur für die einzelne Situation. Bei Prosegur setzen wir uns dafür ein, dass die Wahlfreiheit zwischen den Zahlungsmitteln erhalten bleibt, da sie ein Ausdruck der persönlichen Freiheit eines jeden Bürgers ist. Daher arbeiten wir als Unternehmen unaufhörlich daran, das Produkt Bargeld, das für unsere Kunden nicht Kerngeschäft ist, so attraktiv wie möglich zu gestalten. Wir als Gesellschaft müssen in diesem Zusammenhang aufpassen, eine effiziente Bargeldinfrastruktur zu erhalten. Als Verbraucher nehmen wir Einfluss, indem wir es nicht akzeptieren, sollte uns das Bezahlen mit Bargeld verweigert werden. Denn Bargeld ist das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Bankinstitute streben tendenziell eine bargeldlose Wirtschaft an. In welchen Bereichen spielt gerade Münzgeld noch eine wichtige Rolle? Michael Leppler: In der Tat ist für Kreditinstitute Bargeld, insbesondere Münzgeld, nicht mehr im Fokus. Zu diesem Umfeld kommen Vorstöße wie die Abschaffung von Ein- und Zwei-Cent-Münzen seitens des von der Bundesbank gegründeten Nationalen Bargeldforums. Bei Barzahlungen soll in der Folge auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag auf- oder abgerundet werden, wie es in den Niederlanden oder Finnland bereits praktiziert wird. Darüber kann man diskutieren. Fakt ist: Nach wie vor sind große Mengen Münzen im Umlauf, die gerade als Wechselgeld gebraucht werden. Allein Prosegur liefert in Deutschland jährlich grob 5,3 Milliarden Münzen an seine Kunden aus. Das entspricht einem Gewicht von 25.000 Tonnen. Den Rückzug von Banken aus der Münzgeldthematik kann Prosegur abfedern. Mit welchen Projekten gestalten Sie bei Prosegur die Transaktionswelt der Zukunft? Michael Leppler: Ein Fokus liegt auf den zuvor beschriebenen intelligenten und digital angebundenen Geräten Cash Today. Diese stehen in zwei Varianten zur Verfügung: als smarter Tresor zum sicheren Verwahren von Bargeldeinnahmen und als Bezahlautomat für Bargeld am Point of Sale. An solch einem Gerät kann die Kundschaft selbst mit Bargeld bezahlen, ohne dass das Kassenpersonal damit in Berührung kommt. Insbesondere diese Variante wollen wir weiter ausbauen und um unbare Zahlverfahren erweitern. Unser Ziel ist, eine 360°-Payment-Lösungen darzustellen. Daneben arbeitet Prosegur bereits an einem Krypto-Geschäftsbereich, der eine ganzheitliche Lösung für die Verwahrung und Verwaltung digitaler Vermögenswerte darstellen wird. Außerdem wird künstliche Intelligenz eine immer wichtigere Rolle in unseren Geschäftsprozessen erhalten. Als Marktführer haben wir den Anspruch, den Markt aktiv zu gestalten. GELD UND WERT Mithilfe eines intelligenten Einzahlgerätes Cash Today wird Bargeld digitalisiert und das hauseigene Cash Management automatisiert. © Prosegur Cash Services Germany GmbH

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