DER SICHERHEITSDIENST

40 DSD 3 | 2025 WIRTSCHAFT UND POLITIK „Nähe ist kein Zufall“ – 100 Tage im Amt Im Gespräch mit Werner Landstorfer Seit rund 100 Tagen ist Werner Landstorfer Präsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft. Der langjährige Landesgruppenvorsitzende aus Bayern hat sich zum Ziel gesetzt, den Kontakt zu den Mitgliedsunternehmen zu intensivieren und die politische Sichtbarkeit der Branche weiter zu stärken. Im Gespräch mit Silke Zöller, Leiterin der Kommunikation im BDSW, zieht er für den DSD Der Sicherheitsdienst eine erste Bilanz. Herr Landstorfer, Sie kennen den Verband und die Branche seit vielen Jahren. Wie haben Sie die ersten 100 Tage im neuen Amt erlebt? Werner Landstorfer: Die ersten Monate waren intensiv – aber im besten Sinne. Ich bin mit offenen Türen und ehrlichem Interesse empfangen worden, sowohl von unseren Mitgliedsunternehmen als auch auf politischer Ebene. Natürlich war mir vieles vertraut, aber der Blick vom Präsidentenstuhl ist noch einmal ein anderer. Was hat Sie persönlich dazu bewogen, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen? Werner Landstorfer: Ich habe die Branche in ihrer ganzen Vielfalt schätzen gelernt. Gerade in den letzten Jahren ist deutlich geworden, wie systemrelevant Sicherheitsdienstleistungen sind. Ich möchte dazu beitragen, dass dieser Wert gesellschaftlich und politisch noch stärker anerkannt wird. Und ich glaube, dass meine Erfahrung aus der Praxis und auch der Verbandsarbeit auf Landesebene dabei hilfreich ist. Wie unterscheiden sich Ihre Aufgaben als Präsident von denen als Landesgruppenvorsitzender? Werner Landstorfer: Als Landesvorsitzender ist man sehr nah dran – operativ, konkret, an den Unternehmen der Region. Als Präsident trägt man zusätzlich die Verantwortung, Themen bundesweit strategisch zu platzieren, Verbindungen zu anderen Institutionen zu pflegen und politische Positionen mit Nachdruck zu vertreten. Das ist eine andere Arbeitsgrundlage, aber beides braucht vor allem Nähe zu den Mitgliedsunternehmen. Welche politischen Themen stehen aus Ihrer Sicht aktuell ganz oben auf der Agenda der Sicherheitswirtschaft? Werner Landstorfer: Hier gibt es mehrere Schwerpunkte: die Vergabe öffentlicher Aufträge, die faire Einbindung privater Sicherheitsdienste in öffentliche Sicherheitskonzepte, die Nachwuchsgewinnung sowie die Stärkung des Ansehens unserer Branche. Zudem wollen wir die Themen Qualifikation, Zuverlässigkeit und Professionalität unserer Mitgliedsunternehmen noch stärker in den politischen Diskurs einbringen. Herr Landstorfer, was sind für Sie die größten Herausforderungen im Bereich Lobbyarbeit – insbesondere angesichts eines oft begrenzten Verständnisses für die Branche? Werner Landstorfer: Die größte Hürde ist tatsächlich, komplexe Sachverhalte so zu vermitteln, dass sie in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion verstanden und ernst genommen werden. Viele Menschen, auch die politisch zuständigen bzw. verantwortlichen Personen, wissen nicht, wie breit gefächert und mittlerweile komplex die Leistungen dieser Branche eigentlich sind. Wir Präsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW) Werner Landstorfer RAin Cornelia Okpara (links) und Werner Landstorfer Werner Landstorfer (links) mit dem Bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann

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