DER SICHERHEITSDIENST

DSDDER SICHERHEITSDIENST 3 | 2025 Fachmagazin für die Sicherheitswirtschaft 77. Jahrgang Postvertriebsstück – DPAG – Entgelt bezahlt | DSA GmbH · Postfach 1201 · 61282 Bad Homburg SICHERHEITSTECHNIK MOBILES & AUTOMATISCHES Personen/-Waffendetektionssystem für schnelle und zuverlässige Sicherheitskontrollen Anzeige

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1 DSD 3 | 2025 EDITORIAL Präsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft (BDSW ) Werner Landstorfer 100 Tage im BDSW Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser, die ersten 100 Tage als Präsident des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft waren für mich nicht nur intensiv und erkenntnisreich, sondern auch von einer Vielzahl an Begegnungen geprägt – innerhalb unseres Verbandes ebenso wie mit politischen Entscheidungsträgern und Partnern in ganz Deutschland. Auch wenn ich unsere Branche seit vielen Jahren aus unterschiedlichen Perspektiven kenne, bringt die Rolle des Präsidenten doch eine neue, erweiterte Sichtweise mit sich: Der Blick wird breiter, die Verantwortung umfassender und die Themenvielfalt wächst spürbar. Von Beginn an war es mir ein zentrales Anliegen, den direkten, persönlichen Austausch mit den handelnden Personen im Verband zu suchen – in den Landesgruppen, in den Gremien und im Präsidium. Dabei habe ich erlebt, mit wie viel Engagement, Fachwissen und Ideenreichtum unsere Mitglieder ihre Aufgaben wahrnehmen. Dieser interne Dialog ist für mich das Fundament unserer Arbeit: Nur wenn wir im Inneren gemeinsam und geschlossen agieren, können wir nach außen mit einer klaren, überzeugenden Stimme sprechen. Auf politischer Ebene ist es gelungen, erste Akzente zu setzen. Sowohl in Berlin als auch in den Ländern spüre ich ein wachsendes Interesse an unserer Branche. Gleichzeitig wird deutlich: Es gibt noch immer Informationslücken – insbesondere in Bezug auf unser breites Leistungsspektrum, die Qualifikationsstandards unserer Beschäftigten und unseren wichtigen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit. Diese Lücken zu schließen, sehe ich als eine der Kernaufgaben für die kommenden Jahre. Besonders interessant war für mich, manche bekannten Gesprächspartner aus der neuen Perspektive des Präsidenten neu kennenzulernen. Unternehmen, öffentliche Auftraggeber, politische Institutionen, Partnerverbände und Vertreter der Wirtschaft – all diese Akteure bringen eigene Sichtweisen, Erwartungen und Rahmenbedingungen mit. Unsere Aufgabe als Verband ist es, diese unterschiedlichen Perspektiven in einer klaren Strategie zu verbinden und daraus tragfähige Lösungen zu entwickeln. Sehr positiv stimmt mich die Bereitschaft vieler Mitglieder, sich aktiv einzubringen – sei es in fachlichen Diskussionen, bei der Entwicklung von Positionen oder durch die Weitergabe erprobter guter Praxis. Hier zeigt sich die Stärke unserer Gemeinschaft: Wir verfügen über eine solide Basis, auf der sich Zukunft gestalten lässt. Aus dieser Basis erwächst nicht nur Stabilität, sondern auch die Chance, gemeinsam neue Wege zu gehen. Das Motto meiner Kandidatur „Besser zusammen“ begleitet mich in jeder dieser Begegnungen. Ich bin überzeugt, dass gerade in den großen Herausforderungen unserer Zeit die größte Chance und das größte Potenzial in der Zusammenarbeit liegen – in der Verbindung unterschiedlicher Kompetenzen, Erfahrungen und Perspektiven. Für die kommenden Monate habe ich mir vorgenommen, die Sichtbarkeit unserer Branche weiter zu erhöhen – in der Politik, in der breiten Öffentlichkeit und in allen relevanten gesellschaftlichen Debatten. Wir wollen zeigen, dass die Sicherheitswirtschaft nicht nur unverzichtbar ist, sondern auch modern, innovativ und lösungsorientiert arbeitet. Nähe entsteht nicht zufällig. Sie wächst durch kontinuierlichen, verlässlichen Dialog, durch klare Botschaften und durch ein gemeinsames Ziel: die Zukunft unserer Branche aktiv und nachhaltig zu gestalten. Genau daran möchte ich – gemeinsam mit Ihnen – arbeiten. #besserzusammen Ihr Werner Landstorfer

2 DSD 3 | 2025 Editorial 1 • Werner Landstorfer: 100 Tage im BDSW 1 Sicherheitstechnik 3 • Stefan Rauschen: BDSW-Techniktagung 2025 in Raunheim: „KI – und jetzt?“ 3 • Manuel Fritz-Lafrenz: VdS 2311:2025-06 – Was ist neu? Was hat sich geändert? 5 • Ernst Steuger: Vom Wachmann zum Hightechpartner 8 • Pavel Druzhkov: Wie VR und KI die Sicherheitsbranche verändern 12 • Ralf Hettesheimer: SPELL – KI im Einsatz- und Lagemanagement 14 • Wachstumstrend in der elektronischen Sicherheitstechnik setzt sich leicht abgeschwächt fort 16 Who is Who der Sicherheitstechnik 17 IT- und Cybersicherheit 26 • Dirk H. Bürhaus: Abwehrreihen gegen Cybercrime gemeinsam weiter stärken 26 • Im Gespräch mit Fred-Mario Silberbach: Der Hacker im Hoodie ist passé 28 • Im Gespräch mit Franz Polenz: Jedes Unternehmen sollte prüfen, wo seine Verwundbarkeiten sind 32 • Stefan Pyper: Brandmauern gegen Cybercrime 36 • Nicholas Jackson: DORA: fünf Gelegenheiten, um Cybersicherheit und Resilienz zu erhöhen 38 Wirtschaft und Politik 40 • Im Gespräch mit Werner Landstorfer:„Nähe ist kein Zufall“ – 100 Tage im Amt 40 • Reinhard Rupprecht: Sicherheitslage 2025 44 • Prof. Dr. Stefan Goertz: Neuer Ost-West-Konflikt? (Potenzielle) Folgen für deutsche Unternehmen 49 Inhalt Luftsicherheit 51 • Marc Jobelius: Cyberangriffe über den Wolken 51 • Sandra Weber: AWiAS Aviation Days 2025 – Fachforum für zivile Luftsicherheit in Hamburg 54 Geld und Wert 57 • Im Gespräch mit Michael Leppler: Bargeld in der Zukunft 57 • Bargeld im Visier – doch die eigentliche Gefahr ist Geldwäsche im digitalen Raum 60 Gesundheitsschutz 61 • Im Gespräch mit Dr: Juliane Falkenberg: Cannabis am Arbeitsplatz – neue Herausforderungen für die Sicherheit 61 Wirtschaftsschutz 66 • Holger Köster: Kritische Infrastrukturen umfassend schützen 66 • Andreas Albrecht: KRITIS unter Druck: was das neue Dachgesetz leisten muss 67 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz 69 Bericht aus Berlin 70 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Wirtschaftssicherheit ist mehr als Wirtschaftsschutz 70 Europa 74 • Alexander Frank: EU Preparedness Union: CoESS engagiert sich in EU-Initiative zur besseren Vorsorge für Notlagen 74 Recht 76 • RAin Cornelia Okpara: Arbeitsrecht in Kürze 76 Vergaberecht 78 • RA Alexander Nette: Konzepte in der Angebotswertung – welche Überprüfungsmöglichkeiten bestehen? 78 Intern 80 Impressum 82 Sicherheit von A bis Z 83 Das Letzte Wort 88 • RAin Cornelia Okpara: Kontinuität und Aufbruch 88 Anmerkung der Redaktion: Zur leichteren Lesbarkeit wurde auf zusätzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind natürlich alle Geschlechter. 28 40 3

3 DSD 3 | 2025 SICHERHEITSTECHNIK BDSW-Techniktagung 2025 in Raunheim: „KI – und jetzt?“ Von Stefan Rauschen Ich freue mich, dass ich erneut für unseren BDSW-Fachausschuss Technik zur Techniktagung einladen darf. Am 4. und 5. November 2025 sind im Hotel NH Frankfurt Airport West (Kelsterbacher Straße 19, 65479 Raunheim) die Räume und Übernachtungsmöglichkeiten reserviert. Für unser Lunch-to-LunchFormat hat der Vorstand des Fachausschusses Technik wieder spannende Themen und Vorträge sowie eine große Begleitausstellung organisieren können. „KI – und jetzt?“ Chancen und Risiken für die Sicherheitswirtschaft – so lautet das Leitmotiv unserer Tagung. Was erwartet die Teilnehmer an den beiden Tagen? Am 4. November 2025 treffen wir uns ab 11 Uhr im Ausstellerbereich. Neben den Ausstellungspartnern und dem Networking erwartet uns auch eine erste Stärkung. Um 12 Uhr starten wir in das Tagesprogramm. Wir freuen uns ganz besonders, dass BDSWPräsident Werner Landstorfer seine Teilnahme zugesagt hat. Er möchte sich persönlich ein Bild von unserer Arbeit machen und auch für ein Grußwort konnten wir ihn gewinnen. Gegen 12:30 Uhr können wir einen Gast aus Brüssel begrüßen. Alexander Frank, stellv. Generaldirektor des europäischen Dachverbandes des privaten Sicherheitsgewerbes, der CoESS – Confederation of European Security Services, hat seinen Vortrag„Der EU AI Act und die Sicherheitswirtschaft: Europäische Perspektiven und Leitlinien“ überschrieben. Wir sind auf die Aus- und Einblicke in die europäische Sichtweise gespannt. Ab 13 Uhr freuen wir uns auf die Präsentation der Firma Jungmann Systemtechnik GmbH & Co. KG. Oliver Bender nimmt uns mit in eine innovative Leitstelle. „Der Kontrollraum der Zukunft im Spannungsfeld von Demografie, Digitalisierung und KI“ lautet sein Thema. Vorsitzender des Fachausschusses Technik im BDSW und Geschäftsführer der Wach- und Schließgesellschaft mbH & Co. KG, Mönchengladbac h Stefan Rauschen Bild: Igor Omilaev / unsplash.com

4 DSD 3 | 2025 Nach einer Kommunikationspause wird ab 14:15 Uhr Dirk H. Bürhaus von der Kötter Security Gruppe über die Gefahren, Risiken und Aufgaben für unser Gewerbe berichten. Sein Vortrag „Cybersecurity – Herausforderungen für die private Sicherheitswirtschaft“ wird uns in ein sehr wichtiges Themenfeld führen. Vielleicht ist auch Zeit für einen kurzen Ausflug zum neuen BDSWArbeitskreis „Cybersicherheit“. Ab 14:45 Uhr nimmt uns Peter Monte von der Firma Sitasys AG in die aktuellen Entwicklungen bei„Übertragung von personalisierten Daten bei der Zutrittskontrolle und Videoüberwachung“ mit. Diese Problemstellung hat sich in komplett automatisierten Supermärkten und einer 24-stündigen Öffnungszeit ergeben. Herr Monte hat hier Lösungsmöglichkeiten im Portfolio. Nach einer weiteren Kommunikationspause wird um 15:15 Uhr Günter Roggensack von der Firma Cyber Investigate das Wort ergreifen. Er wird uns den „Schutz von Netzwerken und Daten“ näherbringen und auch die Wirksamkeit von Penetrationstests aufzeigen. Hier können wir uns auf praxisnahe Berichte freuen. Im Anschluss läuten wir den Tagungsausklang ein, begrüßen die Teilnehmer noch einmal im Ausstellungsbereich zum kühlen Feierabendgetränk und widmen uns erneut dem Networking. Ab 18 Uhr laden wir dann zum gemeinsamen Abendessen und Tagesausklang im Tagungshotel ein. Am 5. November 2025 treffen wir uns ab 9 Uhr im Ausstellungsbereich und starten dann ab 9:30 Uhr in das Tagungsprogramm. Um 9:45 Uhr berichtet uns Ralf Hettesheimer, Vice President Nonindustry Solutions, von der Empolis Information Management GmbH vom Forschungsprojekt „SPELL – KI in der vernetzten Leitstelle der Zukunft“. Wir versprechen uns hier einen spannenden Blick in die Zukunft. Ab 10:15 Uhr wird uns Markus Schroth, ATS Elektronik GmbH, aus Sicht eines Software Engineers den Blick auf „KI in modernen Einsatzleitstellen“ schärfen. KI aus Sicht eines Anbieters eines Gefahrenmanagementsystems GMS verspricht weitere spannende Einblicke. Nach einer ersten Kommunikationspause lautet der Vortrag „Gefahren aus der 3. Dimension“. Patrick Sielski von der Securiton GmbH wird uns das Bedrohungsszenario und vermutlich auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Nach der Verabschiedung wartet noch ein Imbiss im Ausstellerbereich und eine letzte Stärkung vor der Heimreise. Wir können auch in diesem Jahr ein breites Themenfeld anbieten und sind sehr gespannt auf die Vorträge sowie auf neuen Input und auf inspirierende Fragerunden nach den Vorträgen. Das Team des BDSW und der Vorstand des Fachausschusses Technik freuen sich auf die beiden Tage in Raunheim … und natürlich auf das Salz in der Suppe: auf viele gut gelaunte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Top-Networking und einen lebendigen Austausch. Herzliche Grüße aus Mönchengladbach, Stefan Rauschen SICHERHEITSTECHNI K Bild: Growtika / unsplash.com

5 DSD 3 | 2025 VdS 2311:2025-06 – Was ist neu? Was hat sich geändert? Von Manuel Fritz-Lafrenz Bei der turnusmäßig anstehenden Überarbeitung der VdS-Richtlinien für Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen (EMA), den bekannten VdS 2311, standen diesmal drei Ziele im Vordergrund: Verbesserung der Lesbarkeit und Verständlichkeit, Einarbeitung von Erfahrungen aus der Errichterpraxis und Wünschen von Polizei, Versicherern und Verbänden sowie eine generelle Fokussierung der Inhalte. Dieser Beitrag stellt die wichtigsten Änderungen der neuen Auflage vor. Bessere Unterscheidbarkeit bei den Abweichungen Eine wichtige Rolle in den Richtlinien VdS 2311 spielt die Unterscheidung zwischen den sogenannten„zulässigen Abweichungen“ und „unzulässigen Abweichungen“. Zulässige Abweichungen sind – wie der Name bereits vermuten lässt – Abweichungen von den Richtlinien VdS 2311, die akzeptabel sind, um die Absicherung eines Objekts an die konkrete Risikolage anzupassen. Unzulässige Abweichungen hingegen sind selbst dann nicht akzeptabel, wenn alle Beteiligten (Betreiber, Versicherer etc.) bereit wären, sie zu tolerieren. In diesen Fällen darf kein VdS-Attest ausgestellt werden. Die Unterscheidung zwischen zulässig und unzulässig war bislang nur anhand beispielhafter Listen in den Anhängen ersichtlich und daher häufig Gegenstand kontroverser Diskussionen. Neu: Klarstellung durch farbliche Hervorhebung In der neuen Auflage wurde nun ein wenig Farbe ins Spiel gebracht, um den Errichterunternehmen die Unterscheidung von zulässigen und unzulässigen Abweichungen zu erleichtern: Alle Anforderungen, von denen abgewichen werden darf (also bei denen Abweichungen zulässig sind), sind wie bisher schwarz gedruckt. Anforderungen, von denen nicht abgewichen werden darf, werden zukünftig in blauer Schrift hervorgehoben. Dadurch ist nun auf den ersten Blick erkennbar, an welcher Stelle Abweichungen zulässig sind und an welcher nicht. Selbstverständlich müssen die zulässigen Abweichungen auch weiterhin dokumentiert werden und alle Beteiligten damit einverstanden sein. Notstromversorgung Praxiserfahrungen und Labortests haben gezeigt, dass selbst VdS-anerkannte Batterien zur Notstromversorgung von EMA aufgrund von Alterungsprozessen unvermeidbare Kapazitätsverluste erleiden. Die Produktnormen für diese Batterien fordern, dass sie am Ende der vom Hersteller angegebenen maximalen Lebensdauer noch über mindestens 80 Prozent der Nennkapazität verfügen müssen. Diesem Umstand wurde in den neuen VdS 2311 Rechnung getragen: Bei der Auslegung der Notstromversorgung muss die Mindestkapazität um 25 Prozent überdimensioniert werden. Damit soll sichergestellt werden, dass auch nach vier Jahren noch die in den VdS 2311 geforderte Überbrückungszeit für Stromausfälle voll gewährleistet ist. Akustische Signalgeber außen nun zulässig Das Thema der akustischen Signalgeber an der Außenseite des überwachten Objekts (von Laien gerne Alarmsirenen genannt) war lange umstritten und daher auch in den VdS 2311 über die Jahre einem Wechsel unterworfen. Mal waren sie erlaubt, mal nicht, zuletzt waren sie eine zulässige Abweichung. Dieser Komplexität tritt VdS nun entgegen: In VdS 2311:2025 ist die Außeninstallation grundsätzlich erlaubt, es muss keine zulässige Abweichung mehr vereinbart werden. Fernzugriff auf EMA möglich Bisher war der Zugriff auf eine EMA von Ferne nur bei Anwesenheit eines Mitarbeiters der Errichterfirma dieser Anlage vor Ort zulässig. Das stellte sich in der Praxis als nicht besonders praktikabel heraus und es gab schon lange Überlegungen, SICHERHEITSTECHNIK Leiter der Abteilung Firmen und Fachkräfte bei der VdS Schadenverhütung GmbH Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte in der Ausgabe 2/2025 der Zeitschrift s+s report. https://vds.de/ vds-verlag/s-s-report-das-vdsfachmagazin Wir bedanken uns für die Abdruckgenehmigung. Manuel Fritz-Lafrenz Dieser QR-Code führt zur Übersichtsseite E-Learning des VdS-Bildungszentrum:

6 DSD 3 | 2025 wie man Zugriffe aus der Ferne (auch Ferndienste oder Remote Services genannt) sicher möglich machen könnte. 2022 wurde mit der Normierung der„Anforderungen an die Bereitstellung von sicheren Ferndiensten für Brandsicherheitsanlagen und Sicherheitsanlagen“ in der DIN EN 50710 der Grundstein für sichere und damit auch für VdS akzeptable Fernzugriffe gelegt. Regelung der Ferndienste in den Richtlinien VdS 2311:2025 Grundsätzliche Voraussetzung für den Fernzugriff auf eine VdS-anerkannte EMA nach VdS 2311 ist, dass der Errichter die Einhaltung der DIN EN 50710 nachweisen kann. Zusätzlich zum normgerechten Ferndienst wird gefordert, dass der Betreiber eine Freigabe für den Zugriff erteilt hat (zulässige Abweichung). Keine Zukunft ohne Ferndienste Für VdS ist klar, dass in Zukunft kein Weg um Remote Services herumführen wird. Denn Remote Services bieten Errichtern Vorteile wie Unterstützung in verschiedenen Phasen der Installation, Inspektion und Wartung, Erhöhung der Erfolgsquote bei Instandsetzungen und optimierte Ressourcennutzung. Betreiber von Sicherheitstechnik profitieren durch geringere Störungen, reduzierte Ausfallzeiten und schnellere Reaktionen auf Ereignisse. Mit der neuen Auflage der VdS 2311 ist ein weiteres wichtiges VdS-Regelwerk zukunftsfähig gemacht worden. Internsignalgeber ohne Abweichung zulässig Bislang waren lnternsignalgeber nicht für Externalarmierung im Innenbereich zugelassen. Zum Verständnis: „Intern-“ und „Extern-“ beziehen sich hier nicht auf den Montageort, sondern darauf, ob ein Signalgeber bei intern oder extern scharfer Anlage ausgelöst wird. Wegen ihrer meist gefälligeren Optik wurden seit Jahren im Innenbereich gerne lnternsignalgeber installiert, obwohl sie aufgrund ihrer technischen Spezifikationen die Anforderungen für die Externalarmierung nicht erfüllten und daher nicht zulässig waren. Diese Einschränkungen wurden nun aufgehoben und lnternsignalgeber zur Externalarmierung sind grundsätzlich ohne Abweichung zulässig. Fallenmäßige Überwachung Unter fallenmäßiger Überwachung von Räumen versteht man die Möglichkeit, einen unbemerkt eingedrungenen Täter mithilfe von Bewegungsmeldern innerhalb der Räume zu detektieren und doch noch zu „erwischen“. Dies erhöht die Sicherheit deutlich, daher ist die fallenmäßige Überwachung bei der Planung und Errichtung einer EMA ab Klasse B-SG2 in Zukunft zwingend notwendig (unzulässige Abweichung, blau gedruckt). Weitere Änderungen in Kürze Da es nicht möglich ist, hier alle Änderungen ausführlicher zu besprechen, folgen noch einige weitere Beispiele in Kurzform: • Technische Meldergruppen dürfen nicht zur Detektion von Einbruchmeldungen verwendet werden. Dies war nach VdS 2311 schon immer unzulässig, in der Praxis wurde jedoch häufiger versucht, mithilfe der Technischen Meldung einen nicht VdS-konformen Einsatz von VdSMeldern zu legitimieren. In den neuen VdS 2311 wird dies explizit ausgeschlossen. • Die Scharf-/Unscharfschaltung von EMA via Sperrzeitsteuerung ist ersatzlos gestrichen worden. Dies war ohnehin ein Sonderfall, der beispielsweise bei Juwelieren relevant, aber selbst dort nicht sehr verbreitet war. • Die Überwachung von Verteilern auf Öffnen wird als Anforderung von EMA der Klasse C auch auf Klasse B erweitert. Die Beschränkung dieser aus sicherheitstechnischer Sicht sinnvollen Funktion stammte noch aus einer Zeit, in der für jede Funktion separate Leitungsadern erforderlich waren, was zusätzliche Kosten verursachte. • Mit der DIN EN 13306 wurde eine Norm für „Begriffe der Instandhaltung“ festgeschrieben, deren Neudefinition einiger Fachbegriffe aber das Verständnis für den Leser nicht wirklich erleichtern. Sie werden daher in den neuen VdS 2311 nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. In den VdS-Richtlinien werden weiterhin die bisher gebräuchlichen Bezeichnungen wie Inspektion, Wartung oder Begehung verwendet. Die VdS 2311 gestatten Errichtern den Fernzugriff auf eine EMA, solange die Einhaltung der DIN EN 50710 nachgewiesen werden kann und der Betreiber seine Freigabe für den Zugriff erteilt hat. Bild: # 1292790289 / istockphoto.com Die Richtlinien VdS 2311, die die Planung und den Einbau von Einbruchmeldeanlagen regeln, sind im Juni 2025 in einer neuen Auflage erschienen, die viele Änderungen mit sich bringt. Bild: # 1192103258 / istockphoto.com SICHERHEITSTECHNIK

7 DSD 3 | 2025 Anzeige Verschlankungskur Wie schon mehrfach angeklungen ist, wurde bei der Überarbeitung der VdS 2311 darauf geachtet, unnötigen„Ballast“ loszuwerden. So wurden Passagen, die lediglich erläuternden oder Hinweischarakter hatten, in die Technischen Kommentare Einbruchmeldetechnik (VdS 3134-2) überführt. Diese enthalten Hinweise, Erläuterungen und Klarstellungen zu Themen rund um die Einbruchmeldetechnik und können über www.vds.de/techkomm kostenlos bezogen werden. [Anmerkung der Redaktion: Weitere Informationen zu den Technischen Kommentaren auch im Beitrag auf Seite 45–47, s+s report 2/2025] Fokussierung auf Planung und Errichtung Eine weitere Maßnahme zur Straffung der Richtlinien war die Streichung produktspezifischer Anforderungen der Hersteller. Montagehinweise der Hersteller sind per Definition bindend, sodass diese nicht zusätzlich in einer VdS-Richtlinie erwähnt werden müssen. Zudem sind diese Hinweise heute z. T. so speziell, dass daraus häufig keine allgemeingültigen Anforderungen formuliert werden können. Fazit Die drei eingangs genannten Ziele bei der Überarbeitung der VdS-Richtlinien für Planung und Einbau von Einbruchmeldeanlagen sind eindeutig erreicht worden. Die neuen VdS 2311 sind lesbarer geworden, und der Einsatz von Farbe erleichtert das Verständnis. Sie sind nun deutlich fokussierter auf errichterspezifische Inhalte und praxisnäher. So stellt die neue Auflage der VdS 2311 einen wichtigen Schritt in die Zukunft für Errichter und VdS dar. Online-Workshops für Errichter Auch in diesem Jahr wird VdS wieder Online-Workshops zu Themen rund um Einbruchmeldetechnik anbieten. Diese Workshops richten sich an alle VdS-anerkannten EMAErrichter, die ihr Wissen erweitern und von den praktischen Erfahrungen aus dem VdS-Umfeld profitieren möchten. Natürlich wird dort auch auf die wichtigsten Änderungen und Neuerungen der VdS 2311 eingegangen. Alle Termine der hilfreichen Kurse werden auf der Seite des VdS-Bildungszentrums im Bereich„E-Learning“ veröffentlicht: https://bildung.vds.de/de/search. xhtml?tab =elearning (siehe QR-Code), wo auch die Anmeldung stattfindet. Gültigkeit Wichtig: Die neue Auflage der VdS 2311 ist ab dem 1. Juni 2025 gültig. Wie immer gibt es eine Übergangsfrist, die diesmal bis zum 31. Dezember 2025 läuft. Bis zu diesem Datum dürfen sich Errichter bei ihrer Arbeit noch an der Vorgängerversion der Richtlinien orientieren. Ab dem 1. Januar 2026 ist das dann nicht mehr möglich. Bezug Die neue Auflage der VdS 2311 „VdS-Richtlinien für Einbruchmeldeanlagen, Planung und Einbau“ ist wie gewohnt im VdS-Webshop www.vds-shop.de erhältlich. Abonnenten der Richtlinien haben die neue Auflage bereits automatisch erhalten. Die fallenmäßige Überwachung von Räumen mit Bewegungsmeldern ist in Zukunft ab Klasse B-SG2 zwingend erforderlich. Bild: www.k-einbruch.de SICHERHEITSTECHNIK

8 DSD 3 | 2025 SICHERHEITSTECHNIK Vom Wachmann zum Hightechpartner Die Transformation der Sicherheitswirtschaft Von Ernst Steuger Die deutsche Wirtschaft steht an einem Wendepunkt. Der Mangel an Arbeitskräften ist kein temporärer Ausrutscher in einer sonst stabilen Lage – er ist ein strukturelles Phänomen, das nahezu alle Branchen dauerhaft verändern wird. Besonders betroffen ist die Sicherheitswirtschaft. Sie ist nicht nur Dienstleister, sondern tragende Säule für industrielle Abläufe, Kritische Infrastrukturen und die öffentliche Sicherheit. Ohne sie stünden Produktionslinien still, sensible Daten wären gefährdet und öffentliche Einrichtungen weniger geschützt. Unsere Erfahrung bei der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft (NWS) zeigt die Dimension des Problems: Rund 2.500 Mitarbeiter sichern heute Objekte, Anlagen und Prozesse – und über 80 Stellen bleiben unbesetzt. Das ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck eines Trends, den Prognosen noch verschärfen: Jährlich könnten bis zu 500.000 Menschen aus dem deutschen Arbeitsmarkt ausscheiden. Für eine personalintensive Branche wie die unsere ist das ein unüberhörbares Alarmsignal. Die Kernfrage lautet: Wie halten wir unser Leistungsniveau, wenn die personellen Ressourcen schwinden? Technologie als Partner – nicht als Ersatz Unsere Antwort ist klar: Durch intelligente Kombination von menschlicher Expertise und technologischer Unterstützung. Robotik, Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) sind keine Bedrohung, sondern strategische Werkzeuge. Sie entlasten bestehendes Personal, optimieren Prozesse und schaffen die Basis für nachhaltiges Wachstum – ohne den Menschen aus der Gleichung zu nehmen. Sicherheitstechnik aus einer Hand Unser technologisches Engagement beginnt mit modernster Sicherheitstechnik. Wir bieten unseren Kunden ein breites Portfolio – von hochauflösenden Videoüberwachungssystemen über intelligente Zutrittskontrollen bis hin zu vernetzten Gefahrenmeldesystemen. Unser Ansatz ist dabei ganzheitlich: Wir analysieren die individuellen Anforderungen eines Standorts, entwickeln maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte und integrieren Hard- und Software so, dass ein reibungsloses Zusammenspiel aller Komponenten gewährleistet ist. Sicherheit verstehen wir nicht als starres Konstrukt, sondern als dynamischen Prozess, der sich permanent an neue Bedrohungslagen, gesetzliche Vorgaben und technologische Möglichkeiten anpasst. Eigene Entwicklung von Sicherheitsrobotern Ergänzend zu dieser Sicherheitstechnik haben wir nach fast fünf Jahren intensiver Entwicklungsarbeit unsere eigenen Sicherheitsroboter zur Einsatzreife gebracht. Diese autonomen Systeme können auf weitläufigen Arealen selbstständig Patrouillen durchführen, Auffälligkeiten in Echtzeit erkennen und unmittelbar an die Leitstelle melden. Sie sind zuverlässig, witterungsunabhängig und skalierbar – und vor allem: Sie ermöglichen es, hoch qualifiziertes Sicherheitspersonal gezielt dort einzusetzen, wo menschliche Präsenz unverzichtbar ist. So entsteht eine neue Arbeitsteilung, in der Roboter Routineaufgaben übernehmen und unsere Fachkräfte sich auf anspruchsvolle, situationsabhängige Tätigkeiten konzentrieren können. Parallel dazu haben wir eine digitale Pförtnerlösung entwickelt, die das klassische Besuchermanagement neu denkt. Prozesse wie Identitätsprüfung, Ausweiserstellung und Dokumentation lassen sich heute vollständig digital und mobil abwickeln. Das spart nicht nur Kosten, sondern schafft operative Flexibilität – ein Vorteil, den Industrieunternehmen ebenso schätzen wie öffentliche Institutionen. Geschäftsführer der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft mbH (NWS) https://digital.nwsgmbh.de/ Ernst Steuger

9 DSD 3 | 2025 SICHERHEITSTECHNIK Automatisierung im eigenen Haus Der Wandel macht auch vor internen Abläufen nicht halt. KI-gestützte Dokumentenverwaltung, digitale Assistenten und selbstlernende Prozesse helfen uns, Routineaufgaben zu reduzieren und die Reaktionsgeschwindigkeit in operativen Einsätzen zu erhöhen. Dadurch gewinnen wir Zeit – und Zeit ist in der Sicherheitswirtschaft oft der entscheidende Faktor zwischen Vorfall und Schadensvermeidung. KI ist für uns kein Selbstzweck. Wir begreifen sie als Werkzeug, das menschliche Arbeit aufwertet. Die Frage ist nicht, ob sie genutzt wird, sondern wie – und mit welchem Ziel. Richtig eingesetzt, kann sie die Arbeit nicht nur effizienter, sondern auch menschlicher machen, weil sie Routine und Monotonie reduziert und Freiraum für komplexe, zwischenmenschliche Aufgaben schafft. Neue Rolle der Sicherheitswirtschaft Die technische Modernisierung allein reicht nicht aus. Die Sicherheitswirtschaft muss sich strategisch neu positionieren: Als unverzichtbarer Bestandteil unternehmerischer und gesellschaftlicher Resilienz. In einer Welt, in der geopolitische Spannungen, Cyberbedrohungen und Abhängigkeiten von digitalen Infrastrukturen zunehmen, ist Sicherheit ein Wettbewerbsfaktor. Investoren, Unternehmen und staatliche Einrichtungen erwarten heute, dass Schutzmaßnahmen jederzeit verlässlich funktionieren – ob im Forschungszentrum, am Produktionsstandort oder im Versorgungsbetrieb. Damit rückt die Branche vom Rand in das Zentrum der Wertschöpfungsketten. Diese neue Rolle erfordert eine stärkere Vernetzung mit anderen Wirtschaftszweigen, eine fundierte Auseinandersetzung mit technologischen Standards und klare politische Rahmenbedingungen. Wirtschaft und Politik müssen den Beitrag der Sicherheitswirtschaft zur Standortattraktivität erkennen und aktiv fördern. Hier entscheidet sich, ob Deutschland seine Sicherheitsbranche als global wettbewerbsfähigen Innovationsmotor aufstellt oder ob wir bei der technologischen Transformation ins Hintertreffen geraten. Der Mensch bleibt im Zentrum Trotz aller Automatisierung bleibt eines klar: Sicherheit ist und bleibt ein zutiefst menschliches Bedürfnis – und die Verantwortung dafür lässt sich nicht vollständig an Maschinen delegieren. Technologie ist unser Partner, nicht unser Ersatz. Sie erweitert unsere Fähigkeiten, ersetzt aber nicht den geschulten Blick, die Erfahrung und das Urteilsvermögen unserer Fachkräfte. In diesem Sinne bedeutet der Roboter in der Nachtschicht nicht das Ende menschlicher Arbeit, sondern ihren nächsten Entwicklungsschritt. Wenn wir diesen Weg bewusst gestalten, können wir die Sicherheitswirtschaft nicht nur stabilisieren, sondern sie zu einem Innovationsträger machen, der weit über seine eigene Branche hinaus wirkt – und damit nicht nur für Sicherheit, sondern auch für Vertrauen und Zukunftsfähigkeit steht.

CEIA Mobiles Waffendetektionssystem für Großveranstaltungen, Events und Kritische Infrastrukturen Advertorial Ein neues Maß an modernster und effizienter Waffendetektionstechnologie. OPENGATE ist ein mobiles und vollautomatisches elektromagnetisches Detektionssystem, konzipiert für eine schnelle sowie präzise Sicherheitskontrolle für Events, Stadien, Großveranstaltungen, Kritische Infrastrukturen und mehr. Das portable und kontaktlose Waffenerkennungssystem ist nicht nur innovativ und revolutionär – es ist eine bewährte Technologie, die bereits weltweit an verschiedensten Zugangskontrollstellen erfolgreich eingesetzt wird. Neben dem flexiblen und offenen Charakter des OPENGATE war es die Zielsetzung, höchste Personendurchsätze zu ermöglichen und gleichzeitig schwerwiegende Bedrohungen wie großkalibrige Schusswaffen oder metallhaltige Sprengvorrichtungen zu detektieren. Durch die Akkulaufzeit bis zu 14 Stunden ist das System ideal einsetzbar, um flexibel überall dort die Sicherheit zu erhöhen, wo größere Personenströme schnellstmöglich kontrolliert werden sollen, ohne persönliche Gegenstände ablegen zu müssen. Dies trägt dazu bei, dass die Warteschlangen in Bewegung bleiben, ohne dass die Leute ihre Taschen leeren oder Gegenstände entfernen müssen, was den Einlass schneller und reibungsloser macht. Die Herausforderung bei der Entwicklung des Systems lag darin, eine hohe Detektionsleistung auf größere metallhaltige Gefahrenquellen bei gleichzeitiger höchster Diskriminierung von Objekten wie Smartphones, Uhren, Gürtel, aber auch Gepäckstücken, Rucksäcken, Taschen und deren Inhalt wie bspw. Notebooks, Tablets, Thermoskannen usw. zu garantieren, sodass praktisch keine Störalarme durch persönliche Gegenstände ausgelöst werden. Die Darstellung von Alarmen erfolgt akustisch und visuell über eine 360°-LED-Anzeige und über eine eigene App, in der alle Einstellungen bzw. Detektionsparameter angepasst werden können. Grundsätzlich ist keine aufwendige und zeitintensive Installation notwendig. OPENGATE misst sich selbstständig auf den Standort ein und ist innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit. Während des Betriebs führt das System ständige Selbstdiagnosen durch, um eine reibungslose Funktion während der Nutzung sicherzustellen. Die Einsatzmöglichkeiten von OPENGATE erstrecken sich von Fußballarenen, Museen, Themenparks, Festivals, Messen, Kongressen, Bahnhöfen bis hin zu diversen Großveranstaltungen unterschiedlichster Art. Zudem kann das System für Pre-Screenings vor den eigentlichen Personenkontrollen am Eingang genutzt werden (z. B. am Flughafen), um auch in bisher unkontrollierten Bereichen die Sicherheit zu erhöhen. Das System lässt sich innerhalb von einer Minute aufstellen, sodass man kurzfristig auf veränderte Situationen schnell reagieren kann. CEIA hat in intensiver Zusammenarbeit mit amerikanischen Sicherheitsbehörden ein flexibles, mobiles und smartes System entwickelt, das die heute beste­

henden Limitierungen hinter sich lässt. Es entspricht der Empfehlung der EU-Kommission 2023/1468 in den Normen 1 und 2. Zusammenfassend hilft das OPENGATE bei jeglichen Anwendungsfällen, bei denen größere Menschenansammlungen vorzufinden sind, die schnell, einfach und bei höchstem Durchsatz mit Sicherheitspersonal kontrolliert werden sollen. Gerne berät Sie die CEIA GmbH bei Rückfragen und sendet weitere detailliertere Informationen zu. Einführung in automatisierte, kontaktlose und unaufdringliche Personenkontrolle Durch die Technologie ist es möglich, Personen kontaktlos, schnell sowie ohne das Ablegen von persönlichen Gegenständen wie Smartphones, Gürtel, Schmuck oder Schlüssel ohne aufkommende lange Warteschlangen auf Gefahren wie metallhaltige Waffen, große Messer/Beile oder Sprengkörper (IED) zu überprüfen. Vielseitig und mobil, da keine Festinstallation notwendig Das ca. 12 kg leichte System wird durch zwei Hochleistungsakkus betrieben und ist dadurch äußerst mobil, tragbar und schnell einsetzbar. Die hohe Portabilität erlaubt den schnellen und einfachen Standortwechsel. OPENGATE ist vielseitig einsetzbar für In-/Outdooranwendungen. Technologischer und zeitsparender Fortschritt Das OPENGATE ermöglicht einen extrem hohen Personendurchsatz mit bis zu 3.000 Personen pro Stunde. Durch die Ausblendung von persönlichen Gegenständen ist die Sicherheitskontrolle wesentlich schneller im Vergleich zu einer Handkontrolle und zweifelsohne sicherer, da hier alle Körperzonen von Kopf bis Fuß vollumfänglich detektiert werden. Integration von Web Access/ Remote-Steuerung Mit der CEIA OPENGATE-App ist es möglich, individuelle Einstellungen wie z. B. Änderung des Alarmtons oder Sicherheitslevel vorzunehmen, um auf mögliche eintretende Veränderungen sofort reagieren zu können. Mit einem Cloud-Verwaltungssystem kann OPENGATE zudem extern gesteuert und überwacht werden. Es ermöglicht die begleitende digitale Verwaltung einzelner oder mehrerer Standorte. Der Zugriff ist von jedem Smartgerät oder Computer mit Webzugriff möglich. Zusätzlich ist das System mit einem hochpräzisen Durchgangszähler für spätere Statistikauswertung ausgestattet. Zusätzliche Nutzung als Werbefläche möglich CEIA OPENGATE bietet zudem die Option als Werbe-/Sponsorfläche. Mittels passgenauer Sleeves können die Säulen verkleidet werden und dienen als unübersehbare Werbung. Advertorial CEIA ist als weltweit führendes Unternehmen der Metalldetektionstechnologie und Entwicklung aktiv und fertigt seit über 50 Jahren patentierte Hochleistungsdetektoren für verschiedenste Anwendungen und Kunden. Die Produktpalette umfasst u. a. Metalldetektoren zum Schutz von sensiblen Gebäuden, Events/Großveranstaltungen wie Festivals oder Messen, Flugseehäfen, Gerichte, Haftanstalten sowie Systeme zur Vermeidung von Diebstahl in industriellen Umgebungen. CEIA bietet ein weltweites Netzwerk aus Ansprechpartnern und ergänzt dies durch zertifizierte Schulungsangebote, die in Kombination die bestmögliche Nutzung und Wartung Ihrer Geräte garantieren. Die CEIA GmbH mit Sitz in Wiesbaden steht für Rückfragen gerne für Sie zur Verfügung. Kontakt: CEIA GmbH Peter-Sander-Straße 37A 55252 Wiesbaden Tel.: +49 61 34/2 10 99-0 Mail: info@ceia.net Web: www.ceia.net

12 DSD 3 | 2025 SICHERHEITSTECHNIK Wie VR und KI die Sicherheitsbranche verändern Von Pavel Druzhkov Viele kennen das: Es steht mal wieder eine Fortbildung im Arbeitsalltag an. Stundenlang im Seminarraum sitzen und aufmerksam dem Dozenten und seinem Vortrag folgen – sieht so nicht bis heute der allgemeine Schulungsalltag aus? Es werden zwar wichtige Inhalte vermittelt, die eigentlich als Basis für die tägliche Arbeit dienen. Doch bleibt oft die Frage: Wie lässt sich das Gelernte praktisch anwenden? Und gelingt es, das Wissen später im Arbeitsalltag umzusetzen? Eine Antwort ist: Schulungen mithilfe von virtueller Realität (VR) zu erleben. Plötzlich ändert sich die Situation grundlegend. Statt nur zuzuhören und zu beobachten, kann direkt interaktiv gelernt und Theorie in Praxis umgesetzt werden. In der VR werden Szenarien simuliert, die sonst selten so realistisch erlebt werden können. Fehler können gemacht werden und bieten so die Möglichkeit, daraus zu lernen und die eigenen Fähigkeiten gezielt zu verbessern. Die fortschreitende Entwicklung von VR und künstlicher Intelligenz (KI) verändert zunehmend die Arbeitswelt. Auch in der Sicherheitsbranche eröffnen diese Technologien neue Chancen für flexiblere und wirksamere Formen der Schulung. Klassische Schulungen in der Sicherheitsbranche stoßen an ihre Grenzen Viele Schulungen konzentrieren sich noch immer hauptsächlich auf theoretisches Wissen und bieten kaum Möglichkeiten für praktische Übungen. Für Sicherheitskräfte ist das problematisch, da ihre Arbeit den sicheren Umgang mit oft unvorhersehbaren Situationen verlangt. Reine Theorie reicht nicht aus, um in kritischen Momenten richtig und effektiv zu handeln. Hinzu kommt, dass Zeit und Ressourcen für praktische Übungen oft fehlen. Gefährliche Situationen können nur eingeschränkt trainiert werden, da die Sicherheit der Teilnehmenden und der Umgebung gewährleistet sein muss. So erleben viele Beschäftigte die tatsächlichen Anforderungen erst im Einsatz. Auch die Ansprüche von Behörden und Kunden wachsen stetig. Trainings müssen umfassender und praxisnäher werden, was mit klassischen Methoden zunehmend schwieriger umzusetzen ist. Außerdem macht der Fachkräftemangel die Situation noch schwieriger, weil neue Mitarbeiter schneller eingearbeitet werden müssen. Das wirkt sich nicht nur auf die Qualität der Arbeit aus, sondern erhöht auch das Risiko von Fehlern im Einsatz. Virtual Reality hilft dabei, diese Herausforderungen zu überwinden VR eröffnet Mitarbeitenden ganz neue Wege, praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie werden in typische, aber auch seltene Einsatzszenarien versetzt und trainieren wichtige Entscheidungen und Handlungen ohne Gefährdung der realen Umgebung. Fehler sind dabei nicht nur erlaubt, sondern werden zum wertvollen Lerninstrument, denn sie können in der virtuellen Welt genau analysiert und gezielt verbessert werden. Das Lernen macht mehr Spaß und hilft, konzentriert zu bleiben. Die Trainings können überall und jederzeit stattfinden, sodass sie gut in den Arbeitsalltag passen. Gerade jüngere Mitarbeitende sind oft offener für neue Technologien und profitieren besonders von der interaktiven und immersiven Gestaltung der Trainings. Virtual Reality verändert das Training in der Luftfahrtsicherheit Die komplexen Abläufe an Flughäfen und die hohen Sicherheitsanforderungen erfordern eine intensive Vorbereitung des Personals. Hier kommt VR ins Spiel: In einer realitätsnahen Umgebung trainieren Mitarbeitende und Auszubildende die Kontrolle von Personen und Gepäck, üben die Prüfung von Waren und lernen, gefährliche oder verbotene Gegenstände sicher zu erkennen. Mit VR lassen sich Ausbildungsstandards leichter erreichen und Prüfungen werden seltener nicht bestanden. Spielerische Elemente steigern die Motivation und realistische SimulaGeschäftsführer der SkillCampVR www.skillcampvr.com Pavel Druzhkov Auszug aus einem Training, in dem Sicherheitspersonal lernt, auf Notfälle zu reagieren – eine Situation, die in der Realität nur schwer trainierbar ist.

13 DSD 3 | 2025 Wissenschaftliche Berufsschullehrkraft für Schutz und Sicherheit beim Land Baden-Württemberg (m/w/d) haben ein abgeschlossenes Hochschulstudium / Master, vorzugsweise in Security Management, Ingenieurs- oder Rechtswissenschaften. sind mit moderner Sicherheitstechnik und Branchensoftware vertraut (z. B. Zutrittskontrollsysteme, Drohnen, Personaleinsatzsoftware). verfügen über mehrjährige einschlägige Berufserfahrung (z. B. Sicherheitsdienst, Corporate Security, Sicherheitstechnik oder Wirtschaftsschutz). Zusatzkenntnisse, z. B. in Deeskalationsmanagement, Psychologie, Kommunikation, Recht, IT-Forensik oder Qualitätsmanagement sind wünschenswert. sind ausreichend qualifiziert, um neben der Berufstheorie ein weiteres Fach zu unterrichten. besitzen kommunikative Kompetenz und haben Interesse fachliche Inhalte für Schüler didaktisch aufzubereiten. sind innovationsfreudig und haben ausgeprägtes Interesse an der Auseinandersetzung mit pädagogischen Fragen. gestalten Arbeitsprozesse eigenständig und zielorientiert. stehen jederzeit mit Ihrer Person für die Werte unseres Grundgesetzes ein. Sie: Wir: bieten eine Stelle als Lehrkraft an der Landesklasse für Schutz und Sicherheit. Sie unterrichten im Blockunterricht rund 500 Schülerinnen und Schüler aus vielen Ländern. Mitten in Stuttgart. begleiten Ihren Berufseinstieg vom ersten Tag an mit einem eingespielten Team. bieten Ihnen die Chance, die Weiterentwicklung der Ausbildung in Schutz und Sicherheit aktiv zu gestalten. Dazu gehören zeitgemäße Unterrichtsinhalte, Zusatzqualifikationen, internationale Kooperationen und die zukünftige technische Ausstattung, z. B. mit VR. Über geeignete Bewerbungen würden wir uns sehr freuen. Bei weiteren Fragen zur Bewerbung wenden Sie sich bitte an die Schulleitung, Frau Gsell, Max-Eyth-Schule, Fritz-Elsas-Str. 29, 70174 Stuttgart (E-Mail: info@messtuttgart.de). Sicherheitstechnik tionen nehmen die Angst vor der Prüfung. Unternehmen profitieren doppelt: Sie sparen Kosten und entlasten ihre Trainer. Gleichzeitig steigt die Attraktivität als Arbeitgeber – ein echter Pluspunkt bei Ausschreibungen. Genau das betont auch Markus Krügl, Head of Training bei der Securitas Aviation Akademie: „Wir nutzen die VR-Lösungen in Zukunft als Erweiterung des Methodenkoffers für unsere Ausbilderinnen und Ausbilder – als Angebot und Möglichkeit, Lernen ganz neu zu erfahren – spannend, intuitiv und nachhaltig – so werden Lernpfade bei unseren Teilnehmenden ganz neu besetzt. Das Lernen der Zukunft.“ Auch klassische Sicherheitsdienste nutzen Virtual Reality Im Bereich der klassischen Sicherheitsdienste, wie Objektschutz und Veranstaltungssicherheit, wird VR-Training ebenfalls genutzt. Unternehmen wie All Service Sicherheitsdienste und secura protect nutzen VR-Module, um grundlegende Abläufe und unterschiedliche Einsatzsituationen effektiv zu trainieren. Serife Tülay Alkan-Haller, Prokuristin der All Service Sicherheitsdienste, lobt vor allem den unkomplizierten Ablauf der Kooperation und den Praxisbezug der Inhalte: „Die Zusammenarbeit ist unkompliziert und äußerst flexibel. Die Trainingsinhalte sind fundiert und praxisnah. Besonders der Einsatz der VR-Brille hat sich als motivierendes Zusatztool für unsere Mitarbeitenden erwiesen.“ Bei secura protect richtet sich der Blick verstärkt auf den generationsübergreifenden Einsatz der Technologie. Geschäftsführer Vladimir Korneev beschreibt, wie sich VR in Teams mit ganz unterschiedlichen Erfahrungsstufen etabliert: „Natürlich sehen wir, dass jüngere Mitarbeitende besonders schnell mit VR zurechtkommen. Aber auch erfahrene Kolleginnen und Kollegen sind offen und oft sogar überrascht, wie selbsterklärend das Bedienen von den Brillen ist.“ Mit KI und VR in eine neue Trainingsdimension Gemeinsam mit Securitas entwickelt SkillCamp einen intelligenten Assistenten, der Trainings nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgestaltet. Das Besondere: Der smarte Assistent beantwortet unmittelbar fachliche Fragen, liefert situationsbezogene Antworten und greift auf zertifizierte Inhalte wie die DIN 77200, den § 34a GewO oder firmeninterne Standards zurück. Während des Trainings erkennt das Programm automatisch typische Lernmuster, analysiert Leistungsdaten und macht Vorschläge für gezielte Weiterbildungen. Was vor Jahren noch nach einer Vision klang, wird Realität und bietet direkte Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter. „Der Assistent bietet schnelle, situationsbezogene Unterstützung direkt vor Ort bei Unsicherheiten, Nachfragen oder in kritischen Momenten. Gleichzeitig erkennt er individuelle Lernbedarfe und empfiehlt passgenaue Ergänzungstrainings, abgestimmt auf Standort, Aufgabenbereich, Verantwortungsniveau und den konkreten Einsatzort der Securitas Mitarbeiter“, sagt Dominik Contes, Leiter der Securitas Sicherheitsfachschule. Wer frühzeitig auf diese Technologien setzt, profitiert von einer besseren Qualifikation ihrer Mitarbeitenden und einer höheren Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen der modernen Sicherheitslandschaft. Anzeige

14 DSD 3 | 2025 SICHERHEITSTECHNIK SPELL – KI im Einsatz- und Lagemanagement Von Ralf Hettesheimer Leitstellen sind das Nervenzentrum vieler kritischer Infrastrukturen – von Rettungsdiensten über Industrieanlagen bis hin zu großen Gebäudekomplexen. Schon im normalen Betrieb müssen sie bis zu 200 Meldungen pro Stunde verarbeiten. Tritt jedoch eine Großschadenslage ein, sind schnelle Entscheidungen über Sektor- und Organisationsgrenzen hinweg gefragt – und das unter Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. Globale Entwicklungen wie Klimawandel, Urbanisierung und weltweite Vernetzung lassen Krisen häufiger auftreten und ihre Auswirkungen schwerwiegender werden. Fehlen in solchen Momenten integrierte Informationsflüsse, steigt das Risiko von Überlastung und Fehlentscheidungen deutlich. Ein wirksames Krisenmanagement muss deshalb Gefahrenabwehr, Infrastruktur, Wirtschaft, Lieferketten und Bevölkerung gemeinsam in den Blick nehmen. Dafür sind präzise Analysen in Echtzeit und vernetzte Systeme entscheidend – doch in der Praxis überwiegen bislang Insellösungen, und künstliche Intelligenz wird bestenfalls innerhalb der Insellösungen genutzt. Genau an diesem Punkt setzte das vom BMWK Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Heute: BMWE Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) geförderte Forschungsprojekt SPELL an. SPELL startete im Juni 2021 und war auf eine Dauer von drei Jahren ausgelegt. Empolis war als Technologiepartner an SPELL beteiligt. SPELL ist die Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und Lagezentren. Ziel ist es, in Krisensituationen (beispielsweise Großschadensereignissen, Pandemien, Naturkatastrophen oder flächendeckenden Stromausfällen) Maßnahmen zur Gefahrenabwehr, Nothilfe und Versorgung für die Bevölkerung schneller und situationsgerecht zu koordinieren. Dies soll mithilfe von künstlicher Intelligenz erreicht werden. Es ist notwendig, dass wir in Krisensituationen unsere Ressourcen richtig verteilen und auf Basis der vorhandenen Informationen die richtigen Entscheidungen treffen. Eine Voraussetzung dafür ist eine umfassende Übersicht aller relevanten Informationen als Gesamtlagebild und die Vernetzung aller Beteiligten. Das zeigte uns auch gerade die Coronapandemie. Eine fundierte und gute Entscheidung braucht viele Daten für ein umfassendes Lagebild – eine Krise verlangt hingegen nach schnellen Entscheidungen. In diesem Spannungsfeld zwischen guten und schnellen Entscheidungen kann künstliche Intelligenz einen wesentlichen Beitrag leisten, indem durch die KI eine umfangreiche Datenlage berücksichtigt und für die Entscheidungsfindung kompakt aufbereitet dargestellt werden kann. Der Einsatz von KI im Bereich der Unterstützung von Leitstellen und Sicherheitsbehörden hat das Potenzial, die Sicherheit der Bevölkerung erheblich zu verbessern. Die Produkte und Technologien von Empolis spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung innovativer Lösungen für eine effektive Reaktion auf Notfälle und die Gewährleistung einer sicheren Umgebung. Durch den Einsatz von KI können Behörden proaktiv agieren, effizient kommunizieren und ihre Ressourcen optimal nutzen. Es ist klar, dass KI einen tiefgreifenden Einfluss auf die Zukunft der Sicherheit hat und die Bevölkerung in vielerlei Hinsicht schützen kann. Präzise Lagebewertung und Situationsanalyse Die Fähigkeit, komplexe Daten in Echtzeit zu analysieren, ist entscheidend für die effektive Entscheidungsfindung in Notfallsituationen. Eine schnelle Entscheidungsfindung in Krisensituationen ist entscheidend, da sie direkten Einfluss auf den Verlauf und die Auswirkungen der Krise hat. Krisen entwickeln sich dynamisch und unvorhersehbar. Das unterscheidet sie von normalen Notfallsituationen. Durch rasche Entscheidungen können potenzielle Schäden minihat an der Universität Kaiserslautern Informatik studiert und verantwortet als Vice President Delivery bei der Empolis Intelligent Views GmbH, Darmstadt Entwicklungsprojekte für große Behördenkunden. www.empolis.com Ralf Hettesheimer

15 DSD 3 | 2025 miert, Menschenleben gerettet und effektive Maßnahmen zur Bewältigung der Krise ergriffen werden. Verzögerungen können hingegen schwerwiegende Folgen für den weiteren Krisenverlauf haben: Verschlimmerung der Situation, Ressourcenverschwendung oder erhöhtes Risiko für Betroffene. Eine schnelle Entscheidungsfindung basierend auf allen verfügbaren Informationen und Expertisen ist daher essenziell, um in einer Krisensituation angemessen zu handeln. Empolis bietet Lösungen, die mithilfe von KI-Verfahren große Mengen an Informationen aus unterschiedlichen Quellen sammeln, verarbeiten und analysieren können. Dadurch werden Leitstellen in die Lage versetzt, eine präzise Lagebewertung durchzuführen und umfassende Situationsanalysen vorzunehmen. Dies ermöglicht es den Sicherheitsbehörden, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Einsatzkräfte optimal zu koordinieren. Effektive Kommunikation und Informationsverteilung Eine nahtlose und schnelle Kommunikation zwischen den Sicherheitsbehörden in Krisensituationen ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Effektivität der Reaktion und Bewältigung der Krise maßgeblich beeinflusst. Eine reibungslose Zusammenarbeit ermöglicht den Informationsaustausch, den Abgleich von Daten und die Koordination von Ressourcen in Echtzeit. Empolis bietet intelligente Kommunikationslösungen, die es den Leitstellen ermöglichen, wichtige Informationen in Echtzeit zu teilen. Dies verbessert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einsatzkräften und ermöglicht eine effiziente Verteilung von Aufgaben und Ressourcen. Datenschutz und Ethik Bei der Implementierung von GenAI im Sicherheitsbereich ist der Schutz von Daten und die Wahrung ethischer Grundsätze von größter Bedeutung. Sicherheitsbehörden verarbeiten sensible Informationen, und der Missbrauch dieser Daten kann schwerwiegende Folgen für Einzelpersonen und die Gesellschaft haben. Der Einsatz von GenAI kann potenziell neue Datenschutzrisiken mit sich bringen. Es ist daher unerlässlich, robuste Sicherheitsvorkehrungen zu implementieren, um den unbefugten Zugriff zu verhindern. Ebenso müssen ethische Grundsätze wie Fairness, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein bei der Entwicklung und Anwendung von GenAI-Technologien gewahrt werden, um mögliche Diskriminierung und unerwünschte Konsequenzen zu vermeiden. Empolis legt großen Wert auf Datenschutz und die Einhaltung rechtlicher Vorschriften. Die von Empolis entwickelten Produkte und Technologien stellen sicher, dass personenbezogene Daten vertraulich behandelt und nur für legitime Sicherheitszwecke verwendet werden. Ergebnis des Projekts Mit SPELL ist es gelungen, viele sehr unterschiedliche Partner an einen Tisch zu bringen und gemeinsam an einer neutralen Plattformidee zu arbeiten, die sektorenübergreifend nutzbar ist. In einem föderal geprägten Land wie Deutschland ist eine solche Lösung entscheidend, um bei großen Ereignissen schnell, koordiniert und vernetzt handeln zu können. Besonders bei der Datenintegration und den ersten KI-Diensten wurden wichtige Grundlagen geschaffen – ein Schritt hin zu besserer Zusammenarbeit im Krisenfall. Sicherheitstechnik

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