DER SICHERHEITSDIENST

45 DSD 1 | 2025 zuständiges Geschäftsführungsmitglied für den Fachausschuss Wirtschaftsschutz im BDSW RA Dr. Berthold Stoppelkamp Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz Von Rechtsanwalt Dr. Berthold Stoppelkamp BSI-Lagebericht 2024 Im jährlichen Bericht gibt das BSI einen umfassenden Überblick über die Bedrohungen im Cyberraum. Laut BSI ist die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland besorgniserregend. Cyberkriminelle professionalisieren ihre Arbeitsweisen und haben Strukturen für ihre kriminellen Dienstleistungen etabliert. Trotzdem arbeitet das BSI permanent und intensiv an einer Stärkung der Cyberresilienz. www.bsi.bund.de Allianz Risk Barometer 2025 Von über 3.700 weltweit befragten Risikomanagern werden Cybervorfälle, Betriebsunterbrechungen und Naturkatastrophen als die drei größten Geschäftsrisiken eingeschätzt. In Deutschland sind dies ebenfalls die drei Top-­ Geschäftsrisiken. Auf Platz 4 landet global und national die Änderungen von Gesetzen und Vorschriften als Geschäftsrisiko. www.commercial.allianz.com BfV-Flyer„Sabotage stoppen“ Seit 2023 sieht sich Deutschland mit der neuen Bedrohungsform „Sabotage durch ausländische Nachrichtendienste“ konfrontiert. Zu dieser Entwicklung tragen maßgeblich die russischen Nachrichtendienste bei. Der Flyer des BfV sensibilisiert besonders betroffene Personengruppen für entsprechende Anwerbeversuche über soziale Medien und Messengerdienste. www.verfassungsschutz.de UP KRITIS Empfehlungen zur Gewährleistung der Informationssicherheit Der Zweck dieser Best-Practice-Empfehlungen ist es, die wichtigsten Sicherheitsanforderungen an die Lieferanten von Produkten/Dienstleistungen für Kritische Infrastrukturen zu identifizieren und in einer Form zur Verwendung in Vereinbarungen mit dem Lieferanten zu dokumentieren. Unter Lieferanten werden auch Dienstleister und Hersteller im Sinne einer Werkleistung verstanden. www.bsi.bund.de Auch staatliche Akteure müssen Maßnahmen ergreifen, um sich gegen Desinformationskampagnen zu wappnen. Dies umfasst einerseits die Stärkung der Cyberabwehr, um gezielte Angriffe auf Informationsinfrastrukturen abzuwehren, und andererseits eine transparente und proaktive Kommunikation seitens der Regierungen. Wenn offizielle Stellen schnell und glaubwürdig auf Falschinformationen reagieren, lässt sich verhindern, dass sich diese unkontrolliert verbreiten. Internationale Zusammenarbeit ist ein weiterer Schlüssel im Kampf gegen Desinformationskampagnen. Da viele dieser Angriffe von staatlichen oder nicht staatlichen Akteuren mit globalen Interessen ausgehen, sind koordinierte Maßnahmen zwischen Demokratien erforderlich. Institutionen wie die Europäische Union oder die NATO setzen bereits verstärkt auf Strategien zur Bekämpfung von Desinformation, indem sie etwa gemeinsame Aufklärungskampagnen fördern oder Mechanismen zur schnellen Identifikation und Neutralisierung von Fake News entwickeln. Letztlich wird der Kampf gegen Desinformationskampagnen ein fortlaufender Prozess bleiben, der sich an neue technologische Entwicklungen und gesellschaftliche Herausforderungen anpassen muss. Eine resiliente Gesellschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht nur auf Desinformation reagiert, sondern präventiv handelt, um das Vertrauen in demokratische Prozesse, Medien und wissenschaftliche Erkenntnisse langfristig zu stärken. Nur durch eine Kombination aus Bildung, technologischer Innovation und internationaler Zusammenarbeit kann es gelingen, den Einfluss von Desinformationskampagnen als hybride Bedrohung wirksam einzudämmen. WIRTSCHAFTSSCHUTZ

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