38 DSD 1 | 2025 nen. Für den Schutz von Kritischen Infrastrukturen wird man zudem über robustere Mittel der Abwehr sprechen müssen. Toussaint machte deutlich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Behörden und Sicherheitswirtschaft notwendig sei, um klare Handlungsrichtlinien und rechtliche Grundlagen für den Einsatz von Drohnen und deren Abwehr zu schaffen. Nur so können Unternehmen und öffentliche Stellen effektiv auf Bedrohungen durch unerwünschte Drohnen reagieren. Künstliche Intelligenz als Schlüsselfaktor in der Drohnen-Abwehr Ein weiteres Highlight seines Vortrags war die Rolle der künstlichen Intelligenz (KI) beim Drohnen-Einsatz und zur DrohnenAbwehr. Laut Toussaint sei die Entwicklung von KI-Anwendungen äußerst dynamisch. Durch den Einsatz von KI lassen sich Infrastrukturen, Fahrzeuge und Personen sowie Bewegungsmuster erkennen und Verhaltensprognosen erstellen. Diese spielen insbesondere bei der Prävention eine wichtige Rolle. So ermöglicht KI eine intelligente Mustererkennung, die insbesondere bei sich häufig wiederholenden Kontrollmaßnahmen durch Sicherheitspersonal dazu beitragen kann, verdächtige Aktivitäten frühzeitig zu identifizieren und zu reagieren, während die menschliche Aufmerksamkeitsspanne abnimmt. KI-gesteuerte Systeme könnten in Zukunft in der Lage sein, eigenständig Drohnen-Bewegungen zu analysieren und ungewöhnliches Verhalten zu erkennen; lange, bevor es zu einem Sicherheitsvorfall kommt. Die vorab erwähnte Zeitspanne (< 90 Sekunden), die im Fall eines gezielten Schadenseinsatzes von Drohnen für den gesamten Ablauf von der Erkennung bis zur Gefahrenabwehr verfügbar ist, erfordert zwangsläufig die Integration von künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der Einsatzkräfte. Toussaint betonte, dass es noch viele offene Fragen und Herausforderungen gibt, insbesondere in Bezug auf die Zuverlässigkeit und die ethischen Implikationen der KITechnologie. Die bestehenden Systeme sind noch nicht ausgereift und müssen „lernen“. Entscheidungen zu treffen, bliebe am Ende jedoch dem Bediener beziehungsweise Nutzer vorbehalten. Gleichwohl sei es vor dem Hintergrund des„Lernens“ erforderlich, dass die KI hinreichend Daten erhält. Fazit: Drohnen als Chance und Risiko in der Sicherheitswirtschaft Abschließend wies Cornelius Toussaint darauf hin, dass Drohnen für die Sicherheitswirtschaft sowohl Chancen als auch Risiken darstellen. Auf der einen Seite können Drohnen innovative Lösungen bieten, die das Sicherheitsniveau erheblich steigern können, sei es durch die Überwachung großer Areale, die Durchführung von spontanen Patrouillenflügen, die Unterstützung im Havarie- und Notfallmanagement oder die Analyse von Bewegungsmustern. Auf der anderen Seite bleibt die Drohnen-Abwehr eine komplexe Herausforderung, die technische, rechtliche und ethische Fragen aufwirft. Die rasanten Entwicklungen im Bereich der DrohnenTechnologie wie auch der Integration von künstlicher Intelligenz bieten dabei eine besondere Möglichkeit, sowohl den Drohnen-Einsatz als auch die Drohnen-Abwehr effizienter zu gestalten. Toussaint forderte die anwesenden Sicherheitsexperten und Unternehmer dazu auf, Drohnen und KI stärker in ihre Sicherheitskonzepte zu integrieren und damit eine aktive Rolle in der Entwicklung und Etablierung von Standards zu spielen. Nur durch kontinuierlichen Austausch, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie durch ein starkes Engagement für regulatorische Anpassungen könne das Potenzial dieser Technologien voll ausgeschöpft werden. Die fortschreitende Digitalisierung sowie die zunehmende Bedeutung von Drohnen und KI verändern die Sicherheitslandschaft. Unternehmen und Behörden sind gefordert, sich „jetzt“ auf diese Veränderungen einzustellen, um den neuen Herausforderungen und Chancen gerecht zu werden. Der Vortrag von Cornelius Toussaint machte klar, dass die Zukunft der Sicherheitswirtschaft ohne die Integration von Drohnen und KI kaum mehr vorstellbar ist. Trotz einer Spannweite von knapp 3 Metern ist der Songbird ab einer bestimmten Höhe unauffällig, da er geräuscharm ist. Gleichwohl bewegt er sich schnell und kann bis zu 4,4 Kilogramm transportieren. SICHERHEITSTECHNIK Via Livestream können Bilder der SongbirdOnbord-Kamera auf eine mobile Einsatzleitstelle übertragen und ausgewertet werden.
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