27 DSD 1 | 2025 „Wir brauchen beides – sowohl einen starken Fokus auf eine qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung unserer Belegschaft als auch die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber.“ Gunnar Dachrodt, Personalleiter in der KÖTTER Unternehmensgruppe Benefits, Kampagnen und Gehalt Dem Fachkräftemangel kann zudem mit diversen Kampagnen und Benefits für Mitarbeitende begegnet werden. Der klassische und häufig belächelte Obstkorb ist hier allerdings nur eine Möglichkeit von vielen. Nicht zu vernachlässigen sei allerdings allem voran eine faire Entlohnung, denn wenn eines klar ist: Das Leben wird teurer. „Nach wie vor ist das Gehalt der wichtigste Faktor“, sagt auch Franz Braun von Baramundi Software. Doch nicht jedes Unternehmen kann überdurchschnittlich gut bezahlen. „Wer als Mittelständler gegen Großkonzerne bestehen will, muss sich anstrengen und zusätzliche Anreize schaffen: Essenszuschuss, großzügige Urlaubsregelungen, flexible Arbeitszeiten, umfassende Homeoffice-Angebote, Bonus für Mitarbeiter, die Mitarbeiter anwerben, Investition in Aus- und Weiterbildung sowie Kinderbetreuungsangebote sind Maßnahmen, die dagegen ins Feld geführt werden können“, ergänzt er. Der Sicherheitsdienstleister KÖTTER Security sieht sich als Familienunternehmen außerdem dafür verantwortlich, die richtige Botschaft nach außen zu tragen und zu zeigen, was sie als Arbeitgeber auszeichnet. Dazu zählen soziale Verantwortung, nachhaltiges und wertebasiertes Handeln, Arbeitsplatzsicherheit oder auch Verlässlichkeit. Auch flexible Arbeitszeiten und -orte, wenn das der Aufgabenbereich erlaubt, seien beliebt bei Mitarbeitenden und auch nötig. Bestehende Mitarbeitende nicht vergessen Neue Mitarbeitende sind richtig und wichtig, jedoch wird häufig vergessen, dass es nicht nur um die Mitarbeitergewinnung geht, sondern auch um die Bindung von langjährigen Kollegen an das Unternehmen. „Unsere längsten Mitarbeiter sind seit der Gründung des Unternehmens vor 25 Jahren dabei. Wer seine Mitarbeiter langfristig binden will, muss großen Wert auf die Entwicklung einer konsistenten Firmenkultur legen und die Beschäftigten frühzeitig in Veränderungsprozesse einbinden. Mitarbeitern, deren Bedürfnisse ernst genommen werden und die sich gut informiert fühlen, fällt es leicht, sich mit ihrem Unternehmen zu identifizieren und die Stellung zu halten“, erklärt Braun die Situation bei Baramundi. Nur zu erzählen, was für ein toller Arbeitgeber man ist, sei laut Dachrodt auf lange Sicht nicht ausreichend. Unternehmen müssen auch tätig werden: „Es liegt an uns allen, die Arbeitsbedingungen in unserem Unternehmen so attraktiv zu gestalten, dass die Menschen gerne hier arbeiten. Natürlich zählen dazu auch eine faire und attraktive Bezahlung und Benefits für die Mitarbeitenden sowie Perspektiven zur Weiterentwicklung, eine ausgewogene Work-Life-Balance, gute und wertschätzende Führung, aber allem voran müssen wir eine hohe, langfristige Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden erreichen.“ Zufriedenheit mit Hilfe Der Einsatz von moderner Technik und Lösungen sei hierbei eine Möglichkeit, um die Zufriedenheit zu steigern. Mitarbeitende sollen hierbei nicht ersetzt, sondern entlastet und ihnen die Möglichkeit geboten werden, sich auf die wirklich wichtigen Aufgaben und Prozesse in einem Unternehmen zu fokussieren. Automatisierung von Routinetätigkeiten setze große Mengen an produktiver Arbeitskraft frei. Der Fokus auf Mitarbeiterzufriedenheit auch auf diesem Weg sei nötig, um Mitarbeiter zu werben und zu halten, wie Franz Braun angibt. WIRTSCHAFT UND POLITIK
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