9 DSD 4 | 2024 GELD UND WERT 2024 – weitere Herausforderungen für die Geld- und Wertdienstleister aus Sicht des Vorstandes Von Ingo Hartmann Die Hoffnungen für 2024 waren für die meisten unserer Mitgliedsunternehmen auf wirtschaftliche Konsolidierung und Wachstum ausgerichtet. Mit Elan und Schwung sollten die „liegengebliebenen“ Aufgaben aus den Pandemiejahren nun endlich aufgearbeitet werden. Leider belehrte uns die Realität eines Besseren. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie sowie die aktuellen geopolitischen Krisen spüren unsere Mitglieder weiterhin enorm und bereiten uns Kopfzerbrechen. Von der Bundespolitik erwarteten wir eine angemessene Unterstützung unserer spezifischen Branche. Leider gingen wieder alle wirtschaftlichen Hilfspakete an unseren Unternehmen vorbei bzw. wurde unsere Branche obendrein mit der Einführung der Mautpflicht für unsere Fahrzeuge ab 3,5 t weiter ökonomisch straff belastet. Das Parken in der zweiten Reihe wurde uns ebenfalls versagt. Unterm Strich alles gesetzliche Entscheidungen, die unseren Mitarbeitenden die Freude an ihrer Arbeit nicht„versüßen“. Auch mit Hinblick auf die längst überfällige Überarbeitung unserer Unfallverhütungsvorschriften, die uns bereits seit zwei Jahrzehnten umtreibt, kommen wir nicht wirklich effektiv und zum Nutzen aller Interessenvertreter zügig voran. Die Konzeption, die Umsetzung und Verwirklichung von Sicherheit liegen in den Händen der jeweiligen, einzelnen Unternehmensakteure, denen es zunehmend schwieriger gelingen dürfte, alle Rahmenbedingungen und besonderen Interessen der Kunden und Beschäftigten unter„einen Hut“ zu bekommen. Unsere Tarifpolitik stellt uns vor neue Herausforderungen in der Kommunikation und in der Zusammenarbeit mit unseren Beschäftigten. Unverständlicherweise gehen hier gerade die gewerkschaftlichen Forderungen mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Unternehmen weit auseinander. Die Digitalisierung in den Zahlungssystemen setzt sich weiter fort und ist verbunden mit dem verstärkten Einsatz elektronischer Zahlungsmittel. So komfortabel und schnell elektronische Zahlungsmittel sein können, so akut sind diese an die sichere Funktionalität und Betriebsbereitschaft modernster Netzinfrastrukturen gebunden. Einen flächendeckenden Ausfall von Datenleitungen/ Internet, Stromausfälle, den Verlust der EC- bzw. Kreditkarte oder das einfache Nichtfunktionieren hat vielleicht jeder schon einmal erlebt. Wir appellieren hier an die Politik und die weiteren Wirtschaftsbeteiligten wie die Europäischen Zentralbank, die Deutsche Bundesbank, Sparkassen, Banken, die Versicherungsunternehmen, den Handel und öffentliche Auftraggeber, über die Jahre gewachsene Strukturen in der Kreditwirtschaft und im Handel sowie in der Wertdienstleister-Branche nicht vorschnell aufzugeben und den Unternehmen der Branche die notwendige Zeit zum erforderlichen Strukturwandel einzuräumen. Es kommt wieder auf unser Durchhaltevermögen und unsere Innovationskraft an. Geschäftsführer der DWSI Geld- und Wert-Logistik GmbH & Co. und stellv. Vorstandsmitglied der BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste www.dwsi.de Ingo Hartmann
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