72 DSD 4 | 2024 DAS LETZTE WORT Deutschland kann das Von Rechtsanwältin Cornelia Okpara … war das Motto des Deutschen Arbeitgebertags 2024, der am 22. Oktober in Berlin stattfand. Er diente als Plattform für intensive Diskussionen über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen Deutschlands. Organisiert von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), brachte die Veranstaltung zahlreiche Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um Lösungen für zentrale Themen, wie Wettbewerbsfähigkeit, Wirtschaftswachstum, Bildung und soziale Sicherheit, zu erörtern. Ein zentrales Thema war die Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums in Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck betonten in ihren Reden die Notwendigkeit nachhaltiger Reformen, um die deutsche Wirtschaft langfristig zu stärken. Dabei ging es vor allem um die Schaffung neuer Wachstumsimpulse und die Modernisierung der Wirtschaft. Experten wie der ehemalige Ministerpräsident Roland Koch und PwC-Vertreterin Daniela Geretshuber nahmen an den Diskussionen teil und betonten die Bedeutung von Innovation und Unternehmensstrategien zur Stärkung der Wirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Frage, wie der Sozialstaat zukunftsfähig bleiben kann. Politiker wie Yasmin Fahimi (DGB), Christian Dürr (FDP) und Ricarda Lang (Grüne) debattierten über die Herausforderungen des Sozialversicherungssystems und die notwendige Balance zwischen sozialen Leistungen und wirtschaftlicher Stabilität. Der Deutsche Arbeitgebertag diente auch als Bühne für die Verleihung des „Arbeitgeberpreises für Bildung“, der an Projekte vergeben wird, die das Bildungssystem stärken. In diesem Jahr lag der Fokus auf „Zukunftskompetenzen“, um sicherzustellen, dass Deutschland im globalen Wettbewerb weiterhin Spitzenkräfte ausbildet. Bürokratie: größte Wachstumsbremse Die zentrale Botschaft: Deutschland muss drastisch Bürokratie reduzieren. So nennen 88 Prozent der Arbeitgeber und 70 Prozent der Bevölkerung den „Abbau von Bürokratie für Bürger und Unternehmen“ auf die Frage, was wichtig sei, um Deutschland besser durch aktuelle und künftige Krisen zu führen. Die Werte sind sogar im Vergleich zum Jahr 2023 nochmals gestiegen (Unternehmer: 85 %, Gesamtbevölkerung: 60 %). Auch bemerkenswert: Die Anhänger aller im Bundestag vertretenen Parteien plädieren mehrheitlich für weniger Bürokratie. 95 Prozent der Unternehmer schätzen die Belastung durch Vorschriften und Regulierungen als„sehr stark“ oder „stark“ ein. Unnötige Bürokratie kostet Zeit, hemmt die ökologische Transformation und bremst die Wirtschaft. Besonders belastet sind kleine und mittlere Unternehmen. Das bemängeln auch unsere Mitgliedsunternehmen in starken Maßen. Gerade die Vermeidung von Mehrfachüberprüfungen der Zuverlässigkeit wäre eine große Entlastung. Das Nebeneinander von teilweise vier verschiedenen Zuverlässigkeits-/ Sicherheitsüberprüfungen für ein und dieselbe Tätigkeit mit Anfragen bei denselben Behörden führt für diese zu einer unnötigen Belastung und damit einhergehend zu starken Verzögerungen in der Abarbeitung. Im Zweifel steht der Mitarbeiter nach Abschluss der letzten Überprüfung für die vorgesehene Verwendung dann nicht mehr zur Verfügung. Arbeitsminister Heil kündigte noch für November den Entwurf eines neuen Arbeitszeitgesetzes an. Auch hier sind neue Belastungen für die Unternehmen und unsere Branche zu befürchten. Zusammenfassend war der Deutsche Arbeitgebertag 2024 geprägt von zukunftsorientierten Debatten über Wirtschaftsreformen, Bildung und soziale Sicherheit, die das Ziel haben, Deutschland wettbewerbsfähiger und widerstandsfähiger für die kommenden Herausforderungen zu machen. Mittlerweile ist die Ampelkoalition gescheitert und am 23. Februar 2025 wird es Neuwahlen geben. Angekündigte Gesetzesvorhaben werden nun in der Regel nicht mehr zu Ende gebracht werden. Komm. Hauptgeschäftsführerin des BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft RAin Cornelia Okpara
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