DER SICHERHEITSDIENST

51 DSD 4 | 2024 WIRTSCHAFTSSCHUTZ zuständiges Geschäftsführungsmitglied für den Fachausschuss Wirtschaftsschutz im BDSW RA Dr. Berthold Stoppelkamp das Magazin„Newsweek“ schreibt, bei einer Geschäftsreise nach Boston (USA) verschwunden sei und es seit dem 18. September kein Lebenszeichen mehr von ihm gebe. Unni Grøndal, Pressechefin des Polizeibezirks Oslo, sagte gegenüber „Newsweek“: „Der Bezirk der Polizei von Oslo hat eine Vermisstenmeldung erhalten. Es wird bearbeitet, um möglicherweise Maßnahmen zu treffen.“ Die norwegische Polizei hat inzwischen einen internationalen Haftbefehl gegen Jose erlassen. Holger Köster, Vorsitzender des BDSWFachausschusses Wirtschaftsschutz, sieht sich durch den Anschlag in seiner Ansicht bestärkt, den Vorgaben des Lieferkettengesetzes sorgsamer Rechnung zu tragen. Der Einsatz von Technologien wie Blockchain, so Köster, könne helfen, die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen. Dadurch könnten Unternehmen den Ursprung von Produkten und Materialien besser nachverfolgen und sicherstellen, dass sie von vertrauenswürdigen Quellen stammen. (Siehe auch den Beitrag: „Die Lieferkette sicherer machen!“ auf Seite 48) Die Reaktionen auf diesen Angriff gingen weit auseinander. Der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, hat den Angriff als „herausragend“ gewürdigt. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vertrat er die Auffassung, dass sich trotz der noch offenen Frage nach der Urheberschaft sagen lasse, „dass dies eine äußerst professionelle und herausragende geheimdienstliche Operation war“. Deutlich anders hingegen ist die Position des früheren CIA-Direktors Leon Panetta. Gegenüber dem Sender CBS meinte er: „Ich glaube nicht, dass es irgendeinen Zweifel daran gibt, dass es sich um eine Form des Terrorismus handelt.“ Der Berliner„Tagesspiegel“ resümierte am 26. September angesichts der Vorgänge im Nahen Osten: „Die Attacke auf Pager und Walkie-Talkies im Libanon zeigt …, wie effektiv Angriffe auf Software- und Hardwarelieferketten sein können. … Das könnte nun auch zur Nachahmung führen, fürchten Analysten.“ Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz Von Rechtsanwalt Dr. Berthold Stoppelkamp Bitkom-Studie: Wirtschaftsschutz 2024 Die Zahl digitaler Angriffe auf deutsche Unternehmen steigt 2024 weiter an. 74 Prozent der Firmen sind von Datendiebstahl betroffen. Der Gesamtschaden durch Cybercrime beträgt 178,6 Mrd. Euro. Ransomware und Phishing stellen die häufigsten Angriffsformen dar. Auch analoge Angriffe wie Diebstahl physischer Dokumente und das Abhören von Gesprächen nehmen zu. www.bitkom.org BKA-Bundeslagebild Korruption 2023 Die Zahl der Korruptionsstraftaten ist 2023 um 6,7 Prozent auf 3.841 angestiegen. Die aktuellen Fallzahlen bleiben jedoch unter dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Die Anzahl der im Zusammenhang mit Korruption festgestellten Begleitdelikte sank hingegen deutlich um 30,9 Prozent auf 815. www.bka.de BKA-Bundeslagebild Organisierte Kriminalität 2023 Der wirtschaftliche Schaden aus Organisierter Kriminalität in Deutschland hat sich 2023 mehr als verdoppelt. Die Schäden erreichten mit 2,7 Mrd. Euro einen neuen Höchstwert. Besonders im Bereich Cyberkriminalität sind die Schäden stark gestiegen und machten 1,7 Mrd. Euro aus. www.bka.de BSI: NIS-2-Betroffenheitsprüfung Die NIS-2-Betroffenheitsprüfung gibt eine automatisierte Ersteinschätzung, ob ein Unternehmen vom NIS-2-Umsetzungsgesetz betroffen ist. Sie erläutert, was dieser Status bedeutet und welche Pflichten durch den Gesetzgeber vorgezeichnet sind. Sie dient lediglich als Orientierungshilfe und ist im Ergebnis rechtlich nicht bindend. www.bsi.bund.de

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