32 DSD 4 | 2024 WIRTSCHAFT UND POLITIK Sicherheitslage 2024 Von Reinhard Rupprecht In der Ausgabe 2I2024 des DSD wurde die Kriminalitätsentwicklung anhand der PKS skizziert und darauf basierend eine Prognose für das Jahr 2024 erstellt. Der nachfolgende Beitrag analysiert Trends in der Entwicklung der Sicherheitslage am Ende dieses Jahres. Einflussfaktoren Um Kunden optimal beraten zu können, muss der Sicherheitsdienstleister über die unternehmensspezifischen Schutzbedürfnisse hinaus auch die unternehmensübergreifende Sicherheitslage auf der Grundlage überregionaler Einflussfaktoren berücksichtigen. Und er muss dabei – auch über sein Dienstleistungsportfolio hinaus – alle Bedrohungen einbeziehen, die sich auf Mitarbeiter, Einrichtungen und Tätigkeitsfelder seiner Kunden auswirken können, physische Bedrohungen, Wirtschaftskriminalität oder Cybercrime, Risiken für Security wie für Safety. Die „Großwetterlage“ der Bedrohungen wird derzeit vor allem beeinflusst durch • eine wirtschaftliche Rezession mit der Folge finanzieller Engpässe bei Unternehmen wie bei privaten Haushalten, • geopolitische Ereignisse, vor allem die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, • Machtpolitik und wirtschaftspolitische Aufrüstung Chinas, • technologische Innovationssprünge in der Digitalisierung und der Entwicklung künstlicher Intelligenz mit ambivalenten Auswirkungen auf Cybersecurity, • Klimaveränderungen und Naturkatastrophen mit verheerenden Auswirkungen. Gesamtkriminalität und Bedrohungen im öffentlichen Raum Die in der PKS registrierte Gesamtkriminalität ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent auf 5,94 Millionen angewachsen. Kriminalitätsforscher des BKA sehen die Ursachen vor allem in drei Einflussfaktoren: Zunahme der Mobilität Vizepräsident des BKA a.D., Ministerialdirektor beim BMI a.D. und heute als unabhängiger Berater in Sicherheitsfragen tätig Reinhard Rupprecht Bild: # 2153383852 / istockphoto.com
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