DER SICHERHEITSDIENST

20 DSD 4 | 2024 Trays für mehr Effizienz in der Bargeldlogistik Von Wolfgang Kneilmann Die Bargeldversorgung ist Teil der Kritischen Infrastrukturen in Deutschland und elementar für eine funktionierende Volkswirtschaft. Angesichts einer schwankenden Bargeldnachfrage und steigender Kosten müssen Bereitstellung und Transport von Banknoten und Münzen möglichst effizient erfolgen. Kleine standardisierte Transport-Container könnten helfen, Prozesse in der Bargeldlogistik zu optimieren und so Kosten einzusparen. 1 https://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/zahlungsverhalten-in-deutschland-2023-934828 Bargeld ist hierzulande nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel. Die Menschen in Deutschland haben laut Deutscher Bundesbank1 im Jahr 2023 mehr als die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen getätigt. Als wichtiger Teil eines komplexen Systems sorgen Geld- und Werttransportunternehmen dafür, dass Bargeld zur richtigen Zeit am richtigen Ort in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Die Prozesskette dafür reicht von der Ausgabe durch Geschäftsbanken über die flächendeckende Distribution mit entsprechendem Transport- und Logistikaufwand, die Prüfung und Zählung in Cash-Centern bis hin zur Aussortierung am Ende des Lebenszyklus. Dabei sind Anforderungen wie die flexible Bereitstellung bei Nachfrageschwankungen, die zuverlässige Bargeldversorgung auch in der Fläche sowie die Krisenprophylaxe und -resilienz zu erfüllen. Hinzu kommen verstärkt Aspekte einer nachhaltigen Logistik, wie beispielsweise die Abfallvermeidung und Ressourcenschonung beim Transport von Banknoten zwischen den Teilnehmern im Bargeldkreislauf. Die Bargeldlogistik hat großes Optimierungspotenzial In der derzeitigen Form ist der Aufwand für den Transport, den Betrieb der Cash-Center und das Handling der Banknoten bei der Bereitstellung verhältnismäßig hoch und steht damit unter verschärftem Optimierungsdruck im Sinne von Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen. Es gilt also die richtigen Stellschrauben zu finden, um diese Prozesskette zu vereinfachen. Der Weg dorthin führt, unabhängig von der Branche und den konkreten Aufgaben, in der Regel über drei Schritte: Abläufe zu verschlanken und stärker zu automatisieren sowie die Komplexität in den Arbeitsschritten durch standardisierte Tools und Verfahren zu reduzieren. Der Branchenmonitor Geld- und Wertdienste listet dafür unter anderem innovative Einzahlungs- und Geldbearbeitungslösungen, Scanner-Technik für die beleglose Übergabe von Werten, die onlinebasierte Legitimationsprüfung abholberechtigter Transporteure, eine digitale Geldbestellplattform und den Einsatz emissionsfreier Fahrzeuge auf. Großes Optimierungspotenzial bietet zudem ein neuer Ansatz für den Transport und die Aufbewahrung geprüfter und gezählter Banknoten. Beim bestehenden Ablauf werden die Noten banderoliert, gebündelt und verpackt. Dieser Prozess ist nicht nur durch die einzelnen Arbeitsschritte komplex und damit kostenintensiv. Er erzeugt auch reichlich Einwegabfall und Plastikmüll, was unter ökologischen Gesichtspunkten wenig vorteilhaft ist. Die Standardisierung der Transportbehältnisse könnte für einen Effizienzschub in der Bargeldlogistik sorgen. Vorbild für eine derartige Lösung sind die Millionen von Frachtcontainern, wie sie auf Hochseeschiffen, Standardisierte Trays reduzieren den Transportaufwand von Banknoten. Quelle: G+D Mitglied der Geschäftsführung von Giesecke+Devrient Currency Technology und Leiter der Division Currency Management Solutions www.gi-de.com Wolfgang Kneilmann GELD UND WERT

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