DER SICHERHEITSDIENST

14 DSD 4 | 2024 Bargeldlose Gesellschaft = hilflose Gesellschaft – Resilienz der Gesellschaft in Zeiten des digitalen Wandels „Bargeldlose Gesellschaft = hilflose Gesellschaft“ war das Thema der öffentlichen Veranstaltung im Vorfeld der Jahresmitgliederversammlung der BDGW am 13. November 2024 in Berlin. Es trafen sich Vertreter der Geld- und Wertdienste mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die Auswirkungen des leider stetig schwindenden Bargeldgebrauchs auf die Resilienz der Gesellschaft und des Bargeldkreislaufs zu diskutieren. In seiner Begrüßungsansprache betonte der Vorstandsvorsitzende der BDGW, Michael Mewes, die Bedeutung einer ausgewogenen Lösung im Umgang mit Bargeld und digitalen Zahlungsmethoden, um die gesellschaftliche Resilienz zu wahren.„Die fortschreitende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs stellt uns vor neue Herausforderungen. Es gilt, die Menschen in ihrer Vielfalt nicht abzuhängen“, so Mewes. Florian Graf, Staatssekretär und Chef der Senatskanzlei des Landes Berlin, richtete ein Grußwort an die Teilnehmer. In seiner Rede unterstrich er die Notwendigkeit, auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung die Bargeldnutzung als Grundpfeiler der sozialen Teilhabe zu bewahren. Im Rahmen der Veranstaltung wurden spannende Impulsvorträge gehalten. Esther Uleer, Staatssekretärin für Zentrales und Verbraucherschutz sowie Amtschefin der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz in Berlin, betonte, dass der Verlust von Bargeldnutzung besonders vulnerable gesellschaftliche Gruppen benachteilige. Sie wies auf die Notwendigkeit hin, den Zugang zu Bargeld für alle zu gewährleisten, um soziale Isolation zu verhindern. Stefan Hardt, Leiter des Zentralbereichs Bargeld der Deutschen Bundesbank, beleuchtete die Perspektive der Finanzinstitution. Er erläuterte, wie die Deutsche Bundesbank auf die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs reagiert und wie wichtig es sei, Maßnahmen zu ergreifen, um Bargeld als zentralen Bestandteil der Wirtschaftsordnung zu sichern. Der freie Journalist und Lektor Hakon von Holst kritisierte die Tendenz, Bargeld zunehmend zu verdrängen, und warnte vor den möglichen gesellschaftlichen Folgen einer rein bargeldlosen Gesellschaft. Er stellte die Entwicklung des Umgangs mit dem Thema Bargeld auf europäischer Ebene vor und stellte einen kleinen anschaulichen Vergleich zum digitalen Euro dar. Im Anschluss an die Impulsvorträge fand eine Podiumsdiskussion statt. Diskutiert wurde die Frage, wie die Gesellschaft angesichts des digitalen Wandels widerstandsfähig bleiben kann und welche Rolle Bargeld in diesem Prozess spielt bzw. spielen muss. Teilnehmer der Diskussion waren Stefan Hardt, Leiter des Zentralbereichs Bargeld der Deutschen Bundesbank, Michaela Schröder, Mitglied der GeBilder: Thomas Beutel Fotografie Hakon von Holst, Freier Journalist und Lektor (v.l.) Moderator Oliver Arning, Michaela Schröder, Kolja Gabriel, Frank Hakelberg, Stefan Hardt und Dr. Friedemann Berg GELD UND WERT

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