28 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Schutz durch Sichtbarkeit: Body-Cams mit Frontdisplay als Mittel zur Gewaltprävention Die Sicherheitsbranche sieht sich zunehmend mit Herausforderungen durch verbale und körperliche Übergriffe konfrontiert. Diese Vorfälle belasten nicht nur das Personal psychisch und physisch, sondern führen auch zu einer erhöhten Anzahl von Krankheitstagen und erschweren die juristische Verfolgung der Täterinnen und Täter. In diesem Kontext gewinnen technologische Hilfsmittel wie Body-Cams an Bedeutung. Die Geräte bieten nicht nur präventiven Schutz, sondern stärken auch das Sicherheitsgefühl der Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit. Laut einer Umfrage im DGB-Faktenbuch „Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen und privatisierten Sektor“ haben 67 Prozent der Befragten innerhalb von 24 Monaten verbale und körperliche Gewalt erlebt. Der VBG- Securityreport 2023 identifiziert Konfrontationsunfälle als zweithäufigste Unfallursache in der Sicherheitsdienstleistungsbranche. Gewaltprävention und deeskalierende Maßnahmen sind daher zentrale Elemente des Arbeitnehmerschutzes. Hierbei spielen Body-Cams eine Schlüsselrolle, da sie nicht nur zur Deeskalation beitragen, sondern im Falle einer Konfrontation zur Verfolgung der Täter beitragen. Die Vorteile einer Body-Cam mit Frontdisplay Die Ausstattung mit einer Body-Cam entlastet Sicherheitskräfte spürbar im Umgang mit Konfliktsituationen. Die sichtbare Kamera mit Frontdisplay schreckt potenzielle Angreifer ab, da diese sich bewusst sind, dass ihre Handlungen aufgezeichnet werden könnten. Warum das Frontdisplay wichtig ist? Diese Funktion ermöglicht es, dass das Gegenüber sich selbst in der Kamera sieht, was oft zur Deeskalation beiträgt. Dadurch entsteht eine zusätzliche und wichtige Sicherheitsstufe. Nur bei weiterer Eskalation wird die Aufnahme, nach vorheriger Ankündigung, gestartet. Das aufgezeichnete Material dient als unparteiischer Beweis vor Gericht und unterstützt die strafrechtliche Verfolgung. Es schützt nicht nur vor falschen Anschuldigungen gegen Sicherheitskräfte, sondern hilft auch bei der Identifizierung von Tätern. Somit fördern Body-Cams nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern sind auch ein wichtiges Mittel zum Arbeitnehmerschutz. Zur sicheren Anwendung werden die Trägerinnen und Träger der Body-Cams vor ihrem Einsatz speziell geschult. Diese Schulungen umfassen technische und rechtliche Aspekte sowie Deeskalationstechniken zur effektiven Konfliktbewältigung. Die Schulung stellt sicher, dass das Personal in der Lage ist, die Geräte korrekt zu bedienen und in kritischen Situationen besonnen zu reagieren. Fallbeispiel: Ordnungsamt Duisburg Die datenschutzkonforme Verwendung der NetCo Body-Cam findet in verschiedenen Sicherheitsbranchen Anwendung. Seit April 2022 nutzt auch der Außendienst des Bürger- und Ordnungsamts der Stadt Duisburg die Kameras. Nach einer Testphase mit 20 Body-Cams wurden alle Außendienstmitarbeitenden damit ausgestattet. Thorsten Bleckmann, Leiter des städtischen Außendienstes, berichtet von der positiven Wirkung der Kameras: „Erst mal ist die Kamera nur präsent, dann gibt es die Möglichkeit, lediglich das Display einzuschalten, und nur, wenn sich die Lage immer noch nicht beruhigt hat und weiter eskaliert, starten wir eine Aufnahme. Die Feedbacks, die ich von den Mitarbeitenden habe, sind durchweg positiv.“ Seit Einführung der Body-Cams sei ein deutlicher Rückgang an Übergriffen zu verzeichnen. Fallbeispiel: Deutsche Bahn Sicherheit Seit 2017 setzt die DB Sicherheit erfolgreich auf Body-Cams, um Vorfälle präventiv zu verhindern. Das Hauptziel ist die Deeskalation mit dem Display, welches für die betroffenen Personen sichtbar ist. Diese Technologie wird sowohl auf Bahnhöfen als auch bei der DB Regio in der Fahrkartenkontrolle und im Servicebereich eingesetzt. Marcus Schermann, CTO Security, beschreibt den Einsatz so:„Wenn unsere Mitarbeitenden auf www.netco.de Bilder: NetCo
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