DER SICHERHEITSDIENST

26 DSD 1 | 2024 LUFTSICHERHEIT BDLS 2024 – was uns bewegt Von Alexander Borgschulze Seit Herbst 2023 hat der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen ein neuaufgestelltes Präsidium. Alexander Borgschulze vertritt als neuer Präsident gemeinsam mit Vizepräsidentin Nicole Oppermann und den Vizepräsidenten Oliver Damer, Peter Haller, Christian Huber und Tobias Soppart nun die Interessen der deutschen Luftsicherheitsunternehmen, die sich im BDLS organisiert haben. Die letzten Jahre sind nicht spurlos an den deutschen Luftsicherheitsunternehmen und den anderen Akteuren der Luftsicherheit vorübergegangen. Image der Luftsicherheit Wie in allen Bereichen der Wirtschaft wird es auch für die Luftsicherheitsunternehmen zusehends schwieriger, für offene Stellen geeignetes und vor allem langfristig verfügbares Personal zu finden – und das, obwohl mittlerweile ein beachtliches Lohnniveau erreicht ist. Die 2023 gestartete Social-Media-Kampagne #MachwasmitSicherheit des BDLS soll Vorurteile gegenüber den Tätigkeiten abbauen und das Berufsfeld bekannter und attraktiver machen. Gleichzeitig soll die Kampagne eine Wertschätzung für die Menschen sein, die bereits in diesem Berufsfeld arbeiten. Wir sind aber weiterhin davon überzeugt, dass es einer grundlegenden Veränderung und Aufwertung des Berufsbildes bedarf, deshalb verfolgen wir mit unseren Partnern die Idee einer Entwicklung des Fortbildungsberufs „Fachkraft für Luftsicherheit“. Dass das Image des Berufsfeldes allein nicht ausschlaggebend für neue Bewerber ist, ist kein Geheimnis. Tarifpolitik Die tarifliche Entwicklung allein der letzten beiden Jahre ist beachtlich und stellt die Unternehmen vor immer größere finanzielle Herausforderungen. Durch den 2022er-Entgelttarifvertrag wird seit dem 1. Januar 2024 bundesweit der gleiche Lohn in den jeweiligen Lohngruppen gezahlt – das Erhöhungspaket hatte ein Volumen von bis zu 28,2 Prozent. 2023 kamen Erhöhungen der Zeitzuschläge und ein Tarifvertrag über Führungskräftezulagen hinzu. Der Ausgleich dieser Zusatzkosten über Preisanpassungen wurden bislang von den Auftraggebern abgelehnt. Umso unverständlicher waren deshalb die an uns gerichteten Forderungen der Gewerkschaften für das Jahr 2024, die das Gesamtvolumen auf nahezu 25 Prozent aufstockten. Zusammen stellt dies für unsere Mitgliedsunternehmen eine nicht verkraftbare Mehrbelastung von rund einer Viertelmilliarde Euro dar. Neue Welt Frankfurt und Berlin Seit 1. Januar 2023 verantwortet Fraport am Flughafen Frankfurt die Organisation, Steuerung und Durchführung der Luftsicherheitskontrollstellen und seit dem Anfang dieses Jahres macht dies die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH für den Berliner Flughafen. Zwischenzeitlich hat auch der Betreiber des Flughafens Köln/Bonn seine Bereitschaft erklärt, diese Verantwortung zu übernehmen. Wir als BDLS begrüßen diese Entwicklung insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Komplexität der Herausforderungen in den Operations, die alle Stakeholder am Flughafen – Betreiber und Airlines – gleichermaßen betreffen, außerordentlich und unterstützen die Position des BMI in dieser Thematik ausdrücklich. Letztlich belegen die Erfahrungen am Flughafen Frankfurt, dass diese Veränderung notwendig war und richtig ist. In der Verantwortung der Bundespolizei bleiben in allen Fällen die gesetzliche Rechts- und Fachaufsicht und die Gewährleistungsverantwortung für die Luftsicherheit, der bewaffnete Schutz der Kontrollstellen, die Zertifizierung und Zulassung von neuer Kontrollinfrastruktur sowie die Zertifizierung und Rezertifizierung der Luftsicherheitsassistenten. Diese Aufgaben- und Rollenverteilungen bzw. Bedingungen sind nicht nur qua Gesetz unumstößlich, sondern auch im Sinne der Einhaltung der Sicherheitsstandards absolut richtig und auch weiterhin geboten. Präsident des BDLS Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen Alexander Borgschulze

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