DER SICHERHEITSDIENST

LUFTSICHERHEIT 11 DSD 1 | 2023 Erfolgreicher Start der § 5-Steuerungsübernahme Von Alexander Laukenmann Am 1. Januar ging am Flughafen Frankfurt am Main die Verantwortung für die Finanzierung, Organisation, SteuerungundDurchführungder Luftsicherheitskontrollen gemäß § 5 LuftSiG von der Bundespolizei auf die Flughafenbetreiberin Fraport über. Ein knapp zwei Jahre andauerndes Projekt kommt damit zum Ende und der vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), Bundespolizeidirektion Frankfurt Flughafen und Fraport AG unterzeichnete Beleihungsvertrag aus dem Jahr 2021 tritt in Kraft. Welche Herkulesaufgabe es zu bewältigen galt, zeigt ein (Rück-)Blick auf die wesentlichen Meilensteine der letzten beiden Jahre. Wie sind wir gestartet? Die Idee der Steuerungsübernahme in Frankfurt ist ein gemeinsames Ergebnis von BMI und Flughafenbetreiberin, die lange gereift ist. Für die Umsetzung der Inhalte des Beleihungsvertrages wurde sowohl bei der Bundespolizeidirektion Frankfurt Flughafen als auch bei Fraport im Mai 2021 ein gemeinsames Großprojekt aufgesetzt. Jeder wesentliche Baustein der Steuerungsübernahme wurde dabei in einem eigenenTeilprojekt abgebildet und bearbeitet. Dazu zählten unter anderem die Neuausschreibung von Kontrolldienstleistungen, die Erhebung von Luftsicherheitsgebühren, der Umgang mit der Kontrollinfrastruktur, die zukünftige Ressourcenplanung sowie die operative Steuerung. Das Besondere dabei: DieTeilprojekte wurden sowohl vonMitarbeitenden der Fraport als auch von Kollegen der Bundespolizeidirektion Frankfurt Flughafen besetzt. Im Fokus der Zusammenarbeit stand immer ein konstruktives und offenes Miteinander. Die Teilprojekte lebten vom kontinuierlichen Erfahrungsaustausch, aber natürlich auch von der„Neugier“, neue Ansätze auszuprobieren. So konnten bis zum Jahreswechsel alle Vorbereitungen zur Aufgabenübertragung erfolgreich gemeinsam abgeschlossen werden. Wer übernimmt künftig welche Aufgaben? Durch die Konzentration auf die jeweiligen Kernkompetenzen gewährleisten Bundespolizei und Fraport auch in Zukunft maximale Sicherheit, aber gleichzeitig auch erhöhte Effizienz. Während unter anderem die Zertifizierung von Luftsicherheitsassistenten, die Zulassung von Kontrollinfrastruktur sowie die gesetzliche Fach- und Rechtsaufsicht nachwie vor der Bundespolizei obliegen, hat Fraport nun mehr Verantwortung, aber auch Gestaltungsspielraum. Dazu zählen die Beauftragung und Steuerung von Sicherheitsdienstleistern, die Beschaffung zertifizierter und innovativer Kontrollinfrastruktur und die Ausgestaltung des Qualitätsmanagements sowie der Prozesse an den Spuren. Was bedeutet die Steuerungsübernahme für Frankfurt? Bereits im Rahmen der Vorbereitung der Steuerungsübernahme konnte Fraport erste Pflichten sowie Freiheiten wahrnehmen und so schon früh die Weichen für die Zukunft stellen. Zu den großen Meilensteinen des Projekts gehörten unter anderem das Vergabeverfahren der Sicherheitsdienstleistung und die kurzfristige Beschaffung neuer Kontrolltechnik, aber auch die erste Wissensmitteilung für das kommende Jahr sowie die Transparenzgespräche mit den Airlinekunden. Parallel dazu mussten aber auch Fraport- intern Vorbereitungen für die neue Rolle getroffen werden. Dazu zählte nicht nur der Aufbau neuen Wissens, sondern auch die Schaffung technischer Voraussetzungen. Gemeinsam mit seinen Stakeholdern verfolgt Fraport dabei ein klares Ziel: langfristig Europas beste Sicherheitskontrollen nach Frankfurt zu holen. Die Steuerungsübernahme ist dafür ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wie gestalten wir die Zusammenarbeit mit den Dienstleistern? Damit wir dieser Vision näherkommen, braucht es eine partnerschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer, aber auch zwischen denAuftragnehmern am Standort. Dabei spielen transparenter Austausch und ein gemeinsamer Anspruch an hohe Qualität eine große Rolle. Seit Januar Geschäftsbereichsleiter Aviation der Fraport AG www.fraport.com Alexander Laukenmann

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