DER SICHERHEITSDIENST

GELD UND WERT 24 DSD 4 | 2022 Geld- undWertdienstleister sind wichtiger Teil der Kritischen Infrastruktur Bargeldversorgung für Bürger auch im Krisenfall gewährleisten Von Silke Zöller Silke Zöller Pressesprecherin der BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste Im Rahmen des öffentlichen Teils der Jahresmitgliederversammlung der BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste Anfang November 2022 fand ein intensiver Austausch zwischenWirtschaft, Politik, der Bundesbank sowie Vertretern des Verbraucherschutzes und der zuständigen Fachgewerkschaft statt. Dabei setzten die Teilnehmer ein wichtiges Signal der Einigkeit über die enorm wichtige Rolle des Bargeldes und der damit verbundenen Tätigkeiten der Geld- und Wertdienstleister für die Aufrechterhaltung des Bargeldkreislaufes. Sowohl die Vertreter der Politik, der Bundesbank als auch die Experten der Branche waren sich darüber einig, dass es für die Geld- und Wertbrache weiterer Konkretisierungen im Bereich der Kritischen Infrastruktur bedarf. Neben der Forderung der BDGW nach einer gesetzlichen Regelung zur Annahmepflicht von Bargeld unterstrich der Vorsitzende des Verbandes, Michael Mewes, die KRITIS-Forderung bereits in seiner Begrüßung mit einem simplen, aber essenziellen Beispiel: Die Unternehmen könnten zwar alle erforderlichen Maßnahmen für den Krisenfall ergreifen, seien aber darauf angewiesen, beispielsweise für eine vorrangige Versorgung mit Treibstoff eingeplant zu werden, sonst könne das Bargeld im Zweifelsfall nicht ausgeliefert werden. In ihren Grußworten betonten auch MdB Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, und Michaela Schröder, Mitglied der Geschäftsführung der Verbraucherzentrale Bundesverband e. V., die hohe Relevanz einer ausreichenden und zuverlässigen Versorgung der Bevölkerung durch Geldausgabeautomaten, im Einzelhandel oder auf anderen Wegen. Letztendlich seien es die Verbraucherinnen und Verbraucher, die durch ihre auch zukünftige Nutzung des Bargeldes für dessen Erhalt und Wichtigkeit sorgen. Toncar verdeutlichte, dass es im Interesse der Politik sei, die individuelle Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger, welches Zahlungsmittel genutzt werden soll, aufrechterhalten werden müsse. Vor allem aufgrund der vielen Aufrufe zur Nutzung unbarerer Zahlungsmittel während der Pandemie dürfe die Bedeutung des baren Zahlungsverkehrs nicht weiter verringert werden. Die Bundesregierung setze sich deshalb ganz klar dafür ein, dass das Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel erhalten bleibe und es organisatorisch nicht geschwächt werden darf. Die Bargeldinfrastruktur sei schützenswert und dafür setze man sich auch weiterhin ein – dies sei ein wichtiger Faktor der Daseinsvorsorge. Diesem Aspekt widmete sich auch Michaela Schröder als Vertreterin des Verbraucherschutzes. Eine Unterversorgung durch die Verringerung der Präsenz von Banken bzw. Geldausgabeautomaten im ländlichen Raum und in der Fläche sei ein zunehmendes Problem für Bürgerinnen und Bürger in der Bargeldversorgung. Aber auch die Resilienz sei eines der wichtigsten Themen – wie abhängig sind Verbraucher von Technik, Infrastruktur und wie abhängig ist man bei der Nutzung unbarer Zahlungsmittel tatsächlich. Was passiert bei Ausfällen Kritischer Infrastrukturen? Bargeld sei Michael Mewes, Vorstandsvorsitzender der BDGW Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste MdB Dr. Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen

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