DER SICHERHEITSDIENST

WIRTSCHAFT UND POLITIK 30 DSD 2 | 2022 BDSW trifft Berliner Wirtschaftssenator würde ich mich wohler fühlen als bei einer generellen Ausnahmegenehmigung. Leistungsstarke Polizeischutzhunde, die sich ja nicht mehr in der Ausbildung, sondern in der Fortbildung oder auch in der Einsatzüberprüfung befinden, lassen sich tatsächlich nur sehr schwer bis überhaupt nicht umkonditionieren. Das bedeutet, bei diesen Hunden erfolgen Training und Einsatz in teilweise bereits automatisieren Handlungsketten, und es wäre einfach gefährlich, derartige Risiken einzugehen. Wenn ein Polizeihund im Einsatz einen Menschen beißt beziehungsweise festhält, muss er bei Weisung seines Polizeihundeführers unverzüglich ablassen. Tut er dies nicht, hat er im Polizeieinsatz nichts verloren. Das Risiko, dass bei Änderungen der Ausbildungsmethodik diese automatisierten Abläufe gehemmt oder gar verhindert werden, halte ich nach 20-jähriger Erfahrung in der Polizeihundeausbildung faktisch für viel zu hoch. Die Gesundheit und das Leben von Menschen steht aber immer an erster Stelle! Fazit: Die Ausbildung von Polizeischutzhunden bundesweit zu diskutieren und in Teilen auch zu modifizieren, halte ich für richtig; die Fortbildung bereits einsatzfähiger Polizeischutzhunde hingegen sehe ich bei tierschutzrechtlich beziehungsweise behördlich erzwungenen Maßnahmen zur „Umschulung“ als stark risikobehaftet. Wer übrigens Vergleiche zu anderen, konventionellen Ausbildungsrichtungen von Dienst-, Rettungs- oder Sporthunden – gleich welcher Art – zieht und behauptet, typische zeitgemäße Ausbildungsmethoden seien einfach auf die Ausbildung von Polizeischutzhunden zu übertragen, liegt schlicht und ergreifend falsch! Diese Vergleiche sind nicht nur unzulässig, sondern sogar albern. Am 25. April 2022 haben der Vorsitzende der Berliner BDSW-Landesgruppe und Vizepräsident Rainer Ehrhardt, Hauptgeschäftsführer Florian Graf und Geschäftsführer Dr. Berthold Stoppelkamp den Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz ausführlich in einem Gespräch über die aktuellen Themen und Herausforderungen unserer Branche informiert. Aus erster Hand wurden dabei die aktuellen Themen des BDSW für mehr Qualitätsvorgaben im Vergaberecht, die Herausforderungen in der Tarifpolitik, der Fachkräftemangel sowie die Probleme von zu langen Zuverlässigkeitsüberprüfungszeiten von neuen Mitarbeitern durch die Bezirksämter angesprochen. Für den konstruktiven Austausch, sein offenes Ohr für die Themen unserer Branche und die Unterstützung danken wir Herrn Senator Schwarz herzlich. Bild: BDSW Bild: BDSW Bilderpool

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