DER SICHERHEITSDIENST

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN UND MESSEN 4 DSD 1 | 2022 einrichtungen oder auch andere pandemiebezogene Einrichtungen. Der intensive Bedarf an Crowd-Management-Aufgaben, also das Lenken und Leiten von Menschen, bestimmt die temporäre Ausrichtung der Veranstaltungssicherheits- und Veranstaltungsordnungsdienstleistungen. Flächenplanung ist ein Schlagwort, das nun in neuen Dimensionen gedacht werden muss. Nicht nur in Veranstaltungsstätten sondern auch in Standesämtern, Straßenverkehrsämtern, Schnelltestzentren, in Büros und Produktionsstätten. Denn neben Kapazitäten müssen auch Wartebereiche und Anstellflächen überdacht werden. Das oberste Credo lautet „Abstand halten“. Es entstehen neue Aufgaben und es müssen Flächen definiert werden: vor Einlässen und Zugängen, vor der Gastronomie und den MerchandiseStänden, vor den WC-Bereichen, in Kantinen und Büros. In-frastrukturell sind dies Herausforderungen, denn in der Flächenplanung sind wesentlich mehr Abstandsflächen notwendig als vor der Pandemie. Die Besucher müssen wiederkehrend darauf hingewiesen werden, sich an die Vorgaben zu halten. Sind dies klassische Aufgaben eines Sicherheitsdienstes? Was wird bewacht? Oder ist es eine ordnungsdienstliche Tätigkeit? Oder doch nur Hygienemaßnahmen? Betreiber und Veranstalter machen sich gleichermaßen Gedanken darüber, wie man weiterhin Veranstaltungen durchführen kann. Vielseitige gut durchdachte Hygienekonzepte und Customer-Journey-Konzepte werden geschrieben; Veranstaltungen bekommen einen ganz neuen Blickwinkel. Wer fasst eigentlich welche Flächen an? Wie häufig müssen WC-Bereiche desinfiziert werden? Ist die Desinfektion die richtige „Reinigung“? Werden Handläufe desinfiziert? Sind Personenvereinzelungsanlagen eigentlich in einem solchen Hygienekonzept bedacht? Und wer kontrolliert das? Es entstehen wieder neue Aufgaben und Personalien, vornehmlich für den Hygienedienstleister. Alles ist bereit, aber die Veranstaltungsstätten bleiben weiterhin geschlossen, denn die Durchführung von Veranstaltungen in „altbekannter Art und Weise“ ist noch nicht umsetzbar. Einige wenige Konzepte werden umgesetzt und ein wenig kulturelles Leben erwacht. Es werden Autokino-Konzerte, Picknick-Konzerte oder auch Indoor-Konzerte beispielsweise in getrennten Boxensystemen durchgeführt. Autokinos erleben ein Revival, kleinste Veranstaltungen und Messen werden umgesetzt, aber irgendwie ist dochalles anders…Gäste sindargwöhnisch, ob bei der Umsetzung der geforderten Hygienestandards und der geforderten Dokumentationen alles richtig gemacht wurde. Die Rückmeldungen der Besucher verändern sich. Nun heißt es nicht mehr „Warum werde ich überhaupt kontrolliert?“ oder auch„Warum werde ich nicht adäquat kontrolliert?“, sondern „Warum sitzen diese Menschen dort so nah nebeneinander imWartebereich/in der Kantine/…?“,„Ist diese Toilette denn auch tatsächlich soeben desinfiziert worden?“ oder „Niemand hat darauf geachtet, dass ich den ganzen Aufenthalt über meine Mund-Nasen-Bedeckung trage!“. So plätschert das kulturelle Leben seit dem Frühjahr 2020 mal mehr und mal weniger vor sich hin. Immer wieder erwecken sinkende R-Werte, Inzidenzwerte, Todeszahlen, Zahlen Geimpfter usw. einen leichten Hoffnungsschimmer, dass auch die Veranstaltungsbranche vielleicht doch wieder zurück in die Normalität findet. Und immer wieder ergeben sich neue pandemische hard facts, welche dies nicht in großer Bandbreite zulassen. Und selbst wenn es, wie aktuell erwartet ab März 2022, die pandemische Lage zulassen wird, Veranstaltungen mit weniger Beschränkungen und größerer Kapazität in Deutschland zu genehmigen, werden internationale Künstler erst wieder auf Tournee gehen, gehen können, wenn die globale Situation eine Planung und Durchführung zulässt. Dennoch, wird überall analysiert, wie es wohl sein würde, wenn alles zurückfindet in diesen „Alltag der Vergangenheit“. Gibt es das überhaupt noch? Oder ist es ein Trugschluss zu glauben, dass dies möglich wäre? Möchten Besucher von VeranstalBilder: Special Security Services Deutschland SSSD GmbH

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