DER SICHERHEITSDIENST

SCHUTZ VON VERANSTALTUNGEN UND MESSEN 27 DSD 1 | 2022 gebildetes Personal zu halten und somit eine Beschäftigungsperspektive während der Pandemie zu bieten. Diese organisational resiliente Aufstellung der Unternehmen wird auch in den kommenden Monaten helfen, wenn Großveranstaltungen im Sommer 2022 unter Auflagen wieder erlaubt sein werden und entsprechend Personal benötigt wird. Dies hat sich schon in den Sommermonaten 2020 und 2021 gezeigt. Hier reagierte die Branche mit einfallsreichen Konzepten, die in Abstimmung mit den Ordnungsbehörden entwickelt wurden und einzelne Veranstaltungen möglich machten. Dabei hat sich gezeigt, dass nicht nur die Coronaschutzmaßnahmen in den verschiedenen Bundesländern und Kommunen stark heterogen waren, sondern sich auch die Abstimmung mit den Behörden und die geforderten Schutzmaßnahmen in Bezug auf Großveranstaltungen teilweise stark unterschieden und die Planung erschwerten. Bis heute gibt es wenige Ansätze, die den Prozess, eine gesundheitlich sichere Veranstaltung zu planen, unterstützen und als Entscheidungshilfe für Behörden und Veranstalter dienen könnten. Das scheint aber, neben dem benötigten Personal, zwingend erforderlich, um die Planbarkeit und Durchführbarkeit von Veranstaltungen über den Sommer und hoffentlich auch Herbst und Winter 2022 zu ermög- lichen. Literatur: • CoESS – Verband europäischer Sicherheitsdienstleister (2020): Die neue Normalität 2.0: COVID-19 und private Sicherheit in Europa. Aufgerufen am 6. August 2021 unter: https:// www.dersicherheitsdienst.de/images/beila gen/DSD_01-2021_-_Beilage_CoESS_Weib uch.pdf • Kampmann, David (2020): Vom Leibwächter zum Ladenhüter. Vor der Krise schützte eine Sicherheitsfirma reiche Kunden – jetzt Supermärkte. 2. April 2020 (79), S. 9. • Kuchner, Alexander (2021): Private Sicherheitswirtschaft unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Herausforderungen, Risiken und Entwicklungspotenziale am Beispiel der privaten Veranstaltungsordnungs- und -sicherheitsdienste. Masterthesis. Bergische Universität Wuppertal. • Schönefeld, Malte (2020): Interorganisationale Zusammenarbeit in Netzwerken der Sicherheit und Ordnung auf Großveranstaltungen. In: Sabrina Ellebrecht (Hg.): Sicherheitslagen und Sicherheitstechnologien. Beiträge der ersten Sommerakademie der Zivilen Sicherheitsforschung 2018. Berlin, Münster: Lit (Zivile Sicherheit, Band 19), S. 205–214. • Schönefeld, Malte; Schütte, Patricia M. & Schulte, Yannic (2021): NORMALISE – Empirische Schlaglichter auf die Wiedereröffnung von Großveranstaltungen. Beitrag auf der 7. IBIT Fachtagung, 19. Oktober 2021, Berlin. • Schütte, Patricia M.; Schönefeld, Malte & Herrmann, Alexander (2021): Krise als Chance? Potenzielle Auswirkungen der Übernahme systemrelevanter Tätigkeiten auf das Image privater Sicherheitsunternehmen aus arbeitspsychologischer und soziologischer Sicht. Beitrag zur Sektionssitzung„Wirtschaften vor, in und nach der Pandemie: Kontinuitäten und Brüche“ im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie, 25. August 2021 (virtuell). • Waidner, Jannik (2020): Türsteher fürs Toilettenpapier. In der Corona-Krise greift der Einzelhandel verstärkt auf private Sicherheitskräfte zurück. Sie sollen nicht nur die neuen Hygieneregeln überwachen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. März 2020 (75), S. 23. Das Forschungsprojekt „Non-Pharmaceutical Interventions and Social Context Analysis for Safe Events“ (NORMALISE) wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zwischen September 2021 und August 2022 im Rahmen einer COVID-19-Fokusförderung finanziert (Projekt-Nr. 466313334). Es ist das neueste einer Reihe von Projekten zur Veranstaltungssicherheit, die am Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt werden. Weitere Informationen zum Projekt sowie aktuelle Entwicklungen und Hintergrunde finden Sie auf der Projektwebseite: www.normalise.uni-wuppertal.de.

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