17 DSD 2 | 2025 Erfolgreiche Zwischenbilanz am Flughafen Hannover-Langenhagen Bundespolizei und Securitas erproben gemeinsam neues Modell zur Ausbildung von Luftsicherheitskontrollpersonal Von Nina Herold und Tobias Soppart Am Flughafen Hannover-Langenhagen (HAJ) erproben die Bundespolizei und Securitas seit dem Herbst vergangenen Jahres gemeinsam ein neues Modell zur Ausbildung von Luftsicherheitskontrollpersonal. Was sie dazu bewogen hat, worauf dieses Modell abzielt und wie es angelaufen ist, haben die Projektverantwortlichen auf den Luftsicherheitstagen des BDLS am 19. und 20. März erläutert. In diesem Beitrag werden die wichtigsten Aspekte und Erkenntnisse zusammengefasst. Seit September 2024 pilotiert die Bundespolizei unter der Leitung des Referats 24 des Bundespolizeipräsidiums in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsunternehmen Securitas Aviation Deutschland am Flughafen Hannover-Langenhagen ein neues Modell zur Ausbildung von Luftsicherheitskontrollpersonal. Anstoß für die Idee zur Neustrukturierung der Ausbildung waren anhaltend geringe Bestehensquoten bei den Zertifizierungsprüfungen an mehreren Flughäfen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei. Diese Entwicklung läuft den vertragsrechtlichen Vereinbarungen und Zielen in der Ausbildungsqualität der Bundespolizei mit den privaten Sicherheitsdienstleistern zuwider. Bei der Bundespolizei wie auch aufseiten ihrer Auftragnehmer werden zudem umfangreiche zeitliche sowie personelle Ressourcen in der Ausbildung und Prüfung von Luftsicherheitskontrollpersonal bei verhältnismäßig mangelhaften Ergebnissen gebunden. Darüber hinaus wird eine vermeidbar große Anzahl an Nichtbestehern zu sensiblen sicherheitsrelevanten Inhalten über die technische Ausstattung und Prozesse der Luftsicherheitskontrollstellen geschult. Obendrein hat das Personaldefizit das Potenzial dazu, die Leistungserbringung der Dienstleister einzuschränken, was Wartezeiten für Fluggäste zur Folge haben kann und aufwendige Kompensationsmaßnahmen erforderlich macht. Ziel des derzeit erprobten Stufenmodells ist es daher, das System der Ausbildung von Luftsicherheitskontrollpersonal langfristig und vor allem nachhaltig zu optimieren. Es eröffnet die Möglichkeit eines tätigkeitsspezialisierten Einsatzes des Luftsicherheitskontrollpersonals und trägt somit dazu bei, die Qualität der individuellen Leistungen zu erhöhen. Die Pilotierung zielt ferner darauf ab, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem flexibel und gezielt Personal aufgebaut wird, um auf verschiedene technische und prozessuale Weiterentwicklungen in der Luftsicherheitskontrolle reagieren zu können. Progressiver Ausbildungsfortschritt dank drei themenspezifischer Module Das Stufenmodell sieht eine modulare Ausbildung von Luftsicherheitskontrollpersonal unter Anwendung der Luftsicherheits-Schulungsverordnung vor. Auf die Schulung als Einleger/Einweiser sowie Wannenrückführer (Stufe 1) folgen die Ausbildung in der Personenkontrolle (Stufe 2) und die Qualifikation in der Bildauswertung (Stufe 3). Dieser Ausbildungsaufbau ermöglicht den Auszubildenden themenspezifisches Lernen und stufenweise inhaltsbezogene Prüfungen. Erprobt wird das Stufenmodell in drei unterschiedlichen Varianten. Sie unterscheiden sich im Umfang des praktischen Einsatzes der Auszubildenden zwischen den einzelnen Qualifikationsstufen sowie im Anteil von „Training on the Job“ innerhalb einer Ausbildungsphase. Die Varianten werden unabhängig voneinander, jedoch mit zeitlichen Überschneidungen durchgeführt. Insgesamt ist vorgesehen, dass mindestens 40 Bewerberinnen und Bewerber die Ausbildung in den verschiedenen Varianten durchlaufen und zu vollqualifiziertem Luftsicherheitskontrollpersonal ausgebildet werden. Polizeioberrätin, Referat 24, Bundespolizeipräsidium Geschäftsführer/Segment Director der Securitas Aviation Deutschland Nina Herold Tobias Soppart LUFTSICHERHEIT
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