40 DSD 1 | 2025 GESUNDHEITSSCHUTZ Arten der Erfassung psychischer Belastungen Es ist empfehlenswert, auf Instrumente und Verfahren zurückzugreifen, die für die Zwecke der Gefährdungsbeurteilung entwickelt wurden und sich praktisch bewährt haben. Insbesondere die spezifischen betrieblichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung sind dabei zu berücksichtigen. Hier sind drei bewährte Methoden: • Analyseworkshops: In diesen Workshops ermitteln und beurteilen Beschäftigte die Gefährdung durch psychische Belastung gemeinsam mit Führungskräften und fachkundigen Experten im betrachteten Bereich. • Beobachtungsinterviews: Geschulte Personen ermitteln und beurteilen die Gefährdung durch psychische Belastung auf Basis ihrer Beobachtungen der Tätigkeit. Diese Beobachtungen werden in der Regel durch (Kurz-)Interviews mit den dort Beschäftigten ergänzt. • Mitarbeiterbefragung: Bei dieser Methode geben die Beschäftigten in standardisierten Fragebögen an, inwieweit mit ihrer Tätigkeit Arbeitsanforderungen und -bedingungen vorliegen, bei denen von einer Gefährdung durch psychische Belastung auszugehen ist. Eigene Empfehlung für die Sicherheitsdienstleistung: Online-Tool der VBG Für die Sicherheitsdienstleistung empfehle ich besonders das Online-Tool der VBG. Dieses Tool ermöglicht eine einfache und effektive Erfassung psychischer Belastungen durch standardisierte Fragebögen. Die Vorteile des Tools umfassen: • Kostenfreie Nutzung und einfache Bedienung: Das Tool ist über den Server der Berufsgenossenschaft kostenfrei zugänglich und leicht zu bedienen. • Anonymität und Datenschutz: Die Befragung erfolgt anonym, was die Ehrlichkeit der Antworten fördert und den Datenschutz gewährleistet. • Auswertung ab sieben Teilnehmenden: Mit einem gut auswertbaren Ampelsystem, das die Ergebnisse in drei Bereiche unterteilt: – grüner Bereich: Akzeptanzbereich für geringe Belastungen. – gelber Bereich: Toleranzbereich für ein geringfügiges Risiko der Belastung. – roter Bereich: Gefahrenbereich, der auf ein hohes, nicht mehr akzeptables Risiko hinweist. Die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ist ein wesentlicher Bestandteil eines sicheren und produktiven Arbeitsumfelds. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden zu fördern, die Produktivität Ihres Unternehmens zu steigern und Fehltage sowie Lohnfortzahlungen zu reduzieren. Und seien Sie sich sicher, die Aufsichtsbehörden fragen nach – hier gilt: „Der Dumme zaudert, der Kluge handelt.“ Rechtliche Verpflichtungen gibt es ohnehin genug. Ein Blick lohnt sich in den § 5 des Arbeitsschutzgesetzes, in den § 3 der Arbeitsstättenverordnung und auch in die DGUV Vorschrift 1. 11. Bayerischer Sicherheitstag am 19. November 2025 mit Vorabendveranstaltung am 18. November 2025 Anzeige
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