SICHERHEITSTECHNIK DSDDER SICHERHEITSDIENST 3 | 2024 Fachmagazin für die Sicherheitswirtschaft 76. Jahrgang Postvertriebsstück – DPAG – Entgelt bezahlt | DSA GmbH · Postfach 1201 · 61282 Bad Homburg Bild: # 1383963898 / istockphoto.com Bild: # 701055376 / istockphoto.com
Die Leitmesse für Sicherheit www.security-essen.de WELCOME 17. – 20. September 2024 JETZT NOCH TICKET SICHERN!
1 DSD 3 | 2024 EDITORIAL Präsident des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW) Gregor Lehnert Stark und optimistisch in die Zukunft Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrter Leser, wir leben in Zeiten vermehrter geopolitischer Krisen und Unwägbarkeiten. Wir verzeichnen eine Zunahme von Gewalt und Extremismus, wie ein Blick in die letzte Polizeiliche Kriminalstatistik sowie den Verfassungsschutzbericht leider zeigt. Die Abwehr von Cyberangriffen, Sabotage und Spionage ist zum Tagesgeschäft geworden. Wir leben gefühlt im Dauerkrisenmodus. Unsere vormals stabile Welt scheint ins Wanken geraten. Resilienzsteigerung unserer Gesellschaft und Wirtschaft ist somit das wichtigste sicherheitspolitische und wirtschaftspolitische Ziel, was es zu verfolgen gilt. Die deutsche Sicherheitswirtschaft und damit auch der BDSW als der Branchenverband des regulierten deutschen Sicherheitsgewerbes stellen sich diesen Herausforderungen und wollen die Resilienzsteigerungsbranche für Deutschland sein. Mit rund 284.000 motivierten Beschäftigten und bei einem auf rund 13,4 Mrd. Euro gestiegenen jährlichen Branchenumsatz blickt der BDSW bei allen Unwägbarkeiten optimistisch in die Zukunft. Vom 17. bis 20. September trifft sich die Branche zum 50. Mal auf der Security in Essen, der bedeutendsten Leitmesse für Sicherheit. Der BDSW unterstützt seit Beginn 1974 gerne im Messebeirat die Messe bei ihrer strategischen Ausrichtung. Zudem ist der BDSW traditionell mit einem Messestand vertreten, um den Besuchern das Leistungsspektrum unserer Branche darzustellen und eine Dialogplattform zu bilden. Aber auch zwei wichtige BDSW-Fachthemen, die die Kernkompetenzen unserer Verbandsarbeit abbilden, werden in von den BDSW-Fachausschüssen inhaltlich gestalteten Tagungen auf der Messe besonders intensiv behandelt werden. Am ersten Messetag, 17. September, wird der 6. Tag der Aus- und Weiterbildung unter dem Leitmotto „Virtual Reality als Gamechanger in der Sicherheit“ stattfinden. Ausbildung und Qualifizierung im Sicherheitsgewerbe ist eine Kernaufgabe des BDSW. 2002 wurde durch eine vom BDSW angestoßene Qualifizierungsoffensive der erste Ausbildungsberuf Fachkraft für Schutz und Sicherheit aus der Taufe gehoben. 2008 kam die Ausbildung zur Servicekraft für Schutz und Sicherheit hinzu. Mehr als 12.000 Facharbeiter haben mittlerweile ihre Abschlussprüfung bestanden und stehen als hoch qualifizierte Arbeitskräfte dem Markt zur Verfügung. Vom 19. bis 20. September findet erstmals unter Einbeziehung unseres europäischen Dachverbandes CoESS – Confederation of European Security Services die Europäische Drohnenfachtagung statt. Flankiert von Miniaturisierungsprozessen, High-Speed-Prozessoren und künstlicher Intelligenz (KI) werden bodengestützte Roboter und Drohnen sowie deren Sensorik immer bedeutsamer für einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz. Der Einsatz von Robotik im Verbund mit künstlicher Intelligenz (KI) und zertifizierten Leitstellen bietet zudem außergewöhnliches Potenzial zur Verbesserung präventiver Sicherheitsmaßnahmen. Es lohnt sich also in jedem Fall, die Security, die Fachtagungen und unseren Messestand in Halle 8, Stand A 19, zu besuchen. Wichtig für den BDSW bleibt zudem die Schaffung eines praktikablen Sicherheitsgewerbegesetzes (SiGewG). Deshalb wiederhole ich den Appell an die Bundesregierung und Politik, mit dem SiGewG keinen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der die Beschäftigtenzahl dezimiert und so beim Schutz Kritischer Infrastrukturen Sicher- heitslücken entstehen lässt. Der bisher vorliegende Referentenentwurf erfüllt durch das Fehlen einer Bestandsschutzregelung und zu kurzer Übergangsfristen diese Anforderungen nicht und muss nachgebessert werden. Deutschland braucht mehr denn je ein starkes Sicherheitsgewerbe, um seine Resilienz ausreichend zu steigern. Ihr Gregor Lehnert
2 DSD 3 | 2024 Editorial 1 • Gregor Lehnert: Stark und optimistisch in die Zukunft 1 Grußwort 3 • Oliver P. Kuhrt: Die Sicherheitsbranche trifft sich wieder in Essen 3 Sicherheitstechnik 5 • Stefan Rauschen:„Tief im Westen …“ 5 • Matthias Trautner: Wer macht den Job? Die neue Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine(n) 6 • Mirko Dohse: Dienstleistungen einer Alarmempfangsstelle 8 • Reiner Trautmann: Leitstellenprozesse durch das GMS optimieren und automatisieren 10 • Maik Stelter: Die Videoüberwachung liefert den Alarm, der Wachdienst die Intervention 14 • Tolga Ermis: Reduzierung von Video-Falschalarmen in NSL 18 • Sascha Puppel und Sebastian Brose: Was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen 20 • Jarmo Voegt: Digitale Kollaboration in der Sicherheitsbranche 26 • Schutz durch Sichtbarkeit: Body-Cams mit Frontdisplay als Mittel zur Gewaltprävention 28 • Aleksej Tokarev: Smarte Sicherheit: Integration von Roboter und KI für optimale Sicherheitslösungen 30 • Paul Schwarzenholz: VR: Der neue Standard für Guard-Trainings 32 • Markt für elektronische Sicherheitstechnik wächst solide 34 Who is Who der Sicherheitswirtschaft 36 Wirtschaft und Politik 49 • Reinhard Rupprecht: Europäisierung der Inneren Sicherheit 49 • Neue Lünendonk-Liste: führende Sicherheitsdienstleister in Deutschland wachsen deutlich 52 Luftsicherheit 54 • Alexander Borgschulze: Stärkung des Luftverkehrsstandortes Deutschland 54 Geld und Wert 56 • Bargeldnutzung sinkt weiter, Resilienz des Bargeldkreislaufs gefährdet 56 Einsatz von Drohnen 58 • Im Gespräch mit Cornelius Toussaint und Gerd Kupferer: Die Bedeutung von Drohnen aus Sicht der Sicherheitswirtschaft 58 Inhalt IT-Sicherheit 62 • Prof. Dr. Stefan Goertz: Cybercrime, Cyberangriffe sowie die Cyberabwehrfähigkeiten Deutschlands 62 Wirtschaftsschutz 64 • Holger Köster: Wenn die Helfer Hilfe brauchen 64 • Peter Niggl: Wachsende Gewalt gegen Klinikpersonal 65 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Analysen und Hilfestellungen zum Wirtschaftsschutz 67 Bericht aus Berlin 68 • RA Dr. Berthold Stoppelkamp: Deutschlandtempo auch bei Sicherheitsüberprüfungen 68 Büchermarkt 73 Recht 74 • RAin Cornelia Okpara: Arbeitsrecht in Kürze 74 Vergaberecht 76 • RA Alexander Nette: Wie detailliert ist der Stundenverrechnungssatz abzufragen? 76 Europa 78 • Alexander Frank: Europäisches Vergaberecht: Zeit für eine Reform! 78 INTERN 70 • Erster Parlamentarischer Abend der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern des BDSW 71 • Arbeitskreis der Sicherheitsbevollmächtigten in Niedersachsen (AK SiBeNi) 72 Namen und Nachrichten 80 Impressum 82 Sicherheit von A bis Z 83 Das letzte Wort 88 • RAin Cornelia Okpara: Nach den Tarifverhandlungen ist vor den Tarifverhandlungen 88 Anmerkung der Redaktion: Zur leichteren Lesbarkeit wurde auf zusätzliche Bezeichnungen in weiblicher Form verzichtet und nur die männliche Form verwendet. Angesprochen sind natürlich alle Geschlechter. RICHTIGSTELLUNG In der Ausgabe 2 I 2024 des DSD – Der Sicherheitsdienst wurde unter dem Artikel„Den richtigen Mix finden“ von dem Autor Hendrick Lehmann (Seite 46 ff.) die Behauptung aufgestellt, dass durch die Verklebetechnik unbrauchbar gemachte Banknoten durch die Deutsche Bundesbank nicht erstattet werden würden. Diese Behauptung ist unzutreffend, die wir mit dieser Richtigstellung korrigieren. Richtig ist vielmehr, dass die Deutsche Bundesbank bereits im Mai/Juni 2023 alle relevanten Verbände der Bargeldakteure über die Modalitäten zur Erstattung verklebter Banknoten informiert hat. Der Einsatz der Verklebetechnologie scheitert deshalb nicht an der vom Autor behaupteten Nichterstattung, sofern alle anderen relevanten Anforderungen erfüllt sind.
3 DSD 3 | 2024 GRUSSWORT Die Sicherheitsbranche trifft sich wieder in der Messe Essen Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, stellen Sie sich eine Welt vor, in der innovative Technologien und hoch qualifizierte Sicherheitsdienstleister Hand in Hand arbeiten, um unsere Gesellschaft sicherer zu machen. Diese Vision wird Realität auf der Security Essen 2024, der führenden Messe für die Sicherheitsbranche. Vom 17. bis 20. September verwandelt sich die Ruhrmetropole erneut in das impulsgebende Zentrum für Sicherheit. Hier treffen sich Experten, Visionäre und Entscheidungsträger, um die neuesten Entwicklungen und Trends zu entdecken. Seien Sie auch mit dabei, wenn die Security Essen 2024 ihre Tore öffnet, und erleben Sie hautnah, wie die Zukunft Ihrer Branche aussieht! Schon jetzt die Sicherheitstechnik von morgen erleben Auf der Security Essen können Sie sich über zahlreiche Innovationen im Bereich Video, Zutrittskontrolle, Perimeterschutz sowie Brandschutz informieren. Ein echter Gamechanger in der Sicherheitswirtschaft sind die aktuellen technischen Entwicklungen. Die Digitalisierung und Vernetzung eröffnen neue Möglichkeiten für noch mehr Effizienz und Effektivität. So spielen Roboter mit KI-Unterstützung und auch Drohnen eine immer wichtigere Rolle in der Sicherheitswirtschaft. Sei es zur Überwachung von großen Flächen, zur Inspektion schwer zugänglicher Stellen oder als Unterstützung bei Rettungseinsätzen – die Einsatzmöglichkeiten sind enorm. Diesem Top-Thema widmen wir auch eine eigene Veranstaltung: So findet in diesem Jahr die erste Europäische Drohnen-Fachtagung auf der Security Essen statt – am 19. und 20. September, gemeinsam veranstaltet vom BDSWFachausschuss Drohnen und uns. KI-basierte Lösungen bieten ungeahnte Möglichkeiten in der Überwachung, Analyse und Vorhersage von Bedrohungen. Ob es sich um die Auswertung von Videomaterial, die Erkennung von Anomalien oder die Optimierung von Sicherheitsprozessen handelt – KI wird die Sicherheitsbranche nachhaltig verändern. Auch die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung wird die Branche weiter vorantreiben. Intelligente Sicherheitslösungen, die verschiedene Systeme und Technologien miteinander verbinden, bieten neue Ansätze zur Erhöhung der Sicherheit. Ich empfehle Ihnen einen Besuch am vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Stand der Young Innovators in der Messehalle 5 – dort zeigen Ihnen junge innovative Aussteller schon heute, was morgen möglich sein wird. Das Schaufenster für Sicherheitsdienstleistungen Bei allem technischen Fortschritt: Fachkundiges Personal bleibt das Herzstück der Sicherheitsdienstleister. Fachkräfte sind der entscheidende Faktor für das Plus an Sicherheit in unserer Gesellschaft. Ich freue mich sehr, dass wir der Branche hier erneut eine großartige Plattform bieten können, auf der alle Akteure zusammenkommen. Voran natürlich der BDSW mit seinem informativen Messeauftritt in der Halle 8. Darüber hinaus sind zahlreiche weitere Namen der Sicherheitswirtschaft vertreten, unter anderem Dussmann Service Deutschland, H2K Security & Services, Schuhen Consulting, SYDE Classic Security oder auch Secure Innovation. Nachwuchsförderung und Fachkräftegewinnung Gemeinsam mit Ihnen und den Unternehmen Ihrer Branche zeigen wir auf der Security Essen, wie attraktiv die Sicherheitswirtschaft als Arbeitgeber ist. In Zeiten von Fachkräftemangel hat die Gewinnung und Förderung junger Talente eine große Bedeutung. Aus diesem Grund organisieren wir auch 2024 gemeinsam mit dem BDSW wieder einen Tag der Aus- und Weiterbildung. Auszubildende, Studierende und Umschüler haben am ersten Messetag die Möglichkeit, die vielfältigen Berufsfelder der Sicherheitswirtschaft kennenzulernen. Spannende Fachvorträge, der Einsatz von virtueller Realität in der Sicherheitsausbildung und die Prämierung herausragender Auszubildenden stehen ebenso auf dem Programm wie die Gelegenheit, wertvolle Kontakte zu Geschäftsführer der Messe Essen Oliver P. Kuhrt Bild: Messe Essen
Die Unternehmen der Sicherheitswirtschaft sind starke Vertreter einer vielfältigen und inklusiven Branche. Die Gesellschaft, aber auch gerade die Sicherheitsbranche und damit ein starker Teil der Inneren Sicherheit Deutschlands, ist auf Menschen mit den unterschiedlichsten Herkunftsländern, Religionen und Weltanschauungen aufgebaut und auf diese Vielfalt auch angewiesen. Anzeige 4 DSD 3 | 2024 GRUSSWORT knüpfen und sich mit potenziellen Arbeitgebern auszutauschen. Wissensaustausch und Networking Damit erlebt der Branchennachwuchs hautnah das, was die Security Essen ausmacht: Unsere Messe ist mehr als nur eine Ausstellung – sie ist eine Wissens- und Networkingplattform für die gesamte Branche. Ein umfangreiches Rahmenprogramm sorgt dafür, dass Sie nicht nur die neuesten Produkte und Dienstleistungen kennenlernen, sondern auch wertvolle Informationen und Insights erhalten: • Im Security-Experts-Forum erwarten Sie während der gesamten Messelaufzeit spannende Fachvorträge und Diskussionen zu aktuellen Themen und Zukunftstrends der Sicherheitsbranche. • Darüber hinaus bieten Veranstaltungen wie der Tag der Banken und Sparkassen sowie die Digital-Networking-SecurityKonferenz vertiefte Einblicke in spezielle Themenbereiche. Gerne mache ich Sie an dieser Stelle auf ein Event aufmerksam, das in diesem Jahr seine Premiere feiert: Erstmals werden die Outstanding Security Performance Awards (OSPAs) im Rahmen der Security Essen verliehen. Am 18. September erhalten die Preisträger ihre Auszeichnung – unter anderem in den Kategorien Sicherheitsteam, Sicherheitsmanager und externe Sicherheitsfirma. Diese Veranstaltungen und die zahlreichen Gespräche an den Messeständen der Unternehmen bieten Ihnen die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen und Ihr berufliches Netzwerk zu erweitern. Die Messe Essen ist stolz darauf, Ihnen mit der Security Essen 2024 eine Plattform zu bieten, die den Austausch von Wissen und Erfahrungen fördert und die Branche zusammenbringt. Blick über den Tellerrand: Innovationen aus über 30 Nationen Und das auf internationaler Ebene: Rund 500 Aussteller aus über 30 Ländern präsentieren ihre innovativen Lösungen in allen Bereichen der Sicherheit, darunter Zutritt, Mechatronik, Mechanik, Systeme, Perimeter, Brand- und Einbruchschutz, Digital Networking Security, Dienstleistungen, Bevölkerungsschutz, Sonderschutzfahrzeuge und Videoüberwachung. Diese breite Palette an Themen zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig und innovativ die Sicherheitsbranche heute ist. Ein Blick in die Zukunft Die Security Essen 2024 bietet nicht nur einen Überblick über den aktuellen Stand der Sicherheitsbranche, sondern wirft auch einen Blick auf morgen. Welche Trends und Entwicklungen werden die Branche in den kommenden Jahren prägen? Welche Herausforderungen gilt es zu meistern und welche Chancen bieten sich? Auf der Messe haben Sie die Gelegenheit, sich über all das zu informieren und sich mit Experten auszutauschen. Wir freuen uns darauf, Sie in den Hallen der Messe Essen begrüßen zu dürfen und gemeinsam mit Ihnen die Zukunft Ihrer Branche zu gestalten. Mit besten Grüßen Ihr Oliver P. Kuhrt
5 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK „Tief im Westen ...“ Frei nach Herbert Grönemeyer haben wir am 6. und 7. November 2024 „Tief im Westen …“ die Techniktagung des BDSW-Fachausschusses Technik organisiert. Wir treffen uns allerdings nicht im besungenen „Bochum“, sondern noch ein gutes Stück weiter westlich, in Mönchengladbach. Was hat den Fachausschuss Technik dazu bewegt, nach Mönchengladbach zu gehen? Andrea Faulstich-Goebel und Regina Sarezki haben ganz intensiv nach Tagungsmöglichkeiten gesucht. Unser Favorit war das Rhein-Main- Gebiet, aber auch Fulda, Ruhrgebiet, Hannover u. v. m. wurden diskutiert. Letztendlich scheiterten alle Überlegungen an den aufgerufenen Fixkosten für Räumlichkeiten, Catering und der gemeinsamen Abendveranstaltung. Unser Lunch-to-Lunch-Format lag im Schnitt bei 500 Euro bis 700 Euro pro Teilnehmer und die Tagungskosten wären förmlich explodiert. Das wird unserer Idee des„Miteinander“ nicht gerecht und deshalb haben wir hier Abstand genommen. Schließlich konnten wir in meiner Heimatstadt Mönchengladbach einen Teil der KFH KaiserFriedrich-Halle (unsere gute Stube und größte Veranstaltungshalle) mieten. Neben einem großzügigen und sehr ansprechenden Ausstellungsbereich im Foyer und guten Tagungsräumen im 1. Obergeschoss, bietet die KFH auch einen Caterer, der die Tagung mit Snacks und Getränken versorgt und ebenso das kühle Feierabendgetränk in die begleitende Fachausstellung serviert. Direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite konnten wir Räume im Mercure Hotel für die Abendveranstaltung anmieten und ein großes Zimmerkontingent reservieren. Einziges Problem: das Mercure wurde kernsaniert und sollte im Sommer 2024 wieder eröffnen. Alles schien perfekt … Anfang Juni 2024 wurde der Albtraum wahr und das Mercure-Hotel sagte die gebuchten Räume ab. Die Bauarbeiten verzögern sich und vor Anfang 2025 steht das Haus nicht zur Verfügung. Schnell mussten weitere Hotelkontingente gefunden und die Abendveranstaltung neu organisiert werden. Dank einer unglaublichen Fleißarbeit von Frau Sarezki und meinen lokalen Kontakten, machten wir in wenigen Tagen aus der Not eine Tugend. Die Zimmerkontingente wurden auf drei neue Hotels verteilt und für die Abendveranstaltung das Brauhaus Jöris gebucht. Die Gastronomen bewirten uns exklusiv, Biere vom Niederrhein werden frisch gezapft, die Küche wird uns nicht hungrig gehen lassen und das rustikale Ambiente lädt zum Verweilen ein. Unsere Techniktagung trägt den Titel „Technik und mehr“ und genau das versprechen wir den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: Ein bunter Themenmix, Vorträge mit großer Fachkompetenz, eine begleitende Fachausstellung mit Rekordbeteiligung, Networking, Kontakte knüpfen und pflegen, sowie kollegialem Austausch. Wir freuen uns auf ein volles Haus, auf einen kurzweiligen Branchentreff und auf sehr viel „mehr als Technik“! Wir sehen uns in Mönchengladbach! Ihr/Euer Stefan Rauschen Vorsitzender des Fachausschusses Technik im BDSW und Geschäftsführer der Wach- und Schließgesellschaft mbH & Co. KG, Mönchengladbach Stefan Rauschen Bild: # 127673407 / stock.adobe.com
6 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Wer macht den Job? Die neue Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine(n) Von Matthias Trautner Der prognostizierte und bereits spürbare Fachkräftemangel setzt neue Ideen frei. Während zahllose Publikationen den Umstand, dass es nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte in diversen Wirtschaftsbereichen gibt, beklagen, wird an anderer Stelle neu und weitergedacht. Fähigen Nachwuchs zu finden, ihn auszubilden und für die nötigen Jobs zu motivieren, ist eine Seite der Lösung. Doch selbst wenn man davon ausgeht, junge Menschen und/oder ausländische Fachkräfte in ausreichender Zahl zu rekrutieren, ist heute schon abzusehen, dass in nicht allzu ferner Zukunft neben der Pflegebranche auch in Branchen wie Immobilien- oder Gebäudewirtschaft die menschliche Arbeitskraft und Expertise nicht ausreichen werden. Als Unternehmenseinheit Bosch Service Solutions des weltweit operierenden Technologiekonzerns Robert Bosch GmbH richten wir unseren Fokus zukunftsgewandt aus. Aus jahrzehntelanger Erfahrung mit Sicherheitslösungen aller Art beschäftigen wir uns aktuell mit der Implementierung digitaler Lösungen innerhalb digitaler Prozesse. Die Digitalisierung hält in immer mehr Lebensbereiche Einzug. Doch sind bisher alle Lösungen darauf ausgerichtet, dass der Mensch sie initiiert, leitet und auch überwacht. Im besten Fall sind die Lösungen so ausgeklügelt, dass es feste Pläne gibt, wenn die Software Fehler oder Ausfälle meldet. Letztendlich aber entscheidet der Mensch, was im jeweiligen Fall zu tun ist. Diese Menschen müssen sowohl über technische Kenntnisse als auch über inhaltliches Wissen, den jeweiligen Einsatzort betreffend, verfügen und müssen daher Experten auf ihrem Gebiet sein. Und hier sind wir wieder beim Ausgangsproblem angelangt: Fachkräftemangel. Denn selbst bei umfassender Unterstützung durch technische Geräte und digitale Services fehlen schon heute diese hoch qualifizierten Expertinnen und Experten. Die Teams von Bosch SO entwickeln digitale Lösungen, die das menschliche Können widerspiegeln und damit weitestgehend übernehmen können, sodass das jeweilige Sicherheitsniveau gewährleistet und die vorhandenen Fachkräfte zielgerichteter eingesetzt werden können. Einige dieser Lösungen sind mittlerweile im Sicherheitsbereich erfolgreich im Einsatz. Andere sind im eher theoretischen Umfeld in der Erprobung, zeigen aber bereits vielversprechende Ergebnisse. Im Folgenden sollen die praktischen Beispiele vor allem darstellen, in welchen Bereichen digitale Lösungen wie Bots das menschliche Vermögen, zielgerichtet, flexibel und komplex entscheiden zu können, unterstützen. Der Schwerpunkt der Bosch-SO-Projekte liegt immer auf der Sicherheitstechnik in Verbindung mit kundenorientierten Services. Beschäftigen wir uns zunächst mit einem Projekt in Planung: 1) Bosch Aufzugnotruf (AZNR) Field Service: Automatisierung von Testanrufen Um die Funktionalität des Aufzugnotrufs jederzeit zu gewährleisten und das Ausfallrisiko zu minimieren, ist das regelmäßige Testen des Aufzugnotrufs gesetzliche Vorgabe. Indem die Durchführung der Testanrufe digitalisiert und automatisiert wird, ergeben sich viele Vorteile: • Die Mitarbeitenden, die bisher das Testen übernommen haben, können qualitativ hochwertigere Tätigkeiten ausführen. • Das Testen kann häufiger stattfinden, was das Sicherheitsniveau erhöht. • Der aktuelle Status ist immer bekannt, und es wird aufgezeichnet, wann die nächste Kontrolle ansteht. • Mögliche Fehler werden automatisch festgestellt und in eine Reparaturanfrage eingesetzt – natürlich automatisiert. Die Vorteile liegen hier auf der Hand: den Verantwortlichen ist der aktuelle Status einer Anlage jederzeit bekannt. Die Testanrufe des Notrufplans können nicht hinausgezögert oder vergessen werden. Die Statusübersicht aller Anlagen kann den jeweiligen Kunden zugänglich gemacht werden. Manuelle Nachfragen, ÜberprüLeiter Produktmanagement Monitoring der Bosch Service Solutions GmbH (SO) www.boschservicesolutions.com Dipl.-Ing. Matthias Trautner
Anzeige 7 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK fungen oder Initiierungen bestimmter Prozesse sind damit ebenso obsolet wie das Terminmanagement und die damit verbundenen Fragen oder Rückmeldungen. Da Betreiber und Kunde Zugriff auf die Statusübersicht haben, sind keine Gesprächstermine mehr nötig. Die Fachkräfte können für andere Tätigkeiten jenseits des reinen Monitorings und Managens eingesetzt werden. Das zweite hier vorgestellte Projekt wird bereits in der Praxis eingesetzt: 2) Bosch GuardMe – Alarmbenachrichtigung Mithilfe der Alleinarbeiterschutz-App Bosch GuardMe kann im Notfall ein Alarm direkt an die angeschlossene Leitstelle ausgelöst werden. Die App ist für Android-SpezialSmartphones verfügbar und ist nach DIN VDE V 0825-11 zertifiziert. Die Alarmierung erfolgt automatisch. Im selben Prozess überprüft ein Servicespezialist von Bosch Service Solutions, ob es sich um einen tatsächlichen Notfall oder um einen Fehlalarm handelt. Das Vorgehen ist innerhalb von wenigen Minuten abgeschlossen, sodass die Leitstelle dann sofort die richtigen Maßnahmen einleiten kann. Bei einem tatsächlichen Notfall können so wertvolle Minuten der Vorbereitung sinnvoll genutzt werden. Das dritte hier vorgestellte Beispiel zeigt, wie ausgereift die Möglichkeiten bereits sind, menschliches Verhalten von automatisierten Systemen imitieren zu lassen. 3) Web Monitoring Bot Der Web Monitoring Bot ist ein automatisiertes System, das dazu entwickelt wurde, eine Website zu besuchen und die typischen Aktionen eines menschlichen Benutzers durchzuführen. Er überprüft dabei, ob das Verhalten der Website den erwarteten Standards entspricht, erfasst die Antwortzeiten und benachrichtigt bei Abweichungen. Auswahl an Hauptfunktionen 1. Seitenbesuch und Navigation: • Der Bot ruft die Ziel-URL einer Website auf. • Er navigiert durch die Website, als wäre er ein menschlicher Benutzer. Dies kann das Klicken auf Links, das Ausfüllen von Formularen und das Durchblättern von Seiten umfassen. 2. Verhaltensüberwachung: • Erwartetes Verhalten: Der Bot überprüft, ob die Website das erwartete Verhalten zeigt, wie das korrekte Laden von Seiten, das Erscheinen von Bestätigungsnachrichten nach dem Absenden eines Formulars oder das richtige Navigieren nach einem Klick. 3. Dokumentation: • Berichterstellung: Abweichungen in den Funktionen werden nach verschiedenen Parametern dokumentiert und den Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Dadurch, dass nicht nur die Verfügbarkeit eines technischen Sicherheitssystems überwacht wird, sondern auch die einzelnen Funktionen, erhöht sich die Sicherheit der gesamten Anlage. Zudem können die Mitarbeitenden auch hier für höher qualifizierte Arbeiten eingesetzt werden. Fazit Das Zusammenspiel von Sensoren, Software, menschlichen und automatisierten Services erhöht das Sicherheitsniveau von komplexen Systemen. Die menschliche Arbeitskraft kann dadurch in höherwertige Bereiche umgelenkt werden, was dem Fachkräftemangel entgegenwirkt und auch vorsorgt, da für bestimmte Tätigkeiten künftig möglicherweise gar kein Personal mehr zur Verfügung stehen wird. Die innovativen Lösungen von Bosch Service Solutions leisten einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung von reibungslosen Prozessen in einem stetig komplexer werdenden Umfeld. Haben Sie Fragen zu den oben dargestellten Services? Kontaktieren Sie uns: Matthias Trautner Mail: Matthias.Trautner@de.bosch.com Tel: +49 69/7562-1746 Rene Morgenstern Mail: rene.morgenstern2@de.bosch.com Tel: +49 69/7562-1746
8 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Dienstleistungen einer Alarmempfangsstelle Von Mirko Dohse Als im Jahr 2012 die erste Alarmempfangsstelle (AES) nach DIN EN 50518 vom VdS in Deutschland zertifiziert wurde, war ungewiss, wie sich die Leitstellenlandschaft entwickeln würde. Heute sind bundesweit mehr als 60 Leitstellen gemäß der aktuellen, inzwischen mehrfach überarbeiteten DIN EN 50518 zertifiziert und bieten vielfältige Dienstleistungen am Markt an. Der Blick nach Europa zeigt, dass sich die Anzahl der nach DIN EN 50518 zertifizierten Alarmempfangsstellen in den zurückliegenden Jahren insbesondere in Deutschland nachhaltig entwickelt hat. Während bei unseren europäischen Nachbarn zertifizierte Alarmempfangsstellen häufig an ein oder zwei Händen abzuzählen sind, liegt Deutschland hier mit derzeit ca. 65 Alarmempfangsstellen weit voraus. Ohne an dieser Stelle über mögliche Ursachen und Gründe für die Entwicklung zu spekulieren, lässt sich mit Sicherheit sagen, dass sich die Dienstleistung des sogenannten Alarmproviding unter den deutschen Alarmempfangsstellen besonders stark verbreitet hat. Die Idee des Alarmproviding, also der „AlarmBereitstellung“, ist eng verbunden mit dem Begriff der Sicherungskette, welcher 2013 im Rahmen der VdS Richtlinie VdS 3138 für Notruf- und Serviceleitstellen (NSL), eingeführt wurde. Die Sicherungskette gliedert die bis dahin häufig unter dem Begriff der „Fernüberwachung“ subsumierten Prozesse in einzelne Dienstleistungen auf und ermöglicht es so, diese in unterschiedlichen Unternehmsteilen oder in Kooperation mit anderen Unternehmen zu erbringen. Die AES übernimmt als Alarmprovider den normenkonformen Empfang von Alarmen und Meldungen eines Schutzobjektes und leitet diese an die NSL weiter, welche die operative Bearbeitung übernimmt und die jeweiligen Interventionsmaßnahmen einleitet und koordiniert. Attraktiv ist dies für Notruf- und Serviceleitstellen, die normen- und/oder richtlinienkonforme Dienstleistungen anbieten wollen, aber die Zertifizierung ihrer Leitstelle nach DIN EN 50518 aufgrund des beträchtlichen Aufwandes scheuen. Darüber hinaus kann die NSL auf die vielfältigen Empfangsmöglichkeiten des Alarmproviders zurückgreifen und so, ohne regelmäßige Investition in Empfangstechnik, Aufschaltungen von Gefahrenmeldeanlagen (GMA) der unterschiedlichsten Hersteller anbieten. Zur Realisierung der Meldungsweiterleitung an die NSL nutzen die Alarmprovider unterschiedliche Methoden und technische Einrichtungen, in der Regel ist hierbei das von dem Alarmprovider eingesetzte Gefahrenmanagementsystem (GMS) von zentraler Bedeutung. Aufbauend auf das Alarmproviding entstehen weitere Dienstleistungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Bezug auf operative und technische Redundanz. Bei Ausfall oder Einschränkung der operativen und/oder technischen Leistungsfähigkeit der NSL, etwa durch kurzfristigen Personalausfall oder technische Störungen, kann der Alarmprovider die operative Bearbeitung von Alarmen kurzfristig übernehmen. Eine weitere Kooperationsmöglichkeit bietet sich für den Bereich des Alarm Monitoring und Reporting an. Für normen- und/oder richtlinienkonforme Aufschaltungen müssen diverse Daten, wie etwa die Zeitstempel der jeweiligen Prozessschritte der Meldungsverarbeitung, doLeiter Alarmempfangsstelle der FSO GmbH www.fso.de Mirko Dohse Bild: FSO GmbH
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10 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Leitstellenprozesse durch das GMS optimieren und automatisieren Von Reiner Trautmann Die Qualität einer Notruf- und Serviceleitstelle wird zu einem wesentlichen Teil durch das eingesetzte Gefahrenmanagementsystem (GMS) bestimmt. Die vielfältigen Anforderungen, die dabei an ein GMS gestellt werden, gehen inzwischen weit über den Meldungsempfang und eine damit verbundene Alarmbearbeitung hinaus. Sowohl die Anforderungen und Wünsche der Aufschaltkunden als auch die Bedürfnisse der Sicherheitsdienstleister führen mehr und mehr zu einem deutlich erweiterten Funktionsumfang der im Einsatz befindlichen Softwarelösungen. Dabei zielen die verschiedenen Realisierungen oftmals auf automatisierte Abläufe ab, um mit den personellen Ressourcen der Leitstelle besser hauszuhalten oder die geforderten Dienstleistungen qualitativ sicherzustellen. Denn unabhängig von allen technologischen Möglichkeiten erwartet der Kunde von seinem Sicherheitsdienstleister primär eine zuverlässige, schnelle und vertragskonforme Abwicklung eines Alarmfalls. Die Durchführung der einzelnen Teilaufgaben innerhalb einer Sicherungskette können oftmals nicht von einem einzelnen Dienstleister erbracht werden. So arbeitet das klassische Wach- und Sicherheitsunternehmen mit seinen eigenen Interventionskräften in der Regel in einem regionalen Bereich. Dagegen sind überregional tätige Leitstellen auf eine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern zur Organisation von Interventionsdienstleistungen angewiesen. Auf Basis der heute gegebenen technologischen Möglichkeiten ist es nicht mehr zeitgemäß, wenn dabei die Aufträge für personelle Dienstleistungen via Telefon oder Telefax weitergegeben werden. Derartige Medienbrüche sollten gezielt vermieden werden, denn dadurch wird auch unmittelbar manueller Aufwand zur Auftragsweitergabe auf der einen und Geschäftsführer der INSOCAM Software-Entwicklung und computergestützte Automation GmbH www.insocam.de Dipl.-Ing. Reiner Trautmann
11 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Alarmdatenerfassung auf der anderen Seite eingespart. Das an dieser Stelle gegebene Einsparpotenzial ist vom Umfang an Partner-Beziehungen der einzelnen Leitstellen abhängig. Die Einführung derartiger PartnerSchnittstellen zwischen den einzelnen Leitstellen unterstützt das operative Geschäft mit den folgenden Funktionalitäten: • klare Definition der vereinbarten personellen Dienstleistungen (Intervention, Kontrollen ...) • gezielte Auftragsvergabe zur Bereitstellung von personellen Dienstleistungen durch digitale Weitergabe relevanter Objektdaten des Aufschaltkunden (inkl. Quittierung nach Annahme/Übernahme durch die Interventionsstelle in seiner GMS-Umgebung) • GMS-Funktionalität im Rahmen der Alarmbearbeitung zur digitalen Beauftragung eines Einsatzes im GMS des zugeordneten Interventionspartners • beim Subunternehmer werden alle relevanten Daten zum Auftrag (diverse Zeitstempel zur Dokumentation des kompletten Ablaufs/Vor-Ort-Berichts) erfasst, und automatisch in die Umgebung des Auftraggebers zurückgegeben (dadurch sind sie zeitnah verfügbar und es ist dort keine erneute Erfassung erforderlich) Neben dem erkennbaren Digitalisierungseffekt führen diese Möglichkeiten bei den beteiligten Partnern durch Vereinfachung der Abläufe und Kommunikation auch oftmals zu einer engeren und intensiveren Zusammenarbeit. Aber auch bei der konkreten Einsatzsteuerung durch den Interventionsdienstleister ist das Arbeiten mit Papierunterlagen nicht mehr zeitgemäß. Betrachtet man dazu noch die Anforderungen der Richtlinien an die Dokumentation und Auswertung der Einsätze wird eine manuelle Erfassung der relevanten Daten extrem aufwendig und ist eigentlich nicht mehr praktikabel. Diese Prozesse kann das GMS durch die Anbindung einer lnterventionsApp, über die eine Einsatzkraft oder eine ganze Bereitschaftseinheit Interventionsaufträge zugeteilt bekommt, gezielt optimieren. Mit Quittierung der Auftragsannahme durch eine Einsatzkraft wird automatisch jeder einzelne Arbeitsschritt im Rahmen der Intervention dokumentiert und steht in der Leitstellenumgebung aufgrund der Online-Anbindung unmittelbar zur Verfügung. Durch den Einsatz derartiger Technologien kann der Anwender in Verbindung mit der App natürlich auch die Standardfunktionalitäten des Smartphones (z. B. Navigation) nutzen und im Bedarfsfall z. B. auf die zur Verfügung gestellten Dokumente des Schutzobjektes oder die aktuellen Status der Alarmkriterien zugreifen. Während alle relevanten Zeitstempel ohne weiteres Zutun aus der BeBild: # 304603525 / stock.adobe.com
12 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK dienung der App resultieren, können das Alarmereignis und die durchgeführten Sicherungsmaßnahmen durch Erfassung eines Vor-Ort-Berichtes (als Freitext oder mittels Abarbeitung eines vorgegebenen Fragenkataloges) und ergänzenden Bildinformationen dokumentiert werden. Als Ergebnis resultieren strukturierte Informationen zu einer Intervention, die sowohl beim Interventionsdienst als auch bei der Auftraggeberleitstelle und letztendlich beim Kunden in identischer Form als Alarmprotokoll verfügbar sind. Betrachtet man die Gesamtheit der Geschäftsprozesse eines Sicherheitsunternehmens, sind mit Interventionseinsätzen auch immer Arbeitsschritte zur Abrechnung der personellen Dienstleistungen verbunden. Dieses gilt sowohl für die Rechnungserstellung an den Kunden des Schutzobjektes als auch ggf. vom Interventionsdienstleister an die Auftraggeber-NSL. Auf der Basis von Zeitdefinitionen (Abrechnungsintervalle/tarifliche Zuschläge) und den vereinbarten Dienstleistungskonditionen kann das GMS die erfassten Alarmdaten aller relevanten Abrechnungspositionen für den Rechnungsprozess automatisch generieren. Arbeitet eine Leitstelle im Interventionsbereich mit vielen Subunternehmern zusammen, können auch die für diese Beziehungen vereinbarten Konditionen in ähnlicher Weise hinterlegt werden, um den Prozess der Eingangsrechnungskontrolle zu vereinfachen. Aufseiten der Kunden ist die alltägliche Nutzung von Smartphone-Apps für die unterschiedlichsten Bereiche in zunehmender Form zur Normalität geworden. Um für das NSL-Personal den Kommunikationsaufwand und für den Kunden etwaige Kosten zu minimieren, kann mittels Kunden-App die Notwendigkeit einer aktiven Reaktion seitens der Leitstelle gesteuert werden. Dazu wird z. B. eine Benutzergruppe des Schutzobjektes über das Ereignis informiert und kann in einem vorgegebenen Zeitrahmen entscheiden, ob sie sich selbst um den Vorfall kümmern oder der Sicherheitsdienstleister aktiv werden muss. Auch bei Ereignissen aus Scharf-/Unscharf-Überwachungen besteht hierbei die Möglichkeit, dass der Kunde Zeitverlängerungen mittels App selbst einrichten kann, ohne die Leitstelle damit zu belasten. Unabhängig von den hieraus ableitbaren Optimierungseffekten führt die Kommunikation über eine für die NSL gebrandete App zu einer stärkeren Kundenbindung, selbst wenn sie nur als SMS-Alternative zur informativen Weitergabe von Auslösungen und aktuellen Objektzuständen genutzt wird. Die zunehmende Dynamik innerhalb einer modernen Gesellschaft schürt die Erwartungshaltung nach sehr schneller Informationsweitergabe. In diesem Kontext sind alle Protokollautomatismen des GMS ein wichtiges Hilfsmittel für die Leitstelle. Wenn im Rahmen einer Alarmbearbeitung die für ein Schutzobjekt vorgegebenen Kriterien erfüllt sind, wird das Alarmprotokoll mit Beendigung des Vorgangs automatisch den Bezugspersonen des Kunden via E-Mail zugestellt. Abschließend soll auch ein Auge auf die Technik geworfen werden, denn das Testen von Aufschaltungen durch die Errichter ist ein weiterer Punkt, der erhebliche Leitstellenressourcen bindet. Über entsprechende Online-Applikationen können die StandardTest-Szenarien durch die Techniker in Eigenregie im Hintergrund abgewickelt werden. Es entfällt für alle Beteiligten die Mehrfachkommunikation zur Testanmeldung und Prüfung der Übertragungen. Derartige Funktionalitäten führen bei größeren Leitstellen zu viel Freiraum bei den NSL-Mitarbeitern, der in die Qualität von wichtigen anderen Aufgaben investiert werden kann.
ADVERTORIAL Rohde & Schwarz setzt neue Standards in der Sicherheitskontrolle Rohde & Schwarz steht in seinen drei Divisionen Test & Measurement, Technology Systems und Networks & Cybersecurity für eine sichere und vernetzte Welt. Als Pioniere der modernen Sicherheitskontrolle setzen die Millimeterwellenscanner des Unternehmens neue Maßstäbe. Der R&S QPS (Quick Personnel Scanner) verbessert seit 2014 die Sicherheit und den Reisekomfort bei Flughafenkontrollen. Sein benutzerfreundliches Design findet großen Anklang sowohl bei Nutzern als auch Bedienern und seine effiziente Scantechnologie maximiert Detektionsraten bei minimalen Fehlalarmen. Herkömmliche Sicherheitskontrolltechnologien sind bei den Gegenständen, die sie erkennen können, eingeschränkt. Zum Beispiel können Metalldetektoren (WTMD) nur metallische Gegenstände aufspüren. Der Sicherheitsscanner R&S QPS hingegen nutzt modernste Millimeterwellentechnologie. Er anonymisiert und analysiert die erfassten Bilddaten, um verbotene Gegenstände an Passagieren schnell und präzise zu detektieren. Die automatische Erkennungsfunktion basiert auf KI-basierten Algorithmen, die darauf abzielen, eine breite Palette von Objektklassen aller Materialien, wie Metalle, Flüssigkeiten, Keramik, Kunststoffe, Granulate, Pulver, organische Stoffe und vieles mehr, zu identifizieren. Dies reduziert den Aufwand des Sicherheitspersonals für manuelle Nachkontrollen. Damit sind sie vielseitig einsetzbar und eignen sich für eine Vielzahl von Anwendungen. Der neue und zukunftsweisende R&S QPS Walk2000 bietet noch mehr Komfort, da er mehrere Kleidungsschichten durchdringen kann und die kontrollierten Personen ihn in normalem Tempo durchschreiten können. Diese Art von Scannern kommt mittlerweile auch in anderen Bereichen zum Einsatz, etwa in Kritischen Infrastrukturen, bei Grenz- und Zollabfertigungen, Gefängnissen, zum Schutz von Großveranstaltungen wie der Münchner Sicherheitskonferenz, bei Konzerten und Sportereignissen sowie in Produktionsanlagen, Logistik- und Rechenzentren, wo sie vor dem Verlust von geistigem Eigentum oder wertvollen Gütern schützt. Neue Gesetze wie das KRITIS-Dachgesetz machen solche Sicherheitsmaßnahmen speziell für Kritische Infrastrukturen sogar verpflichtend. Das Gesetz soll zum ersten Mal für ganz Deutschland sektoren- und gefahrenübergreifende Regelungen zum physischen Schutz schaffen. Unter anderem werden von KRITIS-Betreibern Resilienzpläne gefordert. Das Thema Zutrittskontrolle spielt daher bei KRITIS eine wichtige Rolle. „Selbst sehr kleine Gegenstände wie USBSticks oder SD-Karten lassen sich zuverlässig detektieren“, erklärt Andreas Hägele, Vice President Microwave Imaging bei Rohde & Schwarz. „Das ist unter anderem für die Clean-in/Clean-out- Politik von großer Bedeutung. Also dann, wenn neben Eingangs- auch Ausgangskontrollen nötig sind.“ Geht es etwa darum, sicherzustellen, dass kein brennbares Material in ein Atomkraftwerk geschmuggelt wird, genügt eine Zutrittskontrolle. Soll aber beispielsweise bei einem Datencenter verhindert werden, dass ein Datenträger mit Schadsoftware eingeschleust wird und ebenso, dass sensible Informationen auf einem Speichermedium das Gebäude verlassen, ist der Sicherheitsscanner am Ein- und Ausgang eine sichere Lösung. Und dazu eine äußerst schnelle und unkomplizierte: Er braucht nur wenige Sekunden für die Anomaliedetektion und verlangt den zu kontrollierenden Personen keine Verrenkungen ab. Hägele betont weiter: „Sicherheitskontrollen sollen wahrnehmbar, aber keine Hürden sein. Sie sollen die sonstigen Prozesse nicht behindern, sondern ergänzen. Und zwar um den Faktor Sicherheit.“ Mehr Informationen finden Sie unter: www.rohde-schwarz.com/security-screening
14 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK Die Videobewachung liefert den Alarm, der Wachdienst die Intervention Von Maik Stelter Wach- und Sicherheitsdienste leiden seit Jahren unter Arbeitskräftemangel. Entlastung bei personalintensiven Aufträgen verspricht eine mobile Videobewachung, die bemannte Dienste unterstützen und in Teilen ersetzen kann. Die Nachfrage nach mobiler Videobewachung wächst deutlich. Das betrifft alle Unternehmensgrößen vom lokalen Wachdienst bis zum führenden Sicherheitsdienstleister, und der Hauptgrund ist fast immer fehlendes Personal. Das gilt auch für Kooi Security. Kooi zählt zu den Pionieren der mobilen Videoüberwachung und ist als einer der führenden Anbieter europaweit mit einer Mietflotte von mehr als 6.000 Systemen aktiv. Fast ein Drittel davon sichert Objekte im deutschsprachigen Raum, oft in enger Zusammenarbeit mit einem Wachdienst vor Ort. KI gegen falsche Alarme Die Kooi-Systeme unter der Bezeichnung „UFO“ (Unit for Observation) sind je nach Ausführung mit hochauflösenden PTZ-Kameras mit 360-Grad-Funktion und Bewegungsmeldern ausgestattet und verfügen standardmäßig über Infrarottechnik zur Detektion bei Nacht. Aufgeschaltet sind sie auf die Kooi-eigene 24/7-Alarmzentrale bei Wilhelmshaven. Diese Aufschaltung macht auch für Sicherheitsdienstleister mit eigener Notruf- und Serviceleitstelle Sinn, da die Kooi-Alarmzentrale mit speziell geschultem Personal ausschließlich eigene Systeme betreut und bei technischen Fehlermeldungen systemnah agieren kann. Erkennt der Videoturm einen Vorfall, so werden zunächst typische Fehlalarmquellen mithilfe künstlicher Intelligenz herausgefiltert. Bei Kooi steckt dahinter viel eigenes Know-how und die Erfahrung aus Zehntausenden Projekten in über 13 Jahren. Ist der Alarm durch die KI vorgeprüft, kann das Leitstellenpersonal die Situation vor Ort über die UFO-Kameras einsehen und per Sprachansage und Sirene intervenieren. In 98 Prozent der Fälle genügt das, um Unbefugte und Gelegenheitstäter abzuschrecken. Bleiben potenzielle Täter dennoch auf dem Gelände, ruft der Zentralist, je nach vereinbarter Meldekette, den lokalen Wachdienst herbei. Die Kooi-Alarmzentrale behält die Situation, anders als manche andere Anbieter, auch während der Interventionszeit weiter im Blick und kann dem Wachdienst beim Eintreffen wertvolle Hinweise auf die aktuelle Lage geben. Kosteneinsparungen bis zu 50 Prozent Die Videotechnik spart bei einer 24/7-Bewachung bis zu vier Mitarbeiter ein. Wenn ein Teil des Wachdienstes durch Videobewachung ersetzt wird, sind unter dem Strich problemlos Kosteneinsparungen von 50 Prozent möglich. Unter Umständen muss auch gar keine Sicherheitskraft mehr vor Ort sein und es genügen Revierfahrten. In Zeiten knappen Personals hat das unmittelbare Auswirkungen auf Kapazität und Wirtschaftlichkeit. Durch die Reduzierung des Personaleinsatzes können Wachdienste mehr Aufträge abdecken und Bewachungslösungen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. Zudem werden kleinere Dienstleister flexibler und können auch umfangreichere Aufträge annehmen, für die ansonsten das Personal gefehlt hätte. Einsetzen lässt sich die mobile Videobewachung überall da, wo eine flexible, temporäre Key Account Manager Partner der Kooi Security Deutschland GmbH www.247kooi.de Maik Stelter „Mobile Videoüberwachung gepaart mit der Aufschaltung auf rund um die Uhr besetzte Leitstellen hebt die Sicherheit auf großen Arealen wie Baustellen und Logistikgeländen sowie bei Events auf ein neues Level.“ Andreas Winterott, Leiter der Kötter Notruf- und Serviceleitstelle (NSL)
15 DSD 3 | 2024 SICHERHEITSTECHNIK 24/7-Überwachung gefordert ist, egal ob für wenige Tage oder über einen längeren Zeitraum. Das können alle Arten und Größen von Baustellen sein, vom Hochbau über Verkehrswege und Infrastrukturprojekte bis zu Wind- und Solarparks in der Bauphase, Logistikeinrichtungen, Werksgelände, Lagerflächen, leerstehende Liegenschaften, Flüchtlingsheime oder auch Großveranstaltungen. Mit Blick auf das KRITIS-Dachgesetz ist die mobile Videotechnik aktuell auch bei Energieinfrastruktur-Einrichtungen gefragt, um temporär eine Lücke zu schließen, bevor fest installierte Perimeter-Schutzmaßnahmen errichtet sind. Hohe Zuwachsraten Bewachungsdienstleister haben das Potenzial der technischen Unterstützung längst erkannt. „Mobile Videoüberwachung gepaart mit der Aufschaltung auf rund um die Uhr besetzte Leitstellen hebt die Sicherheit auf großen Arealen wie Baustellen und Logistikgeländen sowie bei Events auf ein neues Level“, sagt Andreas Winterott, Leiter der Kötter Notruf- und Serviceleitstelle (NSL). „Stärken in Sachen Prävention und Gefahrenabwehr sind unter anderem das Videomonitoring in Echtzeit oder die Liveansprache von Personen. Gleichzeitig unterstützen Hightechinstrumente wie Video Tower die Optimierung der Sicherheitspersonal-Einsätze und forcieren so ebenfalls das Gesamtschutzniveau.“ Auch bei Securitas Österreich, das schon seit Jahren mit Kooi Security zusammenarbeitet, sieht man gute Argumente für die Lösung. „Der entscheidende Vorteil beim temporären Einsatz auf Baustellen oder Events ist die Möglichkeit, gefährdete Bereiche kontinuierlich zu überwachen“, erklärt Giovanni Cossu, Product Manager Securitas Österreich. „In Kombination mit der Notrufzentrale und einem professionellen Alarmmanagement durch unser Sicherheitspersonal können wir unseren Kundinnen und Kunden sinnvolle und effektive, vor allem aber auch kostenoptimierte Sicherheitslösungen anbieten. Die Kombination aus mobiler Videoüberwachung und professionellem Sicherheitsdienst ist eine überzeugende Lösung.“ Mehrere Hundert Kooi-UFOs sind derzeit allein im deutschsprachigen Raum für Sicherheitsdienstleister im Einsatz – Tendenz steigend. Bei Kooi wächst das Partnergeschäft jedes Jahr um 40 bis 50 Prozent, schneller als in jedem anderen Segment. Das Unternehmen unterhält eine Reihe von erfolgreichen Kooperationen mit Sicherheitsdienstleistern und will dieses Geschäftsfeld in Zukunft weiter ausbauen. Ein wesentlicher Faktor dabei ist die langjährige Erfahrung als Pionier der Branche. Es gibt immer wieder Sicherheitsdienstleister, die versuchen, eine eigene Videolösung zu entwickeln oder in Teilen zuzukaufen. Die meisten tun sich jedoch schwer damit, auch größere Unternehmen haben sich schon aus der Eigenentwicklung zurückgezogen. Die Entwicklung einer guten mobilen Videobewachungslösung erfordert viel Erfahrung und Know-how, oft scheitert es auch an der Logistik oder der Integration in die eigene Notruf- und Serviceleitstelle. Beide Seiten profitieren Vor diesem Hintergrund ist für Wach- und Sicherheitsdienste die Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Anbieter von mobiler Videobewachung der einfachere Weg. Auf den Punkt gebracht: Die Videobewachung liefert den verifizierten Alarm, der Wachdienst die Intervention. Dementsprechend muss sich der Wachdienst hier überhaupt nicht mit der Technik befassen, das Kooi-Projektmanagement kümmert sich um das Aufstellen der Videotürme, die richtige Ausrichtung und die Abstimmung mit der Alarmzentrale. Alle Leistungen einschließlich der Alarmbearbeitung sind im wöchentlichen Mietpreis enthalten. Der Sicherheitsdienst kann also verlässlich kalkulieren und profitiert zudem durch den Weiterverkauf der Videobewachung und die Intervention doppelt. Kooi versteht die Kooperation mit Sicherheitsdiensten als vertrauensvolle Partnerschaft, bei der beide Seiten profitieren. Wenn gewünscht, geht Kooi gemeinsam mit dem Partner in Kundengespräche und ist bei der Projektierung mit am Tisch. Umgekehrt braucht auch Kooi einen Partner, um Kunden auf Wunsch ein Komplettpaket mit Wachdienst für die Intervention vor Ort anbieten zu können. Die Zusammenarbeit ist ganz klar eine Win-win-Situation. Bilder: Kooi Security „Der entscheidende Vorteil beim temporären Einsatz auf Baustellen oder Events ist die Möglichkeit, gefährdete Bereiche kontinuierlich zu überwachen.“ Giovanni Cossu, Product Manager Securitas Österreich
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